Beiträge von accinca im Thema „Analogien für nicht-Existenz inhärenter Objekte im Palikanon“

    Weder im ersten Satz sind die Worte "Dinge der Welt" zu finden noch in den nachfolgenden Sätzen. Andernfalls markiere sie doch einfach bitte. Das Gleiche gilt für das Pāli-Original

    Ich habe das jetzt noch einmal nachgesehen und

    gesehen das du hast recht. Ich hatte das nämlich nur aus

    dem Kopf zitiert anstatt genau nachzusehen.

    Die Kritik an der Übersetzung beruhte also auf meinen eigenen Fehler.

    Ich nehme daher alles zurück was diese Übersetzung anbelangt.

    Das in der Lehrrede zu lesende Kompositum ‘‘palokadhammaṃ" setzt sich aus "paloka" und "dhamma" zusammen. Das Wort "paloka" wiederum ist auf "pa" und "luj" bzw. "ruj" zurückzuführen. Es heißt soviel wie Zerfall, Auflösung, Auseinanderfallen, Zersetzung. Deswegen trifft die kritisierte Übersetzung "Welken" sehr viel besser zu als die "Richtig-müßte-es-so-heißen"-Übersetzung des Kritikers "Welt".

    Hatte ich denn vergessen zu erwähnen das der Übersetzer selber im

    ersten Satz das Wort ‘‘palokadhammaṃ" selber mit Dinge der Welt übersetzt?

    Könnte es sein, dass sich nicht der Übersetzer, sondern sein Kritiker "wieder mal wieder selber überschlagen" hat?

    Nein, könnte nicht sein!

    Natürlich soll die etymologische Bedeutung von Wörter (welche auch immer)

    nicht in Frage gestellt werden. Darauf kommt es hier aber gar nicht an, denn

    es handelt sich hier nicht um eine wortgrundhörige Übersetzung in der die

    Ursprungsbedeutungen und deren Ableitungen Inhalt einer sprachwissenschaftlichen

    Untersuchung wären, sondern um seine verständliche Übersetzung im aktuellen Sprachgebrauch.

    Die Sprachwissenschaftliche Ursprungsbedeutung des Übersetzers soll dadurch nicht geschmälert werden.


    Dem Übersetzer fehlte es aber an Konsequenz indem er das gleiche Wort in zwei

    nacheinander und auf einander Bezug nehmen Aussagen nach eigenen Gutdünken

    völlig unterschiedlich übersetzt hat.

    Nämlich einmal mit: "Dinge der Welt" und einmal mit: "Dinge des Welkens".


    Durch diese unterschiedliche Übersetzung gleicher Wörter muß es bei dem

    der Sprache unkundigen daher zur Verwirrung kommen, was hier angemahnt wurde.

    Tatsächlich geht es in dem Text um alle Dinge der Welt und nicht um ihr unterschiedliches Welken.


    Das alle Dinge der Welt der Vergänglichkeit unterliegen wird damit nicht in Abrede gestellt.

    War aber nicht der Schwerpunkt der Aussage.

    Der Schwerpunkt der Aussage war hier die Unpersönlichkeit, Ichlosigkeit und Besitzlosigkeit

    der öden Dinge der Welt, welche auf Grund einer verblendeten Gewohnheit des Geistes,

    welche den Dingen einen lebendigen Ichhaften Sinn geben wollen, nicht gesehen wird.

    Der Geist der sich hier als Ichhaft besitzend in Gemeinschaft mit anderen Ichhaft besitzenden

    Geistern sieht ist es, der hier als verblendet zu erkennen ist.

    Leer von Ich bzw. irgend jemand oder einem Ich bzw. jemand gehörend.

    ...

    Ein solcher Anblick der Welt ist übrigens sehr interessant. (wenn und solange er gelingt)

    Und erkannt wird das alles folglich tot ist und niemand da ist der in ihr leben würde.

    :? ... wie kommst Du darauf, accinca? Wäre das nicht eine nihilistische Interpretation der Lehre Buddhas? Was ist z.B. mit dem Bündel Skandhas, ... abhängig durch Begehren entstanden? ...

