Beiträge von Doris im Thema „Diamantweg“

    ich würde es eher als die einfachste Rechtfertigung vor sich selbst sehen, das eigene Handeln nicht überdenken zu müssen.

    Genau.

    Dann kann ich mich zurücklehnen und sagen: "Dein Karma ist mein Glück."


    Wenn einen dann ein bisserl das schlechte Gewissen ob dieser Schadenfreude juckt, dann zündet man ein Weihrauchstäbchen und bittet die Buddhas um Hilfe: "Liebe Buddhas, hilft den Leuten, damit sie ihr Karma erkennen." (und innerlich: "Ich weiß, dass das nix hilft, aber ich tu es ja damit ich mich zu einem selbstlosen Wesen transformiere. Und weil ich so lieb für die anderen Bitte, muss ich mich nicht mehr selber kümmern.")

    Ich glaube nicht, dass es von staatlicher Seite aus so eine Aufhetzkampagne gibt.

    Für viele Vermieter ist es so: Sie vermieten ihre Wohnungen an die Sozialbehörden, weil sie dann garantiert das bekommen, was sie wollen.


    Ich glaube nicht, dass es zu wenig Wohnungen gibt. Es gibt an manchen Orten zu wenige. An anderen Orten wird abgerissen, um die Mieten stabil zu halten und weil die Verwaltung des Leerstandes zu viel Geld kostet. Jedenfalls in Bayern ist das so.
    Die gemeinnützigen Wohnungen, die in Bayern an die Patrizia verkauft wurden, sollten die Haushaltskasse aufbessern. Da wurde an nichts anderes gedacht als an die klingenden Kassen.

    Das Aufhetzen geschieht seitens der Politik durch PEGIDA und AfD. Also vom rechten Rand her. Da fischen dann auch gerne andere bei Bedarf.

    Ich finde es nicht sinnvoll, Haltungen von Leuten auf psychische Defizite zurückzuführen. Fremdenfeindlichkeit ist nicht sowas wie Spinnenphobie nur halt mit Fremden statt mit Spinnen. Das wird der Problematik nicht gerecht.

    Vielleicht liegt die Wahrheit in der Mitte.

    Wer eine Spinnenphobie hat (und ich weiß das, weil ich selber an einer litt), lähmt und behindert sich in erster Linie selbst.
    Jemand der fremdenfeindlich ist, behindert in erster Linie andere (Ich schreibe nicht von Menschen mit einer Soziophobie. Denn die behindern sich ja auch selber).

    Jemand der an einer Phobie leidet, der will das eigentlich gar nicht, weil es unerträglich ist. Er möchte davon frei sein, kann aber seine Angst nicht überwinden, die in der Tat das Ausmaß von Todesangst hat.

    Jemand der fremdenfeindlich ist, der will das so, weil es ihm ein gutes Gefühl für sich selbst vermittelt. Er sucht sich diese Aversion, die eigentlich eine Lust ist, aus und benennt sie in Angst um, um die Irrationalität zu rechtfertigen.


    Heilbar ist beides durch Konfrontation mit der Realität.

    Die Bürger haben genau diese Politik gewählt. Nicht erst seit Merkel. Das war schon mit Kohl so. Und leider hat auch die SPD unter Schröder zur Erosion des Sozialstaates beigetragen.

    Die Mehrheit der Bürger wollte das aber. Seit Jahrzehnten wird über die "Sozialschmarotzer" hergezogen. Das kenne ich schon aus den 70ern. Dieses Thema war den Leuten immer wichtiger als alles andere, damit ließen sie sich immer gut ködern. Das ist die wahre Neiddebatte: Die Mittelschicht gegen die Unterschicht. Nicht die Armen gegen die Reichen, was uns immer gerne suggeriert wird: Mit dieser Argumentation werden die Forderungen nach sozialem Ausgleich ausgehebelt. Denn die meisten Leute schämen sich, wenn man ihnen Neid vorwirft. Aber die Bedürfnisse bleiben und wollen irgendwie raus, und so projiziert man das nach unten.


    Und nun ist dies das Ergebnis des ewigen Nach-unten-tretens.
    Die Asyldebatte ist aus dem gleichen Garn gestrickt.


