Beiträge von Fǎ Fá im Thema „Wiedergeburt“

    Seele = ewiger Kern im Menschen bedeutet ja, es gibt im Menschen etwas Unabhängiges, etwas sich nie Wandelndes. Das widerspricht aber dem abhängigen Bestehen aller Phänomene.

    Deswegen schrieb ich "der nicht Teil der fein- und gobstofflichen Materie ist".

    Die Vergänglichkeit kannst Du in der Welt beobachten, die Du beobachten kannst, d.h. die Dinge, die fein- und grobstofflich sind.

    Du kannst erkennen, dass diese vergänglich sind.

    Daraus aber abzuleiten, dass die Seele ebenso vergänglich ist, ist nichts weiter als eine Identifikation der Seele mit dem Geist, der feinstofflicher Natur ist.

    Es wäre so, als würdest Du die Frage, ob Menschen zu geistigen Prozessen fähig sind, durch die Beobachtung Deiner Füße beantworten wollen und anschließend postulieren: "Die Beobachtung der Füße hat mich zu der Erkenntnis gebracht, dass der Mensch nicht denken kann." Das wäre eine Identifikation Deiner geistigen Situation mit Deinem Körper. Tatsächlich ist eine Aussage über Deinen Geist auf Grundlage Deiner Füße ebensowenig sinnvoll wie Aussagen über die Seele aufgrund der Beobachtung des eigenen Verstandes und der umherziehenden Gedanken.


    So etwas Ewiges kann auch nicht Träger der karmischen Anlagen sein, da karmische Anlagen etwas abhängig Bestehendes sind. Etwas Unabhängiges kann nicht in Beziehung treten zu etwas Abhängigen.


    Das ist vom Konzept des Karma abhängig. Dort, wo Karma einer Person auf eine andere übertragen wird, braucht es einen Träger. Karma entsteht abhängig durch unser Leben, da stimme ich Dir zu. Wo aber jemand behauptet, Karma würde nicht einfach nur verpuffen oder irgendwo landen, sondern in eine andere Person übergehen, braucht es einen Träger, da Karma sonst nicht gebunden würde. Wo das nicht behauptet wird, braucht es den Träger freilich nicht. Dann müsste aber erklärt werden, wie es denn nun nach dem Tod einer Person mit Karma weitergeht.

    Kürzlich gab es eine Diskussion zu diesem Thema, die ich sehr interessant fand. Allerdings herrschte so eine Unklarheit in diesen Dingen, dass es nahezu evident war, dass aus der Beobachtung der Dinge kein Verständnis von Karma gewonnen werden kann.

    Was verstehst du denn unter klassischer Seelentheorie? Ist das eine hinduistische Theorie oder gar eine buddhistische? Oder beziehst du diese klassische Seelentheorie auf europäische philosohische Traditionen?

    Seele = ewiger Kern im Menschen, der nicht Teil der fein- und gobstofflichen Materie ist. Man könnte es auch beschreiben als das: was durch den Geist nicht beobachtet werden kann und die Inkarnationen des Menschen verbindet, oder auch Träger von Karma.

    Könnt ihr mir bitte mit dem Verständnis der Wiedergeburt helfen?? Was wird wiedergeboren??? Wenn es kein ICH gibt??

    In diesem Thema bin ich nicht kompetent, aber mir hat bei dem Thema immer geholfen zu verstehen, dass ich es nicht bin, der wiedergeboren wird. Das ist die Gemeinsamkeit aller (mir bekannter) Konzepte und deshalb ein vielleicht guter denkerischer Einstieg.

    ch glaube eher, dass Menschen, die eine Idee ablehnen (Atheisten) sich in der "komfortablen Situation" befinden, es nicht anders sehen zu können, weswegen da keine Fragen auftauchen, die Unsicherheit bereiten können.

    ich glaube, dass alle Menschen sich in dieser komfortablen Situation befinden.

    Wenn ich diese (ab und an recht interessante) Diskussion so lese sehe ich nur Eins: Den Versuch, mit dem Geist (argumentativ) zu erklären, was nicht mit dem Geist erfasst werden kann.

    Da sind die Atheisten tatsächlich in einer komfortablen Situation, da sie keine Schriften haben, die sie mit Begriffen zu Konzepten füttern, die der Geist nicht fassen kann.

    Frag einen Atheisten nach einem religiösen Begriff. Er wird Dir vielleicht nur sagen, dass er nicht weiß, was das ist, und damit ist das Thema für ihn dann durch.

    Spirituelle Menschen hingegen neigen bisweilen dazu, den ganzen Tag sich mit Konzepten zu befassen, die ihr Geist gar nicht verstehen kann.

    Hier diskutiert jeder (also mich eingenommen) über sein Konzept von Wiedergeburt, um am Ende einzusehen, dass niemand etwas weiß oder verstanden hat. Im christlichen Nachbarforum läuft die gleiche Diskussion über das Konzept Gott.

    "Wenn Du nicht an die Wiedergeburt glaubst, dann hast Du hier nichts verloren, studier' doch lieber Humanismus." Welche Ängste mögen hinter dieser Aussage stecken?


    Das erweiterte Ego, das sich mit der eigenen Gruppe zusammenfinden will, wo ich allen etwas Gutes tun kann, die meine Überzeugung teilen.

    Die Gläubigen und Ungläubigen, ein alter religiöser Konflikt. In fortgeschrittenen Zeiten kann man aber wohl, so hörte ich, die Buddelkästen dann zusammenlegen, dann müssen die Kinder die Schippen nicht so weit werfen }:-)