Beiträge von raterz im Thema „Die Nonne Geshema Kelsang Wangmo - Weibliche Wende im tibetischen Buddhismus“

    man sollte aber nicht denken, dass der tibetische lamaismus das gleiche ist, wie tantra.


    ich halte das ursprüngliche tantra für absolut feministisch. dort ist die frau sogar eher höher bewertet, als der mann.

    (denn ohne karmamudra kein mahamudra)

    was das bedeutet: ohne frau bzw. weibliche tantrische gefährtin kann der mann gar keine tantrische erleuchtung erlangen. das ist für die auf weibliche energien-verzichtend getrimmten mönche natürlich ein problem ;)


    ich stelle mir eher die frage, ob der lamaismus als ganzes überhaupt nocht erhaltenswert ist. immerhin diente das system einer politischen machtausübung mit zusätzlichen religösen charakter. das frauen da hinten sitzen müssen, ist in so einem kontext zu sehen.

    da die lama-tibeter aber keine politische funktion mehr haben ohne eigenes souveränes land, stellt sich doch die frage nach der sinnhaftigkeit diese authoritäts-hierachien aufrecht zu erhalten.


    im sonstigen buddhistischen systemen wird nicht nach hierachie und ausbildung und titel gelehrt, sondern nach verwirklichungsmaß.

    und tantra praktiziert sich eh besser als nicht-ordinierter, wegen oben genannten dingen.