Beiträge von accinca im Thema „Warum Erleuchtung....“

    sumedha:


    was meint Buddha wenn er von "ohne anfang und ohne ende" spricht?
    danke, mfg sumedha


    Ich kenne nur eine Stelle in der was über "ohne Ende" steht:


    „Lang ist der Toren Daseinslauf,
    und immer, ohne Anfang, ohne Ende, (Udana 495)


    Das bedeutet, das der Samsaro für den Toren ohne Ende ist.
    Für den Verständigen allerdings nicht, denn er macht dem ein Ende.

    sumedha:


    1. Was ist mit dem Bodhisattwa? Meine gelesen zu haben das er freiwillig
    und nicht aus irgendwelchen karmischen Zwängen wiedergeboren wird.


    Das ist nicht die Lehre des Buddha sondern Tibetischer Mahayana.
    In der Lehre des Buddha ist das Ziel die Überwindung des Willens.



    Die Aussage war nur die, daß es keinen ewigen beharrenden Kein gibt.
    Wieso jemand glaubt das es sowas doch gibt, mag viele Gründe haben, ist
    letztendlich aber auf GHV zurück zu führen bzw. auf Selbsterhaltung, Daseinwollen.


    sumedha:


    3. Ist das so zu verstehen: wenn das letze Wesen Erleuchtung erreicht
    hat und der letzte Bodhisattwa auch seine Koffer packt, ist Schluss, Licht aus?
    Dann sucht sich das Universum vielleicht einen neuen Narren um sein
    Spielchen zu treiben? mfg Sumedha


    Wie gesagt in der Lehre des Buddha gibt es sowas nicht.

    sumedha:
    accinca:


    Ein "wahres" oder "wirkliches" Dasein über kamma hinaus gibt es (weil es keinen ewigen Kern gibt) nicht.


    aber hier hab ich ein problem. was ist damit gemeint?


    Damit ist gemeint, das alle Bedingungen für ein Sein aufgehoben sind.

    sumedha:

    hallo accinca,
    leider kenn ich die bedeuteun der abkürzung GHV nicht, wenn du so gut bist es auszuschreiben,
    kann ich im anschluss deinen beitrag vollständig lesen. danke mfg Sumedha


    GHV = Gier, Haß und Verblendung (lobha, dosa, moha)

    sumedha:


    „Erlöschen“ ist ein Ausdruck der vor 2500 Jahren eine andere Bedeutung
    gehabt haben muss, sonnst „verstehe“ ich Buddhas Lehre wirklich nicht.


    Erlöschen bedeutet, das GHV erloschen sind. In der Lehre des Buddha war das
    damals schon so und ist auch heute noch so, denn GHV ist die Ursache des Daseins
    der "Erbauer", der Dasein entstehen läßt und damit Vergänglichkeit und Leiden
    entstehen läßt -d.h. Kammawirkungen entstehen läßt. Entsteht kein neues kamma
    mehr, kommt alles nach Auswirkung des Restkammas zur Erlöschung. Ein "wahres"
    oder "wirkliches" Dasein über kamma hinaus gibt es (weil es keinen ewigen Kern gibt) nicht.

    sumedha:

    hallo accinca,
    die lehrreden beinhalten begriffe, oder werden durch begriffe ausgedrückt.
    verstehen, -auf der relativen ebene ist für mich notwendig, wie soll ich
    sonst dem folgen was Buddha bezüglich des "prüfens" und nicht "des blinden glaubens", sagt.


    Es gibt natürlich in der Lehre auch viele Dinge,
    die viele normale Menschen, auch wenn sie Weltlinge
    sind, verstehen können. Allerdings gibt es da auch
    eine Begrenzung. Aus diesem Grunde wird in M 48 auch
    darüber Gesprochen, daß der Mönch sich so zu üben habe:


    "Wie reicht nun, ihr Mönche, jene Ansicht, die heilige, ausreichende,
    dem Nachdenkenden zur völligen Leidensversiegung aus?


