Beiträge von mukti im Thema „Verzehr von Fleisch aus Supermarkt moralischer als selber jagen?“

    Vielleicht wäre es aber der klügere Weg, das Töten selbst zu besorgen? Wer ein halbes Huhn oder ein Stück vom Kalb essen möchte, muss zuvor zum Ort der Tötung und den Vorgang selbst durchführen.

    Dann würde es viel weniger Tierleid geben. In dem Zusammenhang vielleicht interessant: Im Hinduismus gibt es ein Ritual bei dem man dem Tier das man zu töten beabsichtigt ins Ohr flüstert: Diesmal töte ich dich, in einem anderen Leben wirst du dafür mich töten. Das Sanskritwort für Fleisch ist Mamsa, "Mam" heißt mich, "Sa" heißt er.

    Aber auch viele die nicht an Wiedergeburt glauben schrecken wohl vor dem Töten zurück, dabei wird ja auch bewusst für welches Leid man verantwortlich ist.

    Jägerhochstände umsägen, Schlüssellöcher von Pelzgeschäften verkleben, Anschläge mit Buttersäure, Gewaltandrohungen usw. sind in meinen Augen schon eine Grenzüberschreitung.


    In Österreich haben laufende Übergriffe dieser Art Opfer und Behörden derartig erzürnt, dass es zu einer brutalen Razzia bei einer Tierschutzorganisation gekommen ist - Wohnungstüren eingerammt, PCs beschlagnahmt und die Tierschützer eingesperrt. Mangels Beweise endete aber alles nach einem langen, zermürbenden Prozess mit Freisprüchen.

    Wenn Tierfabriken illegal betreten werden um filmen zu können, finde ich das noch gerechtfertigt. Die Aktivisten rechnen dann auch mit Geldstrafen, die sie einfach bezahlen. Allerdings ist man hierzulande gerade dabei, den Strafrahmen dafür zu erhöhen.


    Organisationen wie die ALF dagegen haben (oder hatten, bin nicht am laufenden) unnötige Sachbeschädigungen im Programm, mit anschließendem Bekennerschreiben. Die Akteure selber bleiben dabei aber anonym. So einen Krieg zu entfachen finde ich kontraproduktiv.

    Engagement aus Mitgefühl ist ja Buddhismus pur, da gibts bestimmt nichts dagegen einzuwenden.

    Wichtig ist hier aber , das die Motivation auch wirklich stimmt. Bei vielen Aktionen finde ich ist da halt auch eine Menge Stolz dabei,

    und bei den Militanten kommt dann noch Zorn dazu.Und sowas führt dann halt immer zu der entsprechenden Gegenreaktion.


    ~Phönix

    Ja das ist die alte Selbstüberhebung, für die alle möglichen Gründe zum Anlass genommen werden - Ich bin besser als du, weil......

    Obwohl man gewöhnlich nicht weiß, welche Vorzüge sonst in einem Menschen sein mögen, die man selber noch lange nicht entwickelt hat.


    Eine gewisse Empörung finde ich nachvollziebar, aber wenn das in Zorn ausartet, oder in Hass der zu einer Gesinnung wird, dann ist das unheilsam für alle Beteiligten.


    Da gerät durch so ein Verhalten die Tierschutzbewegung zuweilen in einen schlechten Ruf. Aber Weisheit ist halt überall nicht besonders häufig anzutreffen. (In mir selber sehe ich auch nicht gerade viel davon).

    Übrigens, was wäre schlecht am Missionieren? Wenn man ein Schlachthaus oder die qualvolle Tierhaltung sieht, möchte man doch sagen, Leute bitte hört auf damit. Tierschützer erreichen auch viel indem sie einfach aufklären, manche reden einem etwas penetrant ins Gewissen, aber da steckt oft echtes Mitgefühl dahinter. Viel penetranter finde ich z.B. die suggestive, allgegenwärtige Produktwerbung.
    Es gibt aber auch radikale und militante Tierschützer die Gewalt anwenden, das ist meiner Meinung nach abzulehnen.

    Diese Vorschriften gelten für Mönche die auf Almosengang gehen und nicht wählerisch sein sollen. Andere können, besonders heutzutage, am Markt aus tausenden Produkten solche wählen, die mit möglichst wenig Gewalt und Leid verbunden sind. Der Buddha hätte es bestimmt nicht gutgeheißen, wie die Tiere jetzt von der Industrie behandelt werden. Aber auch wenn er es Laien freigestellt hätte Fleisch zu essen, würde ich keines essen.


    Den Tieren ist es egal, mit welchem Willenszustand sie gequält und getötet werden.


    Es ist für mich eine Freude dass der Bhante, der die Theravada-Schule hierzulande leitet, Vegetarismus empfiehlt und dass die der jetzige Präsident der ÖBR auch so denkt und sogar ein Tierschutzprojekt initiiert hat.


    Unterschiede in der Bewusstseinsentwicklung und Leidensfähigkeit sehe ich bei Tieren auch, wie man besonders diejenigen, die einen uns ähnlichen Organismus haben, umbringen und aufessen kann, wenn man die Wahl hat, hab ich nie recht kapiert. Es liegt wohl daran, dass viele Menschen den Geschmack des Fleisches so sehr lieben.


    Dazu gäbe es noch viel zu sagen u nd der Argumente hin und wider wäre kein Ende. Für mich ist es im Grunde ganz simpel - kein Wesen will leiden oder getötet werden. Mögen alle Wesen glücklich sein.

    Keine Tiere essen und töten wäre ja Vegetarismus, Veganer können streng genommen keinen Honig essen, keine Milch trinken, kein Leder verwenden usw. Es geht nicht nur um Luxusprodukte, wenn Schuhe nicht aus Leder sind, sind sie bisher in den meisten Fällen aus irgendeinem Kunststoff.


    Was ich immer zu bedenken gebe, ist das was auch SY schon schrieb: der Ackerbau tötet unzählige Tiere. Spätestens bei der Ernte und beim Pflügen.


    Tierprodukte, die man von Tieren bekommt, ohne ihnen zu schaden, finde ich persönlich völlig ok.

    Die Tierprodukte-Industrie quält die Tiere, weshalb ich das auch einschränke, ersetze oder darauf achte dass möglichst wenig Leid damit verbunden ist. Die Maschnerie beim Ackerbau ist leider auch monströs geworden, Ausbeutung was geht, wieviele Lebensmittel werden weggeworfen.