    Es sind nicht die Flüchtlinge, die anderen die Wohnungen wegnehmen. Der Staat hat die Wohnungen aus ihrer Sozialbindung entlassen. Unser neuen bayerische Ministerpräsident Söder hat in den vergangenen Jahren mehr als 30 000 Wohnungen an die Patrizia verscherbelt. Damit wurde der Haushalt saniert. Jetzt fehlen diese Wohnungen. Aber die Flüchtlingen sind schuld! Darüberhinaus sind viele andere Dinge vom Staat versilbert worden und Luxuswohnungen entstanden, z.B. die Alte Burg im Zentrum von München. Und Bayern rühmt sich voller Kassen, Seehofer kann kaum gehen vor Kraft, und Söder verspricht dem Volk ein paar neue Wohnungen.

    ich halte übrigens das limit der aufnahmefähigkeit der europäischen völker schon für überreizt. das deswegen schon überall rechte nationale regierungen an die Macht kommen, ist kein zufall. das ist die konsequenz aus der bedingungslosen hilfe (ohne weisheit).

    Das ist doch Quark!

    In all den Ländern, die gerade auf stramm rechts sind, gibt es so gut wie keine Flüchtlinge. Und die waren schon vorher auf dem Kurs.
    Z.B. Ungarn: Dort werden schon seit vielen Jahren die Roma marginalisiert und verfolgt. Erinnert sich denn niemand an die willkürlichen, rassistisch motivierten Morde an den Roma? Ich war vor 2015 in Ungarn und das Land hat nur so gestunken vor Rassissmus, Fremdenfeindlichkeit und Chauvinismus. Und ebenso ist es mit Polen und den anderen osteuropäischen Ländern.


    Es ist echt perfide, den flüchtenden Menschen die Schuld an alles zu geben. Widerliches Nach-unten-treten!

    Und genauso doof ist "Merkel ist schuld."


    Schuld an der Scheiße sind die Leute, die rechts wählen. Sie haben eine Wahl und entscheiden sich genauso. Zu behaupten, sie müssten das tun, wegen der Ausländer, ist genauso feige und realitätsfern wie die Behauptung nach 1945 "Wir hatten keine Wahl.".

    Genauso gut kann man dann sagen, die Juden seien schuld am Holocaust. Leider tun das viele Menschen, darunter auch Buddhisten, die dann was von Karma faseln.

    Ich habe das Bild mit dem Krebsgeschwür auch auf das Phänomen bezogen, nicht auf die Personen.

    Aber natürlich ist es von aus nur ein kleiner Schritt, es auf die Menschen selbst zu beziehen.

    Ich selbst benutze den Ausdruck "Krankheit" für den faschistischen Islam, weil die Ideologie wie ein Seuche von den Menschen Besitz ergreift. Aber das kann sicher auch zu Missverständnissen führen.

    Ich glaube nicht, dass man die Situation der Nachbarländer der Krisengebiete, die so viele Menschen aufnehmen, mit der Situation in Europa vergleichen kann. Abgesehen davon, dass es da auch oft grosse Probleme gibt, sind die kulturellen Unterschiede meist nicht so gross. Die Art, mit dem Leben umzugehen, ist ähnlich. Und: meist kommen die Menschen dort in riesigen Zeltlagern unter und sind weitestgehend sich selbst überlassen. Ihre Rückkehr sobald möglich ist da im Grunde selbstverständlich. Ohne Hilfsmittel aus dem "Westen" ginge da auch nicht viel. Ansonsten bauen sich kleine Infrastrukturen auf. All das wäre hier in der Form gar nicht möglich und nicht erlaubt. Die Ansprüche, wie man mit den Menschen umgeht, sind erheblich höher. Es gibt diesen Willen, die Menschen zu integrieren. Wer hierher kommt, und als Flüchtling angenommen wird, wird in der Regel auf Dauer bleiben und mit einer ganz anderen Kultur integriert werden müssen.

    Einige der Flüchtlingslager gibt es schon seit Jahrzehnten. Allein schon die der Palästinenser. Am Horn von Afrika ist es ebenso.


    Wir im Westen haben halt andere Vorstellungen wie das laufen muss.


