Beiträge von Aravind im Thema „Was erschwert/begünstigt die Alltagsnähe der Zen-Praxis“

    Das verstehe ich gerade nicht. Hast Du ein Beispiel?

    Wenn man zum Beispiel weiß, dass man bei gesellschaftlichen Anlässen leicht "aus seiner Mitte" gerissen wird, dann beginnt man diese Situationen aufgrund seiner spirituellen Parxis zu meiden. Man will ja nicht vor Augen geführt bekommen, dass die Klarheit auch vergänglich ist. Man zieht also eine Grenze im Glauben, die geistige Klarheit auf diese Weise konservieren zu können. Dadurch verliert die Praxis aber ihre Lebendigkeit und "erstarrt".

    Man riskiert lieber nichts und nimmt sich dadurch die Wachstumsmöglichkeit. Solche Grenzen haben dann dazu noch die Tendenz weiter zu schrumpfen, was vllt. garnicht schlecht ist, weil es dann irgendwann offensichtlich wird, dass es in der Praxis um alles oder nichts geht.

    Ja, dankeschön, das kann ich gut nachvollziehen.

    Es kann ja auch eine Gratwanderung sein: Meide ich etwas, weil es meiner Praxis nicht gut tut, oder sogar widerspricht (z.B. wildes Internet-Hopping). Oder weil ich mir nicht zutraue, es zu meistern (z.B. mich hier im Forum einlassen). Das ist nicht leicht zu unterscheiden.


    Der Wunsch nach Mönchstum zum Beispiel kann sicher auch in die zweite Kategorie gehören, je nach Persönlichkeit.


    Liebe Grüße, Aravind.

    ich denke "haben wollen" spielt auch eine Rolle.

    Wenn man glaubt, einen Besitzanspruch auf Klarheit zu haben, denn dann fängt man automatisch an, sich aus dem Alltag Ausschnitte zu wählen, die den Besitz nicht streitig machen und tritt auf der Stelle. Man konstruiert sich eine abgekapselte, spirituelle Welt und fühlt sich gezwungen, sie zu schützen - aber dann schützt man wieder nur ein Ego (wenn auch ein Spirituelles).

    Das verstehe ich gerade nicht. Hast Du ein Beispiel?


    Dankeschön, Aravind.