Beiträge von Karnataka im Thema „SelbstLiebe & SelbstAnnahme im Buddhismus“

    Das mag jetzt etwas abgehoben klingen, aber wenn der Buddhismus von einem Nicht- Selbst ausgeht,

    was könnten wir dann lieben bzw. hassen? Eigentlich gibt es in uns Selbst nichts, das man greifen könnte, um es zu lieben oder zu hassen, denn dieses "Selbst" verändert sich ja permanent, gehorcht den Gesetzen des bedingten Entstehens u.s.w.

    Ich finde, dies ist überhaupt keine abgehobene Argumentation. Der Buddha hat die Selbstlosigkeit der Person gelehrt, also dass wir weder ein unabhängiges, teileloses und beständiges Selbst noch ein eigenständig-substanzielles Selbst besitzen. Auf ein derartiges Selbst kann sich Selbstliebe oder Selbstannahme also nicht beziehen, weil es diess nicht gibt. Worauf bezieht sich also unsere Selbstliebe und Selbstannahme und was ist Selbstliebe und Selbstannahme?


    Gruß Helmut

    Ich sehe das so:


    Sich auf sich selbst beziehen und dies als Ich zu benennen, ist eine kognitive Funktion. Da kann man nicht sagen, dass es diese Funktion nicht gäbe.


    Hinsichtlich einer höheren Wirklichkeit muss man zwischen Mahayana Philosophie der Leerheit und der Sichtweise von einem vergänglichen, abhängigen Selbst unterscheiden, würde ich sagen. Diesen Unterschied sprichst du ja auch indirekt an, glaube ich.


    Bezogen auf die erlebte Wirklichkeit stellt sich die Frage, ob unser Selbst in dem Sinn unabhängig ist, wie wir vielleicht meinen. Das könnte ein Bemühen um mehr Verbundenheit von uns fordern. So gesehen fordert Selbst-Mitgefühl dann das Bemühen um Mitgefühl für den Nächsten.


    Bezogen auf die Frage der Sterblichkeit wäre die buddhistische Position, dass jener unsterbliche Anteil nicht als Ich oder Selbst zu charakterisieren sei, würde ich interpretieren.