In der Regeln funktionieren Menschen nicht auf der "buddhistischen Erleuchtungsebene". Wem es gelingt die Dinge so zu sehen, und zwar immer und ausnahmslos – Chapeau!
In der Regel pflegen Menschen aber Beziehungen. Und diese werden mehr oder weniger stark gestört bis zerstört, wenn man jemandem "was antut". Von mir aus mag man das "konventionelle Ebene nennen". Von daher ist in meinen Augen, nach meinem Beobachten, nach meiner Erfahrung das Verzeihen und die Bitte um Verzeihung ein essentielles Mittel, um Beziehungen wieder zu heilen oder zumindest eine Heilung in Gang zu bringen. Unter "Beziehung" rechne ich jedes Verhältnis zu seinem Mitmenschen, nicht nur eine enge.Verzeihen wirkt schmerzlindernd, öffnet das Tor zum Verstehen und zum Gegenüber. Es macht milde und weise. Wird jemandem Verzeihung gewährt, so kann dies die Initialzündung zu einer Wandlung werden. Verzeihen und um Verzeihung bitten ist Mitgefühl. Dadurch kann man sich wieder auf Augenhöhe begegnen.
Ich muss gestehen, ob das nun buddhistisch ist oder nicht, ist mir egal. Die "buddhistische" Variante ist mir auch noch nie begegnet.
Ja, aber was bedeutet Verzeihen laut dir Doris?
Verzeihen kommt zu Stande weil man die ganze Angelegenheit nicht mehr so ernst nimmt weil; 1. soviel Zeit vergangen ist, Zeit heilt Wunden oder 2. man ein klärendes Gespräch mit der verursachenden Person führt und deswegen zu einer für beide akzeptierbaren Situation kommt.