    Mit nihilistisch (im buddhistischen sinne) hat das nichts zu tun.

    Es ist im buddhistischen Sinne nicht nihilistisch die Welt als Ichlos

    und besitzlos zu sehen. In der Buddhalehre ist es nihilistisch zu glauben

    man würde mit dem Tode automatisch ein für alle mal vernichtet.

    Hier handelt es sich aber um das Sehen des bedingten Entstehens und

    Vergehens und damit um ein, in gewisser Weise totes, bedingtes geschoben

    werden formhafter wie geistiger Dinge.

    Durch das durch Begehren und Nichtwissen bedingte Weltbild das der

    Geist daraufhin (durch dieses Begehren und Nichtwissen) entworfen hat,

    glaubt er eine "lebendige" (im sinne von autonome "Ichheiten", "Selbstheiten")

    Welt vor sich zu haben. Das zu durchschauen lehrte der Buddha.

    Leer von Ich bzw. irgend jemand oder einem Ich bzw. jemand gehörend.

    Ein solcher Anblick der Welt ist übrigens sehr interessant. (wenn und solange er gelingt)

    Und erkannt wird das alles folglich tot ist und niemand da ist der in ihr leben würde.


    "Welches Haus betreten würde, es würde ein unbewohntes Haus betreten,

    ein ödes Haus betreten, ein leeres Haus betreten.

    Welches Gefäß angefasst würde, es wurde ein ödes Gefäß anfasst,

    würde ein leeres Gefäß anfasst."

    Leer von Ich bzw. irgend jemand oder einem Ich bzw. jemand gehörend.

    (Ein Umstand der vom Geist meist verdrängt wird. (Wäre ja auch zu langweilig.)

    In SN. 35.85 steht:

    9. Channa VaggaS.35.84-85 Welken, Leer - 1-2. Palokadhamma, Suññataloka Sutta

    ....." 'Welt, Welt' sagt man, o Herr. Inwiefern aber, o Herr, sagt man 'Welt'?"

    "Was da Dinge des Welkens sind, Anando, das nennt man in der Ordnung des Edlen 'Welt'. Was sind Dinge des Welkens, Anando? Die 6 Innen- und Außengebiete, die 6 Arten des Bewußtseins, die 6 Berührungen, die 18 Gefühle. Was da Dinge des Welkens sind, das wird, Anando, in der Ordnung der Edlen 'Welt' genannt".

    Da hat sich aber ein Übersetzer wieder mal wieder selber überschlagen mit: "die Dinge des Welkens"

    So eine Übersetzung kann einem unbedarften Menschen völlig durcheinander bringen.

    Richtig müßte es so heißen:

    ....." 'Der Welt Dinge' sagt man, o Herr. Inwiefern aber, o Herr, sagt man 'der Welt Dinge'?" (Palokadhamma)

    "Was da Dinge der Welt (Palokadhamma) sind, Anando, das nennt man in der Ordnung des Edlen 'der Welt Dinge'.

    Was sind aber der Welt Dinge, Anando?

    Die 6 Innen- und Außengebiete, die 6 Arten des Bewußtseins, die 6 Berührungen, die 18 Gefühle.

    Was da der Welt Dinge sind, das wird, Anando, in der Ordnung der Edlen 'der Welt Dinge ' genannt".

    Es gibt kein "Etwas" (sei es Formhaft oder geistig) das man zu recht

    einmal als Samsaro und ein andermal als Nibbana betrachten könnte.

    Die Vorstellung Samsaro=Nibbana je nach Betrachtung ist eine klassische

    Vorstellung des Samsaro bzw. eine Vorstellung (innerhalb) des Samsaro

    wie alle anderen Vorstellungen auch.

    Nur weil der Geist eine Vorstellung zu Nibbana erhebt bleibt es trotzdem

    nur eine Vorstellung. Der Geist der Dunkelheit der das nicht erkennt

    unterliegt der Täuschung und damit Samsaro.