    Ein paar Zahlen und Fakten von UNHCR:

    Statistiken - UNHCR DACH

    In gewisser Weise ist die Idee, das "Individuen in Not" zu helfen etwas, was die Augen vor dem strukturellen Problem verschliesst und es zu einem zwischenmenschlichen Problem macht. So als denkt man, die Armut innerhalb einer Gesellschaft zu lösen, indem man Bettlern mehr Geld zusteckt. Und das ganze druch die Karma-Brille zu sehen ist ebenfalls einer Verkennung indem es das strukturelle Problem auf ein spirituelles Problem verkürzt.

    Ich frage mich, ob es für jeden Einzelnen so einen Schmerzpunkt gibt, bis zu dem er Gutmenschentum als gangbar sieht und ab dem er dann zu schreien anfängt und sich überdordert, bedrängt und überfremdet fühlt? So dass dann der erste oprimistisch ist 100000 Leute zu integrieren, beim nächsten eine halbe Million beim dritten 2 Millionen machbar sind. Aber villeicht fängt der dann bei 10 Millionen an nach Mauern zu schreien und um seine Kultur zu jammern. Und bei 50 Millionen sind wir dann alle AfD Wähler, oder? Aber 50 Millionen sind im Bezug auf 1,3 Milliarden total wenig. Unterscheiden wir uns also von den AfD Wählern nur quantitaiv über die Lage unsererer "inneren Höchstgrenze" oder gibt es wirklich einen grundsätzlichen Unterschied?

    Das wäre in der Tat eine Verkürzung.

    Die wenigsten von uns sind erleuchtet. Wir müssen aber trotzdem täglich handeln. Wäre ich erleuchtet, dann würde das dem Kind in einem Lager in Somalia auch nicht helfen. Auch Predigten würden nichts ändern. Zu warten bis alle Leute so weit wären, ist meiner Meinung nach eine faule Ausrede. Der religiöse Weg kann auch ein Weg der Bequemlichkeit sein, der den Status Quo erhält.
    Das alles durch die Karma-Brille zu sehen entbehrt dem Wesentlichen: der Mitmenschlichkeit, dem Mitgefühl. Und ist zudem in höchstem Maße arrogant und Ich-zentriert.

    Zuletzt sollte eines nicht vergessen werden: Wer Hunger hat oder auf der Flucht ist, hat weder Zeit noch Muße für irgendwelche spirituellen Sperenzien. Daher ist die Hilfe auf der strukturellen Ebene auch immer das beste Mittel, anderen den Raum zur spirituellen Entwicklung zu ermöglichen (Kann man sogar im P-Kanon nachlesen.). Abgesehen davon ist es die beste Übung für Selbstlosigkeit.


    Was unterscheidet den Gutmenschen vom AfDler?

    Die Grundhaltung.

    Wenn 10 Millionen vor unseren Grenzen stünden, dann wäre das im Verhältnis immer noch weniger als die meisten Länder vor Ort an Flüchtlingen aufnehmen. Das wird gerne vergessen. Es sind arme bis ärmste Länder, die Millionen Flüchtlinge bei sich aufnehmen. Bemerkenswert.

    Wie erbärmlich unser Gejammer!
    Das zu sehen unterscheidet den Gutmenschen vom AfDler.


    Während bei 10 Millionen der Gutmensch an die Verwerfungen denkt, die eine solch großen Anzahl von Flüchtlingen mit sich bringt und nach Lösungen sucht, entflammt der AfDler in Hass und sieht seine Pfründe schwinden. Er sucht nicht nach Lösungen eines Problems, sondern will das Problem lösen, indem er es abwehrt.

    Der AfDler ist froh, endlich eine Projektionsfläche für seine destruktiven Emotionen gefunden zu haben, weshalb seine "Bedenken" über die Flüchtlingsfrage hinausgehen. Sie umfassen sofort LGTBs, FeministInnen, Muslime, Ökologen, Juden, Linke, Merkel, die freie Presse usw. Der AfDler ist antiintellektuell, weshalb ihn auch keine Fakten interessieren. Er ist paranoid, weshalb er alles, was seiner gefühlte Welterkenntnis widerspricht, als Teil eines großen Komplotts betrachtet. … Das ganze AfD-Projekt ist eine einzige Abwehrmaßnahme. Daher ist die politische Agenda auch Abwehr. Daher ist die Agenda sprunghaft, unberechenbar, willkürlich, inkonsequent und sehr laut. Sie ist Gegenzauber, mit einem Hang zur Magie, weshalb sich dort auch viele Verschwörungstheoretiker und Esos tummeln.

