Beiträge von accinca im Thema „Missionieren im Buddhismus“

    Wieviel Leid und Unglück auf der Welt verursachen Menschen, die meinen, Falschaussagen über andere Religionen verbreiten zu müssen?

    Falschaussagen (wenn es denn welche sind) über was auch immer,

    sollte man versuch zu vermeiden vor allem bei sich selber.

    Bei anderen wird das eh nicht gelingen und mündet nur in

    Bevormundung und Einbildung.

    Es wird doch die ganze Zeit missioniert! Der ganze Thread ist eine einzige Missionierung.

    Aber es geht nicht unbedingt um eine Religion sondern auch um den jeweilig

    vertretenen Standpunkt der verdeutlicht werden soll. Ich bezweifel das es angebracht

    ist alles als "Missionierung" zu bezeichnen schon wenn man nur einen Standpunkt vertritt

    oder erläutern will. Aber natürlich kann man jeden Begriff ins Unendliche ziehen wenn

    man will.

    Vom Buddhismus aus finde ich es nicht konstruktiv so zu verfahren, und im christlichen Gott ein böswilliges, samsarisches Wesen - einen Dämon zu sehen.

    Von der Buddhalehre aus gesehen wäre die Existenz von so einen christlichen "Gott",

    wenn es ihn den geben würde, die alleinige Ursache allen Leidens was überhaupt möglich

    ist, denn er gilt ja aus der Schöpfer von allem. Daher würde alles Leiden direkt oder indirekt

    auf ihn zurück zuführen sein.

    Und es gibt in manchen Religionen Menschen denen man das von Kind auf an eingeredet hat

    und die daraufhin ihr ganzes Leben in ständiger Furcht und Angst leben und das für das "normale" halten.

    Das geht so weit, das manche dieser Menschen sich und andere sogar umbringen um diesem

    zu dienen und ihn "wohlgefällig" zu machen. Es gibt auch harmlosere Formen z.B. in

    Südamerika habe ich gehört das sich Menschen zu diesem Zweck selber für eine Zeit an ein

    Kreuz nageln lassen um diesem "Gott" geneigt zu machen. usw.

    Interessant, dass Du Dich jetzt auf den TB. beziehst

    Ich finde ganz andere Dinge "Interessant" bzw. bedauerlich, nämlich

    der Umstand das auf unwichtige Dinge reflektiert wird, aber das worüber

    ich tatsächlich und hauptsächlich oben geschrieben habe (nämlich Taten,

    Wirken, bzw. Kamma) kein Wort gesagt wird, obwohl alles andere damit

    zusammen hängt. Kein Gott oder Dämon steht über dem Kamma aber

    alle unterliegen den Wirkungen ihrer Taten, alle haben die Folgen ihrer

    Taten zu tragen. Damit ist die Einsicht in die Folgen in das bedingte Entstehen

    und Vergehen, der Fall aller allmächtigen Superhelden wer es auch sei und

    wen immer der Supermannumhang des ewigen und allmächtigen umgehängt werden soll.

    Den abrahamitischen Gott als Dämon zu bezeichnen, finde ich schon hart.

    Es gibt im tibetischen Buddhismus bekannte Schaubilder auf denen

    die fünf oder sechs Daseinsbereiche kreisförmig Abgebildet werden.

    Wie man dort sehen kann, wird auch der bramanische Bereich von

    einem Dämon umklammert. SchauBild

    Den abrahamitischen Gott als Dämon zu bezeichnen, finde ich schon hart. Mag sein eine Projektion, oder Personifizierung eines Prinzips, aber im Grossen und Ganzen nichts, was ich aus buddhistischer Sicht als Dämon bezeichnen würde.

    Ich würde jeden als Dämon bezeichnen der vorgibt ein

    allmächtiges Wesen zu sein dem die Wesen auf Gedeih

    und Verderb ausgeliefert seien und ihm dienen sollten.

    Die in westlichen System darauf hoffenden, für gute Taten von Gott belohnt zu werden,

    hoffen nun, für gute Taten ... belohnt zu werden.

