Beiträge von fotost im Thema „Pornos“

    Arthur1788:

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    Trotzdem habe ich nach dem Konsum solcher Filmchen häufig ein schlechtes Gewissen. Und manchmal flüstert eine kleine Stimme in meinem Kopf: "Buddha hätte das nicht getan"... :moon:


    Dann solltest Du es lassen.


    Ich trinke gern mal ein Glas Rotwein oder zwei (nie bis zum betrunken sein). Im Moment bin ich in meiner jährlichen Fastenzeit, wo ich 50 Tage jeden Alkohol meide. Das erste Mal, wo ich während dieser Zeit nicht durchhalten würde oder außerhalb davon, das erste Mal, daß ich beim Genießen alkoholhaltiger Getränke ein schlechtes Gewissen hätte würde ich komplett und konsequent damit aufhören.

    Arthur1788:

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    Darf man als Buddhist Pornos schauen? Oder fällt das prinzipiell in den Bereich der "anstößigen sexuellen Freuden"?


    Sexualität kann ähnlich betrachtet werden wie Essen. Beides ist Konsequenz unseres Körpers.
    Der Stoffwechseln treibt uns dazu an (zwingt uns dazu) zu essen, einige Hormonkreisläufe treiben uns (zwingen uns?) zu sexuellen Aktivitäten.


    Beim Essen ist es deutlicher, weil jeder, der länger als 40-50 Tage nichts isst stirbt, während es Menschen gibt die ihre sexuellen Antriebe jahrelang zügeln/unterdrücken können. Ob und wie weit das letztere mit dem Gedanken eines mittleren Weges zu vereinbaren ist mag jeder für sich selbst entscheiden.


    Beim Essen gibt es die Unterscheidung - hilfreich, neutral, schädlich. Wir kennen das. Wenn wir essen, um die Kraft für die Arbeit des nächsten Tages zu erhalten durch die wir uns, unsere Familie und letztlich die Gesellschaft stützen ist das positiv, wenn ein buddhistischer Mönch sein Mittagessen isst, weil es eben Zeit dafür ist und es zum Ritual seiner Sangha gehört ist es neutral. Die zweite Tüte Chips zum trägen Fernsehabend nach einem reichhaltigen Abendessen ist eher schädlich :grinsen:
    Es kommt auf die eigene Situation und die eigene Verantwortung an.


    Zurück zu Pornos. Hilfreich, neutral, schädlich? Es kommt auf die eigene Situation und die eigene Verantwortung an.


    • Hilfreich? Warum nicht? Seien wir ehrlich und lassen wir bürgerliche Prüderie zurück. Wenn die Sexualität in einer Beziehung nicht mehr dem entspricht, was sich die Partner wünschen und sie Anregung suchen um wieder anzufangen? Ob das bei den irrealen Vorgaben von Pornos langfristig erfolgreich sein kann, sei dahingestellt.
    • Neutral? Wahrscheinlich in vielen Fällen.
    • Schädlich? Auf jeden Fall, wenn es sich um illegale Pornographie handelt. Ziemlich sicher, wenn durch den Konsum von Pornos eine Art Abhängigkeit entsteht (immer mehr, immer intensiver). Ziemlich sicher, wenn dadurch ein falsches Bild von körperlicher Sexualität aufgebaut wird und dieses Bild auf mögliche reale Partner übertragen wird.


    Für mich ist Buddhismus eher eine nüchterne Geschichte. Mir geht es darum ein gutes Leben zu führen das nicht gegen andere gerichtet ist. Mir geht es darum, immer weniger zu leiden. Wenn dabei am Ende irgendwann Erleuchtung herauskommt - um so besser :D
    Ich akzeptiere die Regeln unserer demokratischen Gesellschaft. Aus gutem Grund ist diese Pornographie gegenüber recht neutral aufgestellt.