    Da geht, ihr Mönche, der Mönch in den Wald, oder an einen Baum,
    oder in leere Klause, und erforscht sich also:


    'Ist wohl in mir noch eine Umspinnung, die mein Herz derart umsponnen hat,
    daß ich nicht klar und richtig denken und sehn kann?'


    Wenn ein Mönch, ihr Mönche, gierumsponnen ist, so ist sein Herz eben umsponnen.
    Wenn ein Mönch, ihr Mönche, haßumsponnen ist, so ist sein Herz eben umsponnen.
    Wenn ein Mönch, ihr Mönche, trägheitumsponnen ist, so ist sein Herz eben umsponnen.
    Wenn ein Mönch, ihr Mönche, stolzumsponnen ist, so ist sein Herz eben umsponnen.
    Wenn ein Mönch, ihr Mönche, zweifelsumsponnen ist, so ist sein Herz eben umsponnen.
    Wenn ein Mönch, ihr Mönche, dieser Welt nachhängt, so ist sein Herz eben umsponnen.
    Wenn ein Mönch, ihr Mönche, jener Welt nachhängt, so ist sein Herz eben umsponnen.
    Wenn ein Mönch, ihr Mönche, Zank und Streit liebt, hadert, sich in scharfe Reden einläßt,
    so ist sein Herz eben umsponnen.
    Er aber erkennt: 'Es ist keine Umspinnung in mir, die mein Herz derart umsponnen hätte,
    daß ich nicht klar und richtig denken und sehn könnte. Wohl empfänglich ist mein Sinn,
    die Wahrheiten zu fassen.' Das ist die erste Weisheit, die er gewonnen hat, eine heilige,
    überweltliche, mit gewöhnlichen Begriffen unvereinbare.


    "Weiter sodann, ihr Mönche: der heilige Jünger erforscht sich also:
    'Weil ich nun jene Ansicht hege und pflege und ausbilde, gelang' ich da zur eigenen Ebbung,
    gelang' ich da zur eigenen Erlöschung?'


    Und er erkennt: 'Weil ich jene Ansicht hege und pflege und ausbilde gelang' ich zur eigenen
    Ebbung, gelang' ich zur eigenen Erlöschung.' Das ist die zweite Weisheit, die er gewonnen hat,
    eine heilige, überweltliche, mit gewöhnlichen Begriffen unvereinbare.


    "Weiter sodann, ihr Mönche: der heilige Jünger erforscht sich also:
    'Jene Ansicht, die ich mir angeeignet habe, kann die wohl auch außerhalb von einem anderen
    Asketen oder Priester ganz ebenso gefunden werden?' Und er erkennt: 'Jene Ansicht, die ich mir
    angeeignet habe, die kann nicht außerhalb von einem anderen Asketen oder Priester ganz ebenso
    gefunden werden.' Das ist die dritte Weisheit, die er gewonnen hat, eine heilige, überweltliche,
    mit gewöhnlichen Begriffen unvereinbare. ...


    Wer noch etwas haben will, der ergreift auch.
    Wer nichts mehr haben will, der ergreift auch nicht und das ist schwerer als man glaubt.

    sumedha:

    Hallo birth,


    „Erlöschen“ ist ein Ausdruck der vor 2500 Jahren eine andere Bedeutung gehabt haben muss, sonnst „verstehe“ ich Buddhas Lehre wirklich nicht.


    Eine einsichtsvolle Erkenntnis. Aber sieh es doch
    mal andersherum: Wenn du sie verstehen würdest,
    dann wäre es auch kaum die Lehre des Buddha.
    Anders ausgedrückt: die Lehre des Buddha nicht zu
    verstehen ist für einen Weltling zwingend notwendig.
    Daher heißt es in seiner Reden ja auch, daß seine
    Lehre: "mit gewöhnlichen Begriffen unvereinbar" ist.