    Spätestens seitdem sie hier im Westen das jüdisch-christliche System,

    wie bei jeder Dämonenreligion soweit es diesem dient, eingeführt haben.

    Zitat

    Wo man auf die Gnade Gottes hoffen musste, glaubt man nun, quasi ein Naturgesetz der Belohnung gefunden zu haben, das einem gute Früchte schenkt.

    Zeitlich ist es genau umgekehrt: Die Lehre des Buddha gibt es schon viel länger.

    Ganz unabhängig von einem allmächtigen Dämon wurde der notwendige und

    folgerichtige Zusammenhang zwischen der Qualität der Taten in Gedanken, Worten

    und Werken und deren Wirkungen ergründet und erkannt. Und zwar als ein

    grundsätzliches Prinzip des menschlichen wie jedes höheren Lebens ganz egal

    ob man daran glaubt oder nicht glaubt. Wozu sonst sollte es auch Taten überhaupt

    geben, wenn nicht zu dem Zweck das sich daraus erwünschte Wirkungen zeitigen mögen?

    Wer dieses Wirken durch Taten mit den Taten spezifischen Auswirkungen eingesehen hat,

    für den gibt es dann nur noch die Frage:

    Welches aber sind jetzt die wahrhaft rechten und heilsamen Taten welche zu den erwünschten

    Wirkungen führen könnten?

    Und genau dazu gebt es natürlich viele unterschiedlichen Vorstellungen wie man sich

    sicher wird denken können.


    Welche Taten der Buddha für die heilsamen und die unheilsamen Taten gehalten hat

    und welche er seinen Nachfolgern daher empfohlen hat, darüber handelt seine ganze Lehre.


    Hier geht es also nicht mehr um die Frage ob Taten sowohl kurzfristige als auch

    langfristige Wirkungen haben, sondern nur noch darum welche das sind und

    wie effektiv die einem Menschen jeweils möglichen heilsamen Wirkungen sind .


    Wem schon das alles viel zu viel ist, der braucht sich um die Lehre des Buddha

    eigentlich gar nicht erst kümmern und genau so halten es auch viele.

    So viel Text, komme kaum hinterher alles zu lesen. Es ging mal um das Missionieren im Buddhismus was ich ablehne weil es um Buddhas Lehre geht wenn sie als Weg für eine persönliche Lebensbewältigung verstanden wird und die kann man nicht von außen in das Innere tragen.

    Sicherlich kannst hier deine "innere" Haltung verkünden wie du willst aber

    der Buddha hat eben auch zur Verkündung seiner Lehre ausgerufen so wie

    er selber seine Lehre zu verkündete:

    "Er verkündet die Lehre, deren Anfang begütigt, deren Mitte begütigt, deren

    Ende begütigt, die sinn- und wortgetreue, er legt das vollkommen geläuterte,

    geklärte Asketentum dar."

    Von Ursachen freien Willen? Entweder es gibt einen freien Willen oder nicht. Das andere ist kein freier Wille sondern Handlungsfreiheit - muss man unterscheiden.

    Was soll denn "frei" bedeuten? Von was soll der Wille "frei" sein?

    Von Bedrohungen? von Manipulation von Begehrlichkeiten und ist er das?

    Von Trübungen des Geistes?

    Zitat

    Das ist allerdings eine Plattitüde und trifft auf alle zu.

    Das ist eine ganz wichtig Frage im Zusammenhang mit unserem Dasein und ob unser Dasein determiniert ist oder nicht. Der Buddha hat sich, glaub ich, ganz klar dagegen ausgesprochen. Also es gibt nach seinen Lehren einen freien Willen. Wie das funktionieren soll, ohne das etwas aus sich selbst heraus existiert, ist mir aber ein Rätsel.

    Wurde hier im Forum aber glaube ich schon diskutiert.

    Was der Buddha nach der Überlieferung getan hat oder nicht getan hat

    darüber weißt leider nicht viel. Der Buddha hat natürlich keinen von

    Ursachen freien Willen gelehrt. Schon gar nicht wenn das Denken sowie

    die Gefühle von Begehren oder Aggressionen beherrscht werden.

