Beiträge von Helmut im Thema „SelbstLiebe & SelbstAnnahme im Buddhismus“

    Hallