Beiträge von Kaffeebohne im Thema „Mittlere Sammlung, Majjhima Nikāya 2, Sabbāsava Sutta“

    Lieber Raphy,


    vielen Dank für Deine Antwort. Ich seh's eigentlich eh unverkrampft. Ich bemühe mich nur seit kurzem mehr, im Alltag zu praktizieren. Und da fiel mir das - dank etwas mehr Achtsamkeit beim Rumlaufen - auf. Vielleicht lautet die Frage einfach: Wie kann man unbewusstes Denken vermeiden? Dazu habe ich - bislang - nichts gelesen. Es ist aber hilfreich zu erfahren, dass Du tatsächlich Deine Augen vor Schriftwahrnehmung "behüten" kannst. Vielleicht entwickelt sich das einfach mit fortdauernder Praxis. Also Danke!


    Lieber Accinca,


    Du hast sicher recht - nicht alles perfekt machen wollen, sondern einfach üben. Wobei: Schriften sind wirklich ein Fall für sich. Alles andere kann auch bei mir manchmal durch die Wahrnehmung "durchfließen", Schriften nicht. Und da in der Stadt überall Schriften sind, stelle ich mir eine Gehmeditation da durchaus schwierig vor.
    Ist übrigens beim Sitzen ähnlich - Geräusche sind egal, Waschmaschine, Autos etc. Die kann ich einfach wahrnehmen und loslassen. Nur der Fernseher ist ein Problem, wenn die Frau im Nebenzimmer sitzt. Die Worte werden registriert und zu bewussten Gedanken.


    Schriften beim Sehen und laute Stimmen beim Hören machen es mir schwer, die Sinne zu "hüten". :)

    Liebe Forengemeinde,


    ich bin nicht sicher, ob das hierher gehört oder in den Bereich "Buddhistische Praxis" - in dem Fall würde ich einen Mod bitten, das Thema zu verlagern.


    Es geht mir um eine Aussage, die sich auch in anderen Sutren findet, allerdings frage ich nicht nach "theologischem" Diskurs, sondern nach praktischer Anwendung.


    In Vers/Abschnitt oder was auch immer Nummero 12 findet sich:


    "Da verweilt ein Bhikkhu weise betrachtend mit kontrolliertem Sehsinn. Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der mit nicht kontrolliertem Sehsinn verweilt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der mit kontrolliertem Sehsinn verweilt."
    (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m002z.html)


    Wie gesagt, findet sich oft: Das Auge hüten oder bewachen. Das sagt sich so einfach. :badgrin: Praktisch ist es ja so, dass ich z.B. zur Arbeit gehe und eine Menge registriere. Nehmen wir an, eine Person geht vorbei. Ich denke nicht "da geht ein Mann" oder "da geht eine Frau". Dennoch weiß ich es. Also passiert (unbewusstes) Denken.
    Vielleicht ein noch deutlicheres Beispiel. Ich sehe ein Verkehrsschild. Es ist mir völlig unmöglich, ein Schild zu sehen und die Schrift darauf NICHT zu lesen. Geht einfach nicht.


    Jetzt könnte man natürlich sich das einfach bewusst machen und wieder "fallen lassen." Allerdings kommt der Geist so nicht wirklich zur Ruhe. Insbesondere Schriften, die wie gesagt immer präsent werden, wenn ich achtsam sehe, also nicht in Gedanken versunken bin, "zwingen" den Geist zu permanentem Denken.
    Gut, in Buddhas Zeit war noch nicht an jeder Ecke ein Werbeschild. :) Aber mich würde interessieren, wie das zu deuten ist.
    "Hüten" im Sinne, sich bewusst zu machen, was man da sieht und es dann fallen zu lassen oder gibt es Methoden, ein Schild nur als Form und Farbe zu betrachten, ohne dass ein Denken dazu entsteht?