Beiträge von void im Thema „Meditiere ich richtig?“

    Beim Meditieren ist erstmal wichtig, warum du das überhaupt machst. Leider besteht da gar keine Klarheit. Meditation gibt es im Buddhismus. Und "Zazen" ist das Herzstück des Zen-Buddhismus. Das Ziel ist da das Ziel des Buddhismus: Zu Ergründen, was die Ursache vom Leid ist und sie zu überwinden. Weil es nicht darum geht bestimmte falsche Zustände zu überwinden und bestimmte angenehme Zustände zu erlangen, sondern eher herauszufinden, wo diese Zustände herkommen, ist es dabei nicht so wichtig, ob man im Detail angespannter oder emotional blockierter wird oder nicht, so lange das nur temporär bleibt.


    Der zweite Punkt, ist wie man es macht. Gerade weil die Sitzhaltung und das Atmen sehr wichtig ist, würde ich da nicht nach einer Interneterkärung gehen ( auch das was hier genatwortet wird, ist ja nur virtuell und damit nur bedingt hilfreich) sondern schauen, dass ich jemanden finde, der dir die korrekte Haltung erklären kann. jianwang hat absolut recht:


    suche Dir eine Gemeinschaft. Viele Dummheiten kann man allein nicht erfassen.

    Und es gibt kein gutes oder schlechtes shikantaza. Wenn Du dabei bleibst wird etwas entstehen.


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    Die Meditation mit dem Atem wird deswegen empfohlen, weil der Atem im Gegensatz zu Vögeln und Autos immer da ist. Dabei ist aber auch der Atem nur der Anfang. Das Ziel ist nicht eine Konzentration ( also etwas wo bis auf einen Teil alles ausgeblendet wird), sondern eine "Sammlung" - also etwaswas nach und nach den ganzen Köper einbezieht. Es gibt komische Meditations-Anleitungen rund um den Begriff "Hara", die dazu verführen statt dem Atmen einfach zu folgen, diesen zu forcieren. Dies wird mit Bildern der Konzentration von Energie im Unterbauch (Hara) verbunden. Anhänger dieser Lehre irritieren Mitmeditierende, indem sie schnaufen wie ein Walross in den Wehen oder eine Luftmatratze die versucht, sich selbst aufzublasen - sehr stressige Sache. Wenn du so eine Anleitung gelesen hat, würde es mich nicht wundern, wenn es zu Anspannungen geführt hat. Ersetzte aber jetzt nicht die eine Internetanleitung druch die andere sondern suche dir einen Menschen, der deine Haltung und deine Atmung kontrolliert.


    Aber das wichtigste ist, dir über deine Motivation klar zu werden. Wenn das Ziel eher Entspannung als ein buddhitisches Ziel ist, dann ist vielleicht ein Weg gut, der direkt Entspannung zum Ziel hat, wie Jon Kabat-Zinns MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction Program).