Alles anzeigenBei Euch selbst?
Oder bei anderen?
Wenn ihr schlechte Nachrichten hört (jemand hat eine schwere Krankheit oder ist gestorben, die eingeschlossenen Kinder in Thailand u.s.w.) denkt ihr zunächst:
- gut, dass das nicht mir passiert ist und dann an die anderen, die tatsächlich betroffen sind?
- Oder denkt ihr sofort an die anderen und in einem zweiten Schritt "gut, dass das nicht mir passiert ist"?
Meine Lehrerin hat ehrlicherweise gemeint, sie würde zunächst ganz kurz an sich denken und dann an die anderen.
Wenn ich darüber reflektiere, dann sind diese Ereignisse für einen selber aber eigentlich zu abstrakt, Es betrifft mich nicht unmittelbar, nur mittelbar,
So ist das "Mitgefühl", das man für sich selbst für eine hypothetische Situation empfindet eigentlich gar kein Mitgefühl, sondern Ego.
Hallo!
Ich habe mich lange mit Mitgefühl beschäftigt. Zuerst wurde mir der Satz des DL wichtig, dass Mitgefühl und Liebevolle Güte zwei Seiten einer Medaille wären. Ich fand einen stärkeren Zugang zur Liebevollen Güte, die den Fokus eher auf die Mit-Freude als auf das Mit-Leid legt.
Nach meiner Auffassung liegt der Sinn dieser Meditationsform darin, zu
erkennen, wie wohl uns selbst ein tiefes Empfinden für andere tut. Diese einfache
Erfahrung von der Quelle inneren Glücks scheint mir sehr wichtig und ist für
mich das Wesen von Spiritualität. Ein Wissen, das nicht mehr verloren gehen
kann.
Ob ein regelmäßiges Training die Persönlichkeit darüber hinaus bleibend
weiter entwickelt, weiß ich nicht genau. Ich trainiere leider schon länger
nicht mehr.
Ich weiß mit Selbst-Mitgefühl ehrlich nichts anzufangen. Für mich verhält es
sich eindeutig umgekehrt. Indem es gelingt, sich kurz ein wenig von der eigenen
Egozentrik zu verabschieden, bereinigt sich der Bezug zu uns selbst auf
wundersame Weise.
Wir haben das im Forum aber schon ausführlich diskutiert. Jeder hat seine Ansicht und bleibt dabei.