Es ist eine Negation, es wird aber auch beschrieben dass und was es ist und auch dass es weder ist noch nicht ist usw. Da lässt sich auf der Ebene des Verstandes endlos hin und her argumentieren und jeweils Belege aus dem PK dazu anführen. Was müßig wäre, weil Nibbana nicht mit dem Verstand erfasst werden kann. Ohne es verwirklicht zu haben versteht es der Eine so und der Andere anders oder man legt sich nicht fest weil es mit dem Verstand nicht erfasst werden kann.
Natürlich kann man Nibbana rein als Verneinung (Verneinung von Verblendung, Verneinung von Leid, Veröschen der Triebe) formulieren aber eben auch positiv als "Ungeborene, Ungewordene, Ungeschaffene,Unzusammengesetzte".
Der Grund warum Shakyamuni häufig die verneinende und selten die positive Bennenung wählt, liegt darin, dass jede positive Benennung den menschlichen Verstand zur Verdinglichung einlädt. Steht ersteinmal das "Ungewordene" im Raum, ist es nur ein kleiner Schritt, von einem "Urgrund" zu sperechen, und von daher geht dann die Reise schnell weiter zum "Absoluten" , zur "Wahren Natur" und zum "Göttlichen". Und von daher ist es ja nicht mehr weit zum "Brahman". Ich denke Shakyamuni hat die positiven Formuleirungen nicht desegen gescheut, weil sie irgendwie falsch wären, sondern weil sie so leicht dazu verwendet werden können, die Anatta Lehre zu schmählern und subtile Atman-Konzepte einzuführen.
Während man im Mahayana dieses Risiko bewusst ein stückweit eingegangen ist, weil man gesehen hat, dass es einen breiteren Zugang ermöglicht als die rein verneinenden Konzepte.