Beiträge von Aravind im Thema „Leid und Schmerz“

    Für mich hat das ganze aber 2 Seite. Nur das erkennen reicht nicht. Zu erkennen das eine Beziehung schädlich ist führt in den seltensten fällen zur direkten Auflösung der Beziehung. Da steckt noch eine andere Komponente die ich nicht bennen kann die dazu führt das nach dem erkennen es nicht weiter geht.

    Ich finde, Du stellst gute Fragen!


    Genau, erkennen reicht nicht. Man muss auch den Mut haben, scheinbare Gewissheiten und scheinbare Sicherheit aufzugeben.


    Nach meiner Erfahrung kann Liebende Güte und eine gesunde Beziehung zu einem Lehrer dabei sehr hilfreich sein.

    Es gibt sicher auch andere Ansätze.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Aravind ... auch du scheinst den Dhamma - Begriff vedana mit dem "normalen" Schmerz zu verwechseln.

    Natürlich fühle auch ich Schmerz, wenn ich mir den Zeh anstosse ... doch * grinst * ich weis, das es im Dhamma nicht "Mein" Schmerz ist und das es kein "ICH" gibt, welches diesen Schmerz fühlt.

    Es ist einfach nur eine körperliche Reaktion meiner Nerven ... doch kein vedana


    _()_

    Da war ich offensichtlich nicht deutlich genug.

    Im einzelnen ist das ja nicht so einfach, Vedana oder nicht zu unterscheiden. Für den Schmerz noch, hatte ich ja geschrieben: Nur Schmerz, kein Problem. Für das Erschrecken, für Angst usw. ist das schon nicht mehr so klar und stark situationsabhängig, in welchen Bereich die gehören.


    Man kann natürlich behaupten, wenn es nicht offensichtlich mit dem Ego verknüpft ist, dann ist es nie Vedana. Dann geht man aber IMHO von einer sehr intellektuellen Ego-Definition aus, und lässt das unbewusste Ego außen vor.


    Diese Argumentation finde ich aber gar nicht so wichtig; ich bleibe dabei: Wenn man erst mal mit dem offensichtlich vom Ego hinzugefügten Leiden arbeitet, dem zweiten Pfeil, dann hat man über lange Zeit genug zu tun.


    Liebe Grüße, Aravind.

    PS: Ich habe einen schrecklichen Verdacht: Du hast die Fortführung meines Beispiels nicht gelesen, Du Schlingel, oder? Der zweite Teil beschreibt ja eben den Vedana-Teil. ;)

    Die Möglichkeit mag es in manchen Situationen durchaus geben (siehe die "Wutdiskussion" in einem anderen Faden), dass das im allgemeinen funktioniert, da glaube ich nicht dran. Angst beispielsweise ist so fest in unserem Reptiliengehirn verdrahtet, das glaube ich nicht, dass man die komplett "verhindern/beenden" kann.

    Und als Ziel für Anfänger finde ich das überhaupt nicht sinnvoll.


    EIn Entwicklungsziel muss doch erst mal sein, zu den Empfindungen und Gefühlen, die eh schon da sind, keine ego-basierten hinzuzufügen (siehe oben, mukti).


    Wenn ich mir nachts den Zeh anstosse, dann ist da definitv Schmerz, egal, wie erleuchtet ich bin, und wahrscheinlich auch Überraschung und Erschrecken. Ich kann da auch kein Problem erkennen.


    Was IMHO zu überwinden ist, sind die ego-basierten Zusätze, die der Geist erzeugt:

    Blöder Stuhl; ich ärmster; blöder Partner, der den Stuhl im Weg stehen lässt; überhaupt ist er/sie immer so unaufmerksam mir gegenüber; ohne ihn würde ich viel weniger leiden; das sag ich ihm morgen endlich mal richtig! Oh je, wenn der jetzt gebrochen ist, und ich will doch am Freitag in Wanderurlaub fahren.(...)


    Stattdessen: Aua, anschauen, abwarten, kühlen, Notaufnahme. Das, was halt zu tun ist.


    Liebe Grüße,

    Aravind.