Beiträge von void im Thema „Magie und Skepsis“

    Das magische Weltbild ist eines in dem man den Einfluss des eigenen Denkens auf die Weltsicht betont.


    Weil im Buddhismus die Überwindung unheilsamer Geisteszustände sehr wichtig ist, ist nicht verwunderlich dass so ein spirituelles Weltbild einem magischen Weltbild sehr ähndelt. Wenn es darum geht, Geisteszustände zu ändern, macht es Sinn die Welt eher nur in ihrer Rolle als Anlass für Geistiges zu sehen.


    Wenn man aber dieses Weltbild aus dem Kontext der Spiritualität (Arbeit an Geisteszuständen) nimmt und für andere Zwecke benutzt, ist die Frage inwieweit es sinnvoll ist. Im medizinischen Bereich, wo es eine grosse psychsomatische Kompoenente gibt ist das unter Umständen noch sinvoll.


    Aber was ist mit den andere Sachen? Also wenn ich das Wetter vorhersagen will, wenn ich Aussagen über Mineralien machen will, wenn ich einen Supermarkt organisieren oder mir politische Gedanken mache. Soweit ich sehe, hat in all den Fällen nicht als sinnvoll herausgestellt, von den eigenen Geisteszuständen auzugehen sondern von der Eigenlogik von Wolken, Waren und politischen Interessen.

    Moosgarten:

    Ich kenne einige Fälle. In allen Fällen bestand die Problematik darin, dass keine falsifizierbare Anfangshypothese vorgelegt wurde. Aber das ist nun mal das Kerngeschäft jedes Wissenschaftlers, das kann er auch nicht auf andere abwälzen und wenn er das nicht tut, verläßt er selbst das Gebiet der Wissenschaft. Eine "Ächtung" ist da völlig läßlich.


    Wenn es Magie, um Wirkungen geht, dann ist doch nicht einzusehen, warum es sich der Falsifizierbarkeit entzieht.


    Wenn für Crowley Magie die Kunst war "In Übereisntimmung mit dem wahren Willen Wirkungen zu erzielen", dann ist das ja eigentlich für die Wissenschaft eine sehr schöne Definition, weil sie Wirkungen ja oft feststellen lassen.


    Blöd gesprochen, kann ich doch wenn jemand starke Kopfschmerzen hat, nachschauen was dagegen hilft, also "was eine Wirkung ausübt". Und dabei sollte es doch egal sein, ob es sich um Substanzen, Zaubersprüche oder das Einrenken von Chakras ahndelt. Ich muss ja nicht untersuchen, "warum es funktioniert" sondern nur die Wikrung, also "ob es funktioniert".


    In der Medizin ist es ja seit Jahrtausenden so, dass man einfach nur versucht hat Wirkungen zu erzielen, auch wenn einem ganz schleierhaft war, wie oder warum. So kochten die Germanen Weidenbaumrinden und das half einfach. Wobei ja egal ist, ob da übersinnliche Mächte am Werk waren oder Wirkstoffe. Der französische Militärarzt Ernest Duchesne die antimikrobiellen Wirksamkeit von Schimmelpilzen auf denen dann die Antibiotika basierten, eine Angregungen von


      arabischen Stallknechte , die die Sättel für die Pferde in einem dunklen, feuchten Raum aufbewahrten, um die Bildung von Schimmelpilzen zu fördern. Auf Duchesnes Frage, warum sie das täten, antworteten die Stallburschen, dadurch würden die Wunden, die durch das Scheuern der Sattel entstünden, schneller abheilen


    Was ja erstmal auch wie so ein Aberglaube klingt. Der Punkt war einfach, dass es funktionierte.