Beiträge von Max Schenzle im Thema „Fragen, die mich beängstigen und verwirren“

    Hi, hier ist kesakambalo. Dieses beobachten der Gedanken ist ein Teil der Vertiefung des Achtfachen Weges.

    Die Stelle dieser Übung ist bei den Pfeilern der Einsicht. Selten kommen die gleichen Gedanken wieder und falls gar nichts mehr kommt dann ist das eben auch nur ein Gefühl das entstanden ist, eine bestimmte Zeit besteht und nach einer Zeit wieder vergeht.

    Ich empfinde es als sehr angenehm zu sehen, was sonst oder früher meine Gedanken gewesen wären. Dies schafft eine gute Distanz zu den früheren Gefühlen.

    Ich habe immer viel vom "Ego" gehört. Ich habe es jedoch noch nicht ganz verstanden. Sind alle Gedanken das Ego ? Jeder Satz den ich denke oder spreche ?


    Weil ohne Gedanken des Menschen wären doch alle Fortschritte in Technik, Medizin, Bildung etc. gar nicht möglich. Dann würden wir doch immer noch in der Steinzeit leben.

    Ego ist jetzt nicht unbedingt ein typischer buddhistischer Ausdruck, aber viele Buddhisten verwenden ihn trotzdem. Ich denke damit sind alle Tendenzen gemeint, die das eigene Ich über andere stellen. Gedanken sind nicht per se negativ, sie sollten nur nicht "Herr im Haus" sein. Das logische Denken ist schlicht ein Werkzeug des Geistes. Ob Gedanken etwas mit Ego zu tun haben oder nicht entscheidet sich schlicht in ihrem Inhalt. Grobe und subtile Tendenzen, sich als von der Welt und anderen Wesen getrennt zu erleben und entsprechend danach zum eigenen Vorteil zu handeln, auch unter Inkaufnahme von Nachteilen anderer, könnte man als Ausdruck eines "Ego" bezeichnen.


    Der Buddhismus geht dann ja noch ein Stück weiter. Nicht nur das Ich, das sich selbst immer einen Vorteil verschaffen will, sondern auch das Ich, das sich als getrennt von anderen erlebt, egal wie es handelt, ist etwas, das es aufzugeben gilt. Helfersyndrom kann auch ein Ausdruck von einem "Ich" sein, das buddhistisch gesehen eine Form von Verwirrung ist, eine Illusion, d.h. eine falsche Vorstellung davon, wie die Welt ist.

    Hi, hättest du doch den letzten Satz ein wenig expandiert.

    kesakambalo: Ich verstehe schon, was da mit dem Text gemeint ist. Das ist die Betrachtung der aufsteigenden, bestehenden und vergehenden Gefühle, während der Vertiefung. Pfeiler der Einsicht: Gefühle!