    Probleme lösen ist nicht in deren Interesse.


    Ich könnte noch weitermachen, aber dazu habe ich gerade keine Zeit.
    Klar, ich verallgemeinere. Aber das ist die Tendenz, – mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt –, die ich sehe.

    die dominanz ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch etwas energetisches. und aus systemischer psychologie weiß man auch, dass niemand einfach so zum "opfer" wird, sondern eine veranlagung dazu bestehen muss. die verantwortung für die dominanz haben mindestens zu 50% ach die afrikaner. und wenn die diese nicht auflösen und diese leute nicht aus der opferrolle gehen, dann können wir tun was wir wollen und es wird nicht besser. dann sollte man es aber auch akzeptieren.

    Was für ein Käse!

    Erstens: "DIE Afrikaner"

    Afrikaner sind Menschen, die auf dem Kontinent Afrika wohnen. Das sind hunderte, ja tausende Völker. Unzählige Kulturen und Schattierungen aller möglichen Hautfarben.


    Zweitens: Opferrolle

    Wenn ich gerade mal eine Machete habe und da kommt eine Horde, die mit Kanonen und Schusswaffen bestückt ist, dann werde ich Opfer, ob ich will oder nicht. Wenn ein Konzern es auf meinen Grund abgesehen hat, weil da was ist, was er will, dann nützt mir kein Protest. Das ist bei uns nicht anders.


    Drittens:
    Du ignorierst die unzähligen Bemühungen und Initiativen in Afrika, in denen die Menschen versuchen sich unabhängig zu machen, die Umwelt zu verbessern, Menschenrechte durchzusetzen, Armut zu bekämpfen, die Natur zu schützen usw.
    Bloß weil Du nichts davon hörst, heißt es nicht, dass es sie nicht gibt.


    Du hast eine sehr eingeschränkte und verfälschte Wahrnehmung über Afrika und seine Menschen. Aber das wundert mich nicht. Das haben die meisten Menschen aus der nördlichen Hemisphäre. Es wird kaum berichtet und wenn dann meist im Zusammenhang mit Krieg, Krankheit und Hunger. Und seit neuestem mit IS und flüchtenden Menschen.


    Und viertens:
    Das ist Rassismus in Reinkultur: der Bevölkerung eines ganzen Kontinents eine bestimmte Veranlagung zuzuschreiben.

    Und fünftens:
    Wir im Norden tun was WIR wollen. Das ist Teil des Problems.

    Die Agressionen richten sich immer gegen die, denen gegenüber man sich noch ein wenig überlegener fühlt.

    Und das wird auch kräftig angeheizt.


    Es gibt ein einfaches und sehr altes Prinzip in der Politik: Teile und herrsche.

    Man macht so lange Stimmung gegen eine schwächere Gruppe, bis diese sich gegenseitig zerfleischen. Diese Ablenkung verhindert, dass sich die Menschen gegen die eigentlichen Verursacher wenden, gegen die Reichen und Mächtigen. Oft findet dann parallel aber unbemerkt eine weitere Bereicherung und Selbstbedienung bei den Mächtigen statt, es merkt ja keiner, man hat das Interesse auf den Sündenbock gelenkt. Das sind heute in Deutschland nicht mehr die Politiker, sondern die Wohlhabenden, die Spekulanten usw.

    Die AfD, die Rechten, die Identitären kommen ihren Projekten sehr entgegen, weil sie genau die erforderliche Ablenkung schaffen. Und natürlich das Wohlgefühl eines Gruppenkuschelns erzeugen. Und währenddessen wird alles möglich durchgewunken.

    Es geht um das Irrationale, das berauschende Gefühl zu einer Minderheit er "wirklich Wissenden" zu gehören, die eigene Unzufriedenheit auszuleben, andere für das eigene Unvermögen verantwortlich zu machen usw. Es sind nicht diejenigen, die mit dem Rücken zu Wand stehen, die da am empfänglichsten sind, sondern diejenigen, die Angst haben was zu verlieren und glauben nicht genug zu haben.


