Beiträge von Doris im Thema „Muss man sich als Buddhist "alles" gefallen lassen?“

    Danke mkha, Du bringst die Dinge mal wieder auf den Punkt und erklärst es so schön.


    Zum Thema "Ausnützen" …
    Manche Leute beschweren sich darüber, dass sie ausgenützt werden, und sich dieselben Leute sonst nie bei ihnen melden. Man kann das auch so sehen: Die Leute erinnern sich in Notlagen daran, wie hilfreich man ist. Das kann man auch als Kompliment sehen.


    Ich finde es wichtig, von dem "Handelsdenken" in Beziehungen wegzukommen. Also, dass man dem hilft, der sich regelmäßig meldet, Hilfe als Gegenleistung zu gelieferter Freundschaft. Dabei empfinde ich das alles als viel komplexer. Wenn ich jemandem helfe, dann bekomme ich auch Hilfe. Nicht unbedingt von derselben Person, aber von einer anderen. Von einer, der ich selbst noch nie geholfen habe, der ich vielleicht nie helfen werde, weil es keine Gelegenheit geben wird, die jedoch einst Hilfe von einer anderen Person erhalten hat. Die Bilanz ist eigentlich immer ausgeglichen.


    Daher meine ich: Man muss um Hilfe ansuchen, man muss helfen wo man gerade ist, man sollte nicht Buch führen bei einer Person, sondern sollte sich vielmehr den Gesamtzusammenhang betrachten – und sei es, dass man seinem Bionom dafür dankbar ist, leben zu können.


    Das bedeutet für mich aber nicht, den Verstand auszuhebeln. Manchmal muss man auch Nein sagen. Wann das angebracht ist, darauf gibt es nur individuelle Antworten.