Beiträge von Punk im Thema „Fragen zum Dharma“

    Alaya


    Deshalb bin ich der Meinung tibetische Buddhisten können zu diesem Thema am besten Auskunft geben. ;)


    Du hast dich vielleicht an der Bezeichnung „aufgeklärt“ gestossen. Aufklärung als Gegenpol von Aberglauben. „Eigene Erfahrungen“ sind mir da als Bewertungskriterium zu subjektiv. Jemand der davon überzeugt ist, eine schwarze Katze brächte ihm Unglück wird zahlreiche eigene Erfahrungen finden, die diesen Aberglauben bestätigen.


    Meiner Meinung nach ist Wiedergeburt auch ein Aberglaube aber..


    ...da ich gut mit allen Arten von Aberglaube umgehen kann und auch inmitten aller Arten von abergläubischen Menschen lebe ( selber vielleicht auch unbewusst abergläubisch bin), verurteile ich deswegen niemanden ( -> Gleichmut) solange er sich nicht anmasst den eigenen Aberglauben (Kirchen, Atheisten, Impfgegner, Heiler, Aerzte, Politiker etc) anderen Menschen aufzudrücken.
    Ich kann dir also versichern, dass ich Aberglauben (Wiedergeburt, Bardo etc) nicht abwerte, im Gegenteil. Wir alle leben schliesslich in Aberglauben, oft ist Aberglaube auch nützlich für ein Stabilisierung der Psyche, schafft Sicherheit, Boden. Viele unserer mutmasslichen „Gewissheiten“ gründen in Wahrheit in Aberglauben.


    Hier setzt mein persönlich gelebter „Buddhismus“ an. Buddha lehrte Techniken und Verhaltensweisen, die alle Arten von Aberglauben zum Versiegen bringen sollen -Aberglauben hier als eine Form von Verblendung (avijja, kilesa) betrachtet.


    Was die drei Arten von Buddhas betrifft bin ich der Meinung, dass heute kein Sammasambuddha unter uns weilt. Der einzige sammasambuddha den ich kenne war „unser“ Buddha Shakyamuni. Der nächste soll der Legende nach Buddha Maitreya sein.


    Daneben soll es noch zwei andere Arten von Buddhas geben (zitiert aus Wikipedia):


    So wie es aufgeklärte Christen gibt, so gibt es aufgeklärte Buddhisten. Man kann "Christ" sein ohne an einen bärtigen Gott zu glauben, genau so wie Buddhist ohne an Wiedergeburt zu glauben. Nicht an Wiedergeburt zu glauben oder diese Frage offen zu lassen (->Agnostiker) und sich nur auf dieses jetzige Leben zu konzentrieren kommt der Lehre näher (-> anatta)

    Wer ein gewisses Mass an Gleichmut entwickelt, kann gut in einer Gruppe mit diesbezüglich verschiedenen Ansichten leben.


    In diesem Zeitalter lebt kein Sammasambuddha der lehrt, der nächste soll bekanntlich "Maitreya" sein. Es mag Pratyekabuddhas geben, denen merkt man es jedoch nicht an, da sie nicht lehren.

    Athos:

    Aktuell sind mir zwei Fragestellungen in den Sinn gekommen und ich wüsste gerne, ob es Aussagen dazu in der Lehre gibt:1. Wie lange dauert der Zeitraum zwischen Tod und Wiedergeburt und gibt es Möglichkeiten für die Hinterbliebenen, in dieser Zeit für die Verstorbenen etwas Gutes zu bewirken (hinsichtlich einer guten Wiedergeburt)?


    Diese Frage muss ein(e) tibetische(r) Buddhist(in) beantworten. "Aufgeklärte" Buddhisten glauben nicht an sowas.


    Athos:

    2. Ist es möglich, dass jemand in seinem Leben derart viel gutes Karma[sig!] durch eine entsprechende Lebensweise ansammelt, dass er nach seinem Tod in das Nirvana eingeht, ohne je vom Dharma Kenntnis erlangt zu haben?


    Den nennt man einen Pratyekabuddha.