Beiträge von Niemand im Thema „Dampf ablassen hilft?“

    Tara4U kann ich absolut nachvollziehen. Man kann nicht weg diskuttieren, was alles an Potential in einem steckt und wird wieder ein bisschen mehr in Richtung "pack die Wurzel an", anstatt "arbeite an diesem Detail, damit Du es unter Kontrolle bekommst und außer Gefahr bist" geschubst. Solche Erfahrungen sind wertvoller als erhabenen oder einlullenden Zustände auf dem Kissen. Das ist das pure, ungeschminkte Leben, dem man ohne "weg damit" oder "mehr davon" ins Auge blicken muss.

    @Sherab Yönten da steckt halt die Vorstellung dahinter, dass ein "Erleuchteter" etwas völlig Anderes sei als ein "Nicht-Erleuchteter". Ich halte es da lieber mit dem Satz "An euren Taten wird man euch erkennen" und es kann ja jedem mal passieren, dass er selbstlos handelt und wen juckt's dann, ob dieser Mensch offiziell als "erleuchtet" gilt? Wo ist in dem Moment der Unterschied?

    Das mit dem Bodhisattva-Style funktioniert glaub eh nicht indem man seine Vorstellung von einem Ideal verkörpert. Die Meisten merken's wahrscheinlich garnicht wenn sie es sind, weil sie nebenher immer noch genau wissen, wo sie schwächeln. Wenn's jemand merkt, dann die Anderen.

    nyalaana

    ja, das hat so wie Du es beschreibst nichts von Unterdrücken. Es ist ja dann eher ein "Ich brauche diesem Impuls nicht zu folgen, obwohl mich nichts davon abhalten könnte". Ich denke das ist genau der Punkt, dass etwas "aus freien Stücken" nicht ausgelebt wird und ohne Hintergedanken, was es mir persönlich bringt wenn ich es tue oder nicht tue. Da braucht es dann danach auch kein Schulterklopfen, dass man so schön buddhistisch gehandelt hat oder einen Selbstvorwurf, dass man sich doch mal wieder hat hinreißen lassen. Die Situation ist vorbei und da kommt schon die nächste Situation.

    Hi Monika,

    Ich war das in der Jugend auch, dann lange nicht und irgendwann hat's wieder angefangen. Zwischendrin war das scheinbar nur unterdrückt und ich wollte "funktionieren" und "nett" sein. Jetzt ist es manchmal total schwer, das nicht raus zu lassen, aber manchmal platzt es auch raus und danach kann ich wieder "nett" sein :)

    Ist schon ein schwieriges Thema, das man glaub ich nicht mit "immer ausleben" wie es die 68er vor hatten oder "immer vergehen lassen", wie es im Buddhismus heißt beantworten kann. Da ist wohl lebenslanges Experimentieren vonnöten. Gerade was das Unterdrücken angeht sind ja manche Leute von einem Selbstbild getrieben, das alle Emotionen deckelt. Das Ego wird dabei mit den Erfolgen der Emotionsunterdrückung gepusht, aber man steht trotzdem irgendwie nicht im Leben, weil man aus reinem Eigennutz niemals aufbraust. Die Entscheidung ist immer schon vorher gefallen, statt in jedem Moment neu. Ich kenne Leute, die können z.B. nur blöd aus der Wäsche schauen, wenns mal zur Sache geht. Da merkt man richtig, dass erst im Hintergrund alles mit dem Selbstbild abgekaspert werden muss, bevor eine Reaktion kommen kann. Und wenn sie dann kommt ist es oft zu spät.

    Ich persönlich komme mit Menschen, die auch mal aus der Haut fahren irgendwie auch besser klar, weil man dann weiß, woran man ist und eben offensichtlich keinen Schauspieler vor sich hat.

    Schwierig - echt schwierig...

    Der Jähzorn ist nochmal problematisch, weil man da erstmal Zeit schaffen müsste, um sich zu beruhigen.

    Was genau ist eigentlich Jähzorn und wie äußert sich der (hätte jetzt auch googeln können, aber ist doch nett, wenn die Antwort nachher im Butterland steht :))

    ?

    Jesus hat z.B. mal gesagt "Der Sabbat ist für die Menschen da und nicht anders rum". Im Buddhismus fällt mir da gerade keine Entsprechung ein, aber sklavisch Regeln einhalten und bibbern, ob man seine Erlösung aufs Spiel setzt kann es auch nicht sein. Ich würde sogar eher das Gegenteil vermuten, dass man der Befreiung näher ist, wenn man seine eigenen Ziele mal beiseite lässt und tut, was getan werden muss, selbst wenn es die Regeln bricht. Es geht ja auch nicht darum, jemanden zu verletzen, sondern um etwas aus meiner Sicht "Harmloses".