Beiträge von xiaojinlong im Thema „Entscheidungen im Zen“

    Wer nicht schon selbst mit echten Depressionen und ähnlichen (psychischen) Krankheiten und Problemen zu kämpfen hatte, der kann sich nicht wirklich vorstellen, wie es ist damit zu leben (woher sollte er oder sie es denn auch wissen?). Mit Leuten, welche Probleme haben, über Faulheit, Hintern hoch kriegen und ähnliches zu reden, ohne den Kontext zu beachten, führt meist nur dazu, dass man anderen wehtut. Das Problem an psychischen Schwierigkeiten ist eben oft, dass das nicht geht - die Probleme sind viel, viel, viel komplexer als das man einfach mal Faul ist oder einen schlechten Tag hat.


    Ich selbst kämpfe seit langem mit Depressionen, der Gedanke, sich in ein Kloster zurückzuziehen und dort zu sich selbst zu finden, hat, für mich persönlich, etwas sehr beruhigendes. Das kann mir Kraft geben, wenn ich mal wieder nicht weiter weiß. Solche Dinge sehe ich als legitimes Mittel an, man darf nur nicht dem Trugschluss verfallen, dass dies eine absolute Lösung ist.


    Wenn wir hier Anfangen zu hinterfragen aus welchem Grundgedanke man zum Zen oder zum Buddhismus im Allgemeinen gekommen ist, dann sollte sich wohl jeder selbst an die Nase fassen. Ich mag es doch bezweifeln, dass ihr als Erleuchtete schon zum Buddhismus gefunden habt, und dabei keinen Hintergedanken hattet. Direkt wusstet dass Zen eine leere Lehre ist - und das auch wirklich verinnerlicht und verstanden habt. Zu Beginn, würde ich mal behaupten, hatte jeder den eigenen Vorteil für sich im Blick:


    Was bringt mit Buddhismus, damit es mir besser geht?

    Warum sollte ich Buddhismus praktizieren, wenn es mir nichts bringt?


    Der Schritt über solche Gedanken hinweg zu kommen, kommt erst sehr viel später. Und ich bin mir selbst noch nicht einmal sicher, ob ich diesen Punkt schon erreicht habe.


    Wenn man die Posts hier im Thread liest, dann liest sich das zum Teil durchaus Vorwurfsvoll. Daher bitte ich jeden Mitschreiber:

    • Nimm dir 5 Minuten Zeit.
    • Lies nochmal was du geschrieben hast.
    • Denke darüber nach, was du geschrieben hast.
    • Übe dich in Mitgefühl und versuche zu verstehen, wie das geschriebene beim Partner ankommt.


    Mogwai-Tree

    Ich habe großen Respekt vor dir. Es ist nicht leicht aus solchen Problemen heraus zukommen. Ich bin mir sicher, dass du deinen Weg finden wirst und ich wünsche dir viel Glück und Erfolg.