    Für eine Gesellschaft, in der Gewalt immer noch zum guten Ton gehört (es werden jährlich hunderte Kinder von den Eltern zu Tode gebracht, also ermordet – Wo bleibt der Aufschrei? Wo die Montagsdemos? Wo die Dauerdiskussionen?), in der Gewalt als Unterhaltung funktioniert und alltäglich ist, in der Vergewaltigung an der Tagesordnung ist usw. ist es nicht verwunderlich, dass nach Law und Order gerufen wird. Und das nicht, um Sicherheit zu schaffen, das ist bei den meisten nur ein Vorwand, sondern weil es verborgenen Lüste befriedigt. Wie sonst lässt sich die Verrohung im Netz erklären, das Entstehen von virtuellem Lynchmob und den realen vor Bussen mit Flüchtlingen, vor den Flüchtlingsheimen, von Mobbing in Schulen und Betrieben, die Gewalt in der Pflege … wenn nicht durch das vorhandene Potential zum Treten?


    Ich mache nicht allein die Politiker verantwortlich, es ist jeder einzelne, der sein Scherflein beiträgt.

    aber gerade im Verhältnis zwischen Afrika und Europa muss ich ein wenig an, den kenianischen Ökonom James Shikwati denken, der die ganze Idee der Enticklungshilfe kritisch gegenübersteht "Das ganze Konzept der Entwicklungshilfe ist problematisch, denn es bringt Geschäft und Hilfe durcheinander. Die entwickelten Länder sagen Hilfe, wenn sie über Geld reden, mit dem sie ihre eigenen Interessen in Afrika verfolgen."

    Genau. Deshalb war ja auch schon immer das Argument "Wir schicken doch schon genug Hilfe!" kein wirkliches.
    Zum einen wurde nur geschickt, wenn mehr rausgeholt werden konnte, und zum anderen wurde und wird oft genug weder valuiert ob diese Hilfen helfen und inwiefern diese Hilfen nur Eliten dienen und dann dort in die Taschen korrupter Beamter und Politiker versiegten. Hauptsachte man kann stolz die Beträge für Entwicklungshilfe vorweisen. Das ist ganz oft nur Kosmetik und Schmiergeld.

    sicherlich gibt es überall ausbeutung, unterdrückung etc. aber das bild was du zeichnest, ist die kollektive überlegenheit der weißen rasse gegenüber den schwarzen. das ist in meinen augen subtiler rassismus.

    Was soll man zu so einer Verdrehung noch sagen …

    Nicht der Rückgang der Bevölkerung bringt Wohlstand.

    Das Wachstum der Bevölkerung nimmt überall dort ab, wo der Wohlstand wächst, wo Frauen Zugang zur Bildung erhalten, wo die Rechte der Frauen gestärkt werden. Das sind Fakten.


    Den Afrikanern wird kein Leid abgenommen, sie werden immer noch für den Wohlstand der "Ersten" Welt missbraucht. Jetzt ist China ein neuer Player in dem Spiel. Westliche Staaten fördern und unterstützen die Korruption und Diktatoren und Militärregimes, weil sie sich wirtschaftlichen Vorteil versprechen, weil sie die Einflussgebiete haben wollen. Das war im 19. Jahrhundert so und ist es noch heute. Wir beuten diese Länder aus, für Kaffee, Kakao, Diamanten, seltene Erden, und viele andere Rohstoffe. Wie sollen sich die Länder selbst befreien, wenn wir immer noch allzugerne unsere Waffen an die diversen Warlords verkaufen? Wenn wir das Erdöl in Nigeria so lieben? Wenn wir Coltan für unsere neusten Handys benötigen? …

    Die Renten werden aus den Rentenkassen bezahlt. Es ist ein Ansparsystem. Kein Flüchtling nimmt einem Rentner was von der Rente weg. Aber ohne Flüchtlinge, bekämen viele Rentner ihren Arsch nicht mehr geputzt. Allein in dem Altenheim bei mir um die Ecke arbeiten Menschen aus 81 Nationen. Jetzt nimm die mal weg, wenn es nur einer pro Land ist, und schon fehlen 81 Pflegekräfte bei dem ohnehin vorhandene Notstand.
    Wenn Flüchtlinge nicht arbeiten, dann in der Regel, weil sie es nicht dürfen. Da muss man sich nur die Gesetzeslage ansehen.


