Beiträge von Moosgarten im Thema „Magie und Skepsis“

    Sunu:
    Moosgarten:


    Aber es gibt auch Leute, die wollen mehr oder weniger blind drauflos messen und verwechseln das mit wissenschaftlicher Arbeit, ist aber nur Rumstochern im Nebel. Dafür würd ich auch kein Geld ausgeben.


    Das ist aber auch oft ein Problem, dass nur im " Licht" gesucht wird. D.h. irgendwo passt etwas nicht, was man sich nicht erklären kann...Irgendwo hat man den Schlüssel verloren und sucht ihn dann unter der Laterne, nur weil da Licht ist, obwohl man eigentlich weiß, dass man ihn dort nicht findet. Aber man müsste sonst an den Fundamenten rütteln und das würde bedeuten, dass u.U. eine Menge Theoriegebäude zusammenfallen würden....deswegen lässt man es lieber und ignoriert die Unschlüssigkeiten.


    Reine Fantasie. Wozu hat man ne Taschenlampe.
    Von mir aus kann man auch "an den Fundamenten rütteln". Nur muss man eben dann auch die "Unschlüssigkeiten" aufklären, und nicht etwa den anderen die Botten hinschmeißen, nach dem Motto: Macht ihr mal die Arbeit.

    kilaya:

    ....

    Zitat


    Das ist ein interessantes Beispiel. Als Sheldrake mit seinen Ideen rauskam, ist er von der wissenschaftlichen Gemeinde geächtet worden, fand keine wissenschaftliche Stelle mehr.


    Die Fakten sind:
    Seine Idee über "Morphische Felder" hat er 1978 publiziert. Zu meiner Studienzeit. Wurde umgehend in verschiedenen Zusammenhängen diskutiert, sie wären für alle damaligen biologisch orientierten Institute (Verhaltensforschung, Biophysik, Pflanzenphysiologie) meiner Fakultät bedeutsam gewesen.
    Und das entscheidende Problem (es gibt noch andere) war und ist bis heute: keine experimentell verwertbare, und somit wissenschaftliche Hypothese. Eine faszinierende Idee ganz sicher, reicht aber nicht. Übrigens kein Einzelfall, auch in meiner näheren akademischen Umgebung.
    1994, also erst 16 (!) Jahre nach Erstveröffentlichung, hat er zwar Experimente vorgeschlagen, allesamt aber nicht zielführend. Wissenschaftliche Arbeit läuft eben anders, Hypothese, Experiment und Ergebnis werden gemeinsam präsentiert.
    Dass er irgendwo rausgeschmissen wurde, oder keine Anstellung mehr gefunden hätte, ist einfach grober Unfug. Er hat stets selbst gekündigt, und konnte sich nicht zuletzt aufgrund der guten Einnahmen seiner Bücher, seinen eigenen Interessen widmen und hat sich dafür eben seine Partner gesucht.


    Zitat

    Ich brauche das auch nicht, dass es wissenschaftlich "bewiesen" ist - für mich sind das zwei verschiedene Systeme, die jeweils eine eigene Gültigkeitssphäre haben.


    Ist für mich OK, Sheldrake sah (sieht?) das aber wohl anders.

    kilaya:

    Warum es so schwierig ist, die entsprechenden Aussagen zu verifizieren durch wissenschaftlich fundierte Forschung verstehe ich teilweise auch nicht. Nochmal wiederholen möchte ich den Aspekt: das richtige Geld für Forschung steckt da, wo die Interessen liegen, dass es nicht verifiziert wird.


    Das ist ne billige Verschwörungstheorie. Ein Experiment entsteht zuerst im Kopf. Alle bahnbrechenden wissenschaftlichen Ideen haben zunächst kaum Geld gekostet. Nur deren Ingenieur-technische Umsetzung, nachdem der wissenschaftliche Nachweis so überzeugend war, dass andere damit Geld verdienen wollten - und es dann auch willig investierten.
    Aber es gibt auch Leute, die wollen mehr oder weniger blind drauflos messen und verwechseln das mit wissenschaftlicher Arbeit, ist aber nur Rumstochern im Nebel. Dafür würd ich auch kein Geld ausgeben.

    raterz:
    Moosgarten:


    Natürlich nicht. Aber derjenige, dazu wissenschaftlich forschen will, muss eben einen falsifizierbaren Forschungsansatz formulieren. Vulgo: ein Experiment vorschlagen, das zur Beantwortung der Frage nach dem Wirkmechanismus beiträgt.


    diese experimente funktionieren aber nicht so einfach. die realität ist eingebettet in viele verschiedene ebene und das weltbild ist mehr oder weniger vorgegeben. gerade herrscht materialismus.
    jeder versuch dieses weltbild zu zerstören muss mit ungeahnten gegenkräften rechnen aus allen möglichen bereichen. die ultra-skeptiker gibt es deshalb aus genau diesem grund: sie probieren das alte weltbild zu verteidigen und haben auch ihre berechtigung - so lange bis ihre kraft versiegt und sich ein neues weltbild in den köpfen der menschen festigt. diese prozesse sind langsam und häufig schmerzhaft.


    Jaja, aber was hat das mit dem beliebten Wissenschafts-Bashing zu tun.


    raterz:

    deshalb scheitern die ganzen parapsychologischen experimente regelmäßig.


    Weshalb nochmal?


    Zitat

    und deshalb sollten siddhis eben nicht öffentlich gezeigt werden - das ist auch ein grund. das ganze ist (noch) nichts für die allgemeine menschheit.


    Klar, nur für Durchblicker.


    Zitat

    ganz ähnlich wie der offizielle kontakt zu außerirdischen etc. den sich ja auch offenbar absolut niemand in real vorstellen kann.


    Offenbar doch, denn da gibts ja SETI und jeden Tag grasen eine nicht ganz unbeträchtliche Anzahl von Astronomen die Systeme nach extraterrestrischen Planeten ab.

    void:
    Moosgarten:

    Ich kenne einige Fälle. In allen Fällen bestand die Problematik darin, dass keine falsifizierbare Anfangshypothese vorgelegt wurde. Aber das ist nun mal das Kerngeschäft jedes Wissenschaftlers, das kann er auch nicht auf andere abwälzen und wenn er das nicht tut, verläßt er selbst das Gebiet der Wissenschaft. Eine "Ächtung" ist da völlig läßlich.


    Wenn es Magie, um Wirkungen geht, dann ist doch nicht einzusehen, warum es sich der Falsifizierbarkeit entzieht.


    Natürlich nicht. Aber derjenige, dazu wissenschaftlich forschen will, muss eben einen falsifizierbaren Forschungsansatz formulieren. Vulgo: ein Experiment vorschlagen, das zur Beantwortung der Frage nach dem Wirkmechanismus beiträgt.

    kilaya:

    Ein echtes Problem ist eine gewisse Ächtung innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinde, wenn sich ein Wissenschaftler überhaupt mit solchen Sachen beschäftigt. ....


    Mach das doch mal konkret.
    Ich kenne einige Fälle. In allen Fällen bestand die Problematik darin, dass keine falsifizierbare Anfangshypothese vorgelegt wurde. Aber das ist nun mal das Kerngeschäft jedes Wissenschaftlers, das kann er auch nicht auf andere abwälzen und wenn er das nicht tut, verläßt er selbst das Gebiet der Wissenschaft. Eine "Ächtung" ist da völlig läßlich.