Beiträge von fluid im Thema „Die Übung des Mitgefühls ist das Herzstück des buddhistischen Weges?“

    Man darf eben die fünf niederen Fesseln nicht mit den fünf nivarana verwechseln.

    Ja, eventuell ist Persönlichkeitsglaube(sakkāya ditthi) hier das entscheidende Hindernis zu Nibbana.

    Ausnahme bilden davon lediglich der Buddha selber oder die schon

    vorher erfolgst Aufhebung der niederen Fesseln durch Belehrung und vipassana.

    Wie meinst du das, dass der Buddha davon eine Ausnahme bildet? Weil er Nibbana erlangt hat ohne die niederen Fesseln vorher aufzuheben oder weil er die Methode zur Aufhebung der Fesseln selbst enwickelt/entdeckt und erfolgreich angewandt hat?

    Wenn man diesen Gedanken mal (spekulativ) weiterdenkt, könnte es dann nicht sein, dass man 'bei' Brahman dann (fast) automatisch noch alles Weitere erhält, um ins Nibbana 'einzugehen'?

    Im Falle eines Nachfolger des Buddhas der die fünf niederen

    Fesseln schon überwunden hat schon, andernfalls nein.


    Mein Gedanke war, dass wenn man es schafft, die 4 Brahmavihara vollständig zu perfektionieren, dann auch die 5 niederen Fesseln überwunden sind/werden.

    (Wobei hier vielleicht das Wort "wenn" die entscheidende Rolle spielt.)


    Ich betrachte es so, dass einerseits die Überwindung der niederen Fesseln hilfreich ist für die Entwicklung der Brahmavihara, und dass andererseits die Entwicklung der Brahmavihara hilfreich ist für die Überwindung der niederen Fesseln.


    Hier kann man bei seiner Übung verschiedene Schwerpunkte für die Überwindung der Fesseln und der Entfaltung der Brahmavihara setzen und sich entweder mehr auf das eine oder das andere konzentrieren - und im Extremfall konzentriert man sich vollständig auf eines davon. Wie sinnvoll das ist, weiß ich nicht. Sollte man den Schwerpunkt seiner Praxis auf das legen, was einem mehr liegt oder sollte man ihn auf das legen, was einem weniger liegt?

    Natürlich ist metta eine wichtige Übung in der Buddhalehre aber

    sie ist kein Alleinstellungsmerkmal der Lehre und diese Übung

    ist alleine niemals ausreichend für das zu erwirkende Ziel der völligen Befreiung.

    Nach der Buddhalehre führen sie daher selbst in ihrer Vollendung

    auch "nur" bis zu Brahman. Dazu gibt es mehrere Aussagen in der Lehre.

    Wenn man diesen Gedanken mal (spekulativ) weiterdenkt, könnte es dann nicht sein, dass man 'bei' Brahman dann (fast) automatisch noch alles Weitere erhält, um ins Nibbana 'einzugehen'?

    Schließt Buddha diesen Weg kategorisch für jeden Menschen aus? Nur weil sich ein bestimmtes Ziel mit einer bestimmten Methode erreichen ließ/lässt, heißt das nicht zwangsläufig, dass dies die einzige Methode zur Erreichung dieses Ziels ist.