    Ich würde dir daher empfehlen mal ein paar Lehrreden des Buddha

    durchzulesen. Findest du bei Palikanon.de

    Der Buddha musste das erkennen, was er erkannt hat.

    Das ist allerdings eine Plattitüde und trifft auf alle zu.

    Jeder muß erkennen was er erkannt hat. Allerdings

    erkennt der Mensch in der Regel die Buddhalehre nicht.

    Dazu braucht es eben schon einen der dadurch ein Buddha wird

    bzw. das Leiden endgültig überwindet.

    Liebe Grüße accinca,

    die Zitierfunktion hier ist besser als im alten Forum, aber nicht perfekt. Der zitierte Text stammt so nicht von mir. Ich möchte da nicht falsch herangezogen werden, wenn ich schon mal Deine Meinung teile

    Es tut mir leid aber ich habe wohl den Faden etwas verloren.

    Jedenfalls meinte ich natürlich denjenigen der den Inhalt meines Zitats

    auch tatsächlich geschrieben hatte.

    Was ist denn die Lehre Buddhas? Ist das überhaupt die Lehre Buddhas - gehört das ihm? Gibt es "die Lehre Buddhas" erst seit dem Buddha oder hat es sie schon vorher gegeben?

    Es ist keine juristische Frage von Eigentum und niemand hat die Buddhalehre

    je so aufgefaßt und so eine Frage formuliert. Es war immer allen klar, das die

    Lehre nach seinem Entdecker benannt wird. Hinzu kommt beim Buddha das er

    diese Lehre der Möglichkeit zur völligen Befreiung nicht nur Intellektuell verstanden

    hat, sondern sie auch umgesetzt hat und daher diese Lehre natürlich auch am besten

    kennt. Schön wenn deine Erfahrungen damit übereinstimmen. Das ist allerdings auch

    durch gegenteilige Behauptung nicht immer so. Daher ist es so weit es die Buddhalehre

    anbelangt viel interessanter zu sehen was der Buddha dazu gelehrt hat als alle anderen

    die wirklich oder vermeintliches darüber sagen möchten.

    Buddhismus eignet sich nicht zum Missionieren.

    Aber verkünden sollte man die Lehre deren Anfang begütigt, deren Mitte begütigt, deren Ende begütigt, die sinn- und wortgetreu, darzulegen habt ihr das vollkommen geläuterte, geklärte Asketentum.

    Es gibt ja wohl Wesen edler Art: ohne Gehör der Lehre verlieren sie sich; sie werden die Lehre versteh. '.'

    Darf ich fragen, ob es dir um die Lehre Buddhas geht - oder ist das eine Traditions-freie Frank82 Darlegung?

    Die Frage hatte er schon beantwortet:

    Zitat

    Es ist doch völlig egal, ob das der Buddha gesagt hat odernicht. Du musst es für dich überprüfen und wenn es passt, dannpasst es. Und dann brauchst du mir auch nicht mehr sagen, dass dasder Buddha gesagt hat, sondern kannst aus deinem eigenen Verstehendamit argumentieren.


    Übrigens was das Verkünden der Lehre anbelangt gibt es vom Buddha

    in D 14 einen klaren Auftrag an die verständigen Mönche:

    Zitat

    'Wandelt, ihr Mönche, eueren Weg vielen zum Wohle, vielen zum Heile, aus Mitleid zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen: ihr sollt nicht zu zweit einen Weg gehn. Verkündet, ihr Mönche, die Lehre, deren Anfang begütigt, deren Mitte begütigt, deren Ende begütigt, die sinn- und wortgetreu, darzulegen habt ihr das vollkommen geläuterte, geklärte Asketentum. Es gibt ja wohl Wesen edler Art: ohne Gehör der Lehre verlieren sie sich; sie werden die Lehre versteh. Und jeweilig von sechs zu sechs Jahren soll Bandhumati die königliche Stadt Ort der Zusammenkunft sein, um die reine Zucht zu bestätigen'.'

    Ich glaube, dass es ein extremer Kampf ist, das zu erreichen - also das man immer das Will, was man im Augenblick hat, als diesen Gleichmut zu entwickeln oder auch zu verstehen, dass es in Wahrheit nichts zu erreichen gibt. Weiß nicht, ist alles nur meine persönliche Meinung.

