Beiträge von Festus im Thema „Zuflucht“

    Wenn man den Betrachtungsschwerpunkt auf die Zufluchtnahme legt , muss man sich dann eigentlich beim Akt des Zufluchtnehmens für eine bestimmte Interpretation der 3 Juwelen entscheiden und dann bei dieser Entscheidung bleiben? Oder kann man die Interpretation später einfach ändern?

    Ich denke, dass sich deine Interpretationen, je nach deiner Verständnisfähigkeit, sowieso ständig ändern. Im Grunde nimmst du immer wieder Zuflucht. Du bist Zufluchtnahme. Und je weniger Vorurteile du in den Begriff hineinlegst, desto besser.

    Und vielleicht verschwinden diese Begriffe für dich irgendwann auch. Vielleicht wirst du irgendwann frei von ihnen. Wer weiß. Könnte doch auch ganz schön sein.;)

    .....dagegen sei es falsch von "meiner Sanngha" und "Deiner Sangha" zu sprechen,

    Ich teile die Meinung deiner Lehrerin nicht.
    Ich verwende diesen Begriff Kontext bezogen. Bin ich in meiner Gruppe, spreche ich z.B. von meiner Sangha. Spreche ich über den Begriff "Sangha", so interpretiere ich ihn als "Gemeinschaft der buddhistisch Praktizierenden". Das gilt auch für den Kontext der Zufluchtnahme.
    Und dann gibt es ja auch noch den Begriff der "Arya Sangha", der meines Wissens für Theravada Praktizierende im Zusammenhang mit der Zufluchtnahme wichtig ist.

    Sind eigentlich die Grundgedanken, die mit Zuflucht verbunden sind bei den verschiedenen buddhistischen Schulen gleich oder ähnlich?

    Über den Tellerrand von Zeremonien und Äußerlichkeiten sehe ich gern hinweg :)

    Ich kann dir nur sagen, wie es bei mir ist.


    Zuflucht zu Buddha bedeutet für mich nicht nur, mir den historischen Buddha Shakyamuni genau zu betrachten und als Beispiel zu nehmen, es bedeutet für mich auch und noch viel mehr, mir meines eigenen Potentials bewusst zu werden und darauf zu vertrauen.

    Zuflucht zum Dharma bedeutet für mich, mir die vier edlen Wahrheiten vor Augen zu führen und mein Leben danach auszurichten.
    Und Zuflucht zur Sangha bedeutet für mich, Zuflucht zu der Gemeinschaft der buddhistisch Praktizierenden. Denn ich kann von allen lernen und sie können mir eine Hilfe sein.
    Du weißt doch, selbst der größte Depp taugt noch zum schlechten Beispiel. :grinsen:


    Alles in allem ist die Zufluchtnahme für mich ein Statement, meinen Lebensweg anhand des Buddhismus auszurichten. Es ist letztendlich, genau wie im Übrigen meine Mönchsordination, etwas, dass ich für mich mache; ein Versprechen an mich. Dass ich es öffentlich mache, hat für mich nur den Sinn, dass ich den vermeintlich entstehenden Gruppendruck als Upaya nutze. :D

    Mir war das zu Anfang meines Weges eine sehr große Hilfe.


    In meiner Sangha ist die Zufluchtnahme immer mit einer Zeremonie verbunden. Und da ich ein bekennender Fan von Zeremonien bin, freue ich mich jedesmal wie ein Schneekönig, wenn eine solche stattfindet. Mir wird da jedesmal warm ums Herz.