Beiträge von Monikadie4. im Thema „Was erschwert/begünstigt die Alltagsnähe der Zen-Praxis“

    Du hast meinen Beitrag aus einer Perspektive gelesen, die Deinen Schluss zulässt.

    Diese Sicht ist jedoch begrenzt. Denn mir ging es darum, aufzuzeigen, was zu Beginn Schwierigkeiten bereiten kann und nicht, dass es verkehrt ist, sich so auszudrücken. Denn das war ja der eine Teil der Frage von Niemand "was erschwert ..."


    Und von Sünde habe ich nur als Beispiel geschrieben. So hat eben die Ursache des Leidens zunächst auf mich gewirkt und das ist es auch, was Unwissende davon abschreckt, wenn ich ggf. erkläre, was denn wohl die Ursache von Leiden ist.

    Unter Gier verstehen die meisten zunächst nur Geldgier, Fressgier, Habgier, aber nicht die ganz normalen wie einfach nur Haben-Wollen, Sein-Wollen, Spaß-Haben-Wollen, Leben-Wollen. Genauso ist es mit Hass. Da meine viele, sie hassten doch überhaupt nicht. Dass damit aber auch Ablehnung grundsätzlich mit gemeint ist, wissen die meisten eben nicht. Und dann ist da noch die Verblendung. Ja, das merkt so manche/r nicht und glaubt er/sie sei schon total erwacht.

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    Moin Niemand,

    m.M.n. ist es die Ablenkung im Alltag. Zu Beginn der Praxis glaubt man immer wieder, es begriffen zu haben und die Übung findet nur während der Meditation statt (so wie in der Mathematik, in der Schule hab ich es noch begriffen, aber bei den Hausaufgaben hab ich plötzlich ein Brett vorm Kopp). Ohne weitere Übung geht das nix. Als ob es zwei verschiedene Welten wären. Deshalb lässt man sich üblicherweise schnell aus der Mitte bringen. Oder man nimmt die Praxis so ernst, dass man sich stereotyp verhält und nicht mehr in die "Welt passt". Beides schafft Probleme.


    Wer erst beginnt und noch nicht viel Erfahrung gesammelt hat, der ist möglicherweise voll mit Wissen, dass er/sie nicht umsetzen kann.

    Zum Beispiel die Begriffe Gier, Hass und Verblendung. Sie wirken wie ein Prediger, der von der Kanzel schimpft "Ihr sollt nicht sündigen". Dadurch erhält das Ganze einen fanatischen Beigeschmack. Außerdem weiß der Anfänger noch nicht, was alles unter den Begriffen Gier, Hass und Verblendung gemeint ist. Das macht manchmal mutlos, sobald man erkennt, wie umfangreich das ist.


    Es kommt m.M.n. auf die mit der Lehre gemachten Erfahrungen an und nicht auf das Auswendiglernen von Sutren. Das merke ich auch hier im Forum. Aber früher oder später fällt dem/der einen oder anderen auch auf, wo die Grenze schmerzt.


    Mehr fällt mir im Moment nicht ein.

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