    Ich verstehe dich schon, allerdings glaube ich mich keiner Lehrrede des Buddha

    zu erinnern in der er gelehrt hätte, das es in Wahrheit nichts zu erreichen gäbe.

    Schließlich hat er mit den bekannten vier Heilswahrheiten einen rechten achtfachen

    Weg, voller Dinge die zu erreichen wären gelehrt.

    Aber sicherlich meintest du das gar nicht, sondern mehr eine Zufriedenheit mit den

    weltlichen Dingen bzw. einen Gleichmut der Welt gegenüber was er auch gelehrt hat

    den es zu erringen gilt.

    Was allerdings die geistigen Übungen anbelangt und dem inneren Gefühlen empfehle

    ich nicht sich mit dem gewöhnlichen zufrieden zu geben. Vielmehr kritisch mit trüben

    und gewöhnlichen Geisteszustände und Gefühle umzugehen empfehle ich, sich nichts

    von seinem Geist vorschreiben zu lassen ihn nicht aktiv verbessern zu wollen und

    in der Gewohnheit sich heimisch zu fühlen und sich damit zu begnügen.

    Wenn man immer das wollen würde, was man im Augenblick hat, wäre man auch immer glücklich.

    Das kommt sicher darauf an was einer im Augenblick hat.

    Schon der Buddha lehrte sich nicht mit dem niederen zufrieden zu geben.

    Zitat

    A.II. 5 Unnachlässiges Streben

    Diese zwei Dinge, ihr Mönche, habe ich kennengelernt: sich nicht zufrieden geben mit [bereits erworbenen] heilsamen Dingen (*1) und nicht nachlassen im Kampfe. Unnachlässig, ihr Mönche, habe ich gekämpft: 'Ob mir auch nur Haut, Sehnen und Knochen bleiben, ob mir auch Fleisch und Blut im Leibe eintrocknen, so wird meine Tatkraft doch nicht erlahmen, ehe ich nicht erreicht habe, was durch Mannesmut, durch Manneskraft, durch Mannesstreben erreichbar ist!' Und durch Unermüdlichkeit, ihr Mönche, errang ich die Erleuchtung, durch Unermüdlichkeit errang ich den höchsten Frieden. Wenn auch ihr, o Mönche, also unnachlässig kämpft, so möchtet auch ihr in gar nicht langer Zeit jenes höchste Ziel des heiligen Wandels, um dessen willen edle Söhne gänzlich vom Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen, euch erringen, es selber erkennen und verwirklichen. Darum also, ihr Mönche, sei euer Streben: 'Unnachlässig wollen wir kämpfen [erfüllt vom Gedanken]: 'Ob mir auch nur Haut, Sehnen und Knochen bleiben, ob mir auch Fleisch und Blut im Leibe eintrocknen, so wird meine Tatkraft doch nicht erlahmen, ehe ich nicht erreicht habe, was durch Mannesmut, durch Manneskraft, durch Mannesstreben erreichbar ist!' Das, ihr Mönche, sei euer Streben!

    "Man braucht keinen Menschen auf das Leid im Dasein hinweisen, wer es spürt wird kreativ und macht sich auf die Suche nach Linderung und wer es nicht spürt, da würde alle Nettigkeit nichts helfen, es kommt nicht an."


    Ich glaub gar nicht, dass das bei allen ankommen würde. Vielleicht kommt es bei ein oder zwei an und die machen dann weiter, weil sie innerlich vielleicht schon nach einer Lösung gesucht haben.

    Die anderen verwerfen es für sich, aber sind dadurch wohl auch nicht ärmer (also dadurch, dass sie sich damit befasst haben).

    Eigentlich geht es ja auch um viel mehr.

    Nämlich darum, das auch die glücklichsten Zustände

    vergänglich und daher Leidhaft sind.

    Deswegen ist das Leben leidhaft.

    Wäre das nicht so und könnten die glücklichsten Zustände

    des Daseins für immer erhalten werden, dann wäre es

    nicht leidhaft.