    Natürlich "kann nicht jeder kommen". Natürlich sind Verwerfungen entstanden. Aber die Lösung ist nicht: "Du kommt hier nicht rein!". So vielfältig wie die Probleme sind, so vielfältig müssen auch die Lösungen sein. Es bedeutet auch Verzicht bei uns: kein Billigkaffee mehr, keine Milkaschokolade, nur noch recycelte Handys, weniger Autofahren, weniger Fliegen, weniger Fisch und noch ganz viel mehr – weniger.


    Allein das Beispiel Fisch …

    Es wird über die Piraterie am Horn von Afrika geklagt. Aber was geschieht wirklich? Europäische und japanische Fangflotten fischen am Golf den Leuten den Fisch weg, der dann bei uns als so gesund verkauft wird. Die einheimischen Fischer haben kein Auskommen mehr. Was machen sie? Die einen werden Piraten, die anderen emigrieren und suchen ihr Glück im Ausland, gerne in Europa und hoffen ihre Familien von dort aus ernähren zu können.


    Dann soll mir noch einer mit dem dämlichen Spruch vom "deutschen Wesen" kommen …

    Das ist nichts anderes als eine altbekannte Form jegliches humanitäres Engagement zu diffamieren. Rassistisch ist es auch, weil es das Bild des "bösen Deutschen" perpetuiert. Ausgerechnet von der Seite der Identitären kommt das, die doch so empört sind über das schlecht Bild der Deutschen. Dabei bedienen sie sich selbst für ihre Zwecke dieser Mittel. Das spricht für sich und wundert mich gar nicht. "Gutmensch" ist nicht andersfarbig, auch nur Schlumpfkacke.

    Es ist ein Irrtum zu glauben, wenn man hilft, dann löst man Karma auf. Wobei das Verständnis von raterz ja eher ein Schuldenkonto ist. Das ist sicher nicht gemeint, dieses "buddhistische" Auge um-Auge.


    Man hilft, weil es notwenig ist. Weil es ein Erfordernis ist. Weil Menschen Hilfe benötigen und andere diese geben können. Nicht um irgendwelche Karmaschulden abzuzahlen. Man hilft aus Mitgefühl. Wer sich zurücklehnt, weil er meint sollen doch die anderen mal, man selbst hätte schon genug getan, dem fehlt das Mitgefühl. Er ist in Bequemlichkeit, Berechnung und Arroganz verstrickt.

    Wenn ich auf der Straße liege und bin verletzt und die Leute gehen vorbei, weil "sie haben ja schon genug geholfen", wie soll ich so was nennen?


    Ich bin stolz auf dieses Deutschland, das nach so viel Unrecht aus der Geschichte etwas gelernt hat. Ich bin stolz darauf, dass in diesem Land die humanistischen Werte noch etwas gelten und sich die Mehrheit der Bewohner daran orientiert. Ich bin stolz darauf, dass wir uns nicht einfach zurücklehnen, dass wir auch die Verwerfungen aushalten, die die momentanen Entwicklungen mit sich bringen und darauf, dass die meisten Menschen sich der Komplexität der Probleme bewusst sind und nicht nur nach vermeintlich einfachen Lösungen schreien. Ich bin stolz darauf, dass man in unserer Gesellschaft um Lösungen für Probleme ringt und diskutiert, auch wenn das länger dauert als per ordre mufti.


    Und noch was: Das ist nicht "das deutsche Wesen", das sind die humanistischen Werte, die es in ähnlicher Form in allen Kulturen der Erde gibt. Auf diesen Werten beruht nicht nur das Deutsche Grundgesetz, darauf beruhen die Menschenrechte. Das ist genau der Kern der sog. Christlichen Werte und Kultur, auf die sich gerade einige so sehr berufen und die einige so bedroht sehen.


    Und niemand kann mir erzählen, die Blauen seien keine Braunen …

    Ah ja …
    Kannst Du mir den "Einklang mit dem dharma" anhand Deines Post erklären?

    Grüße von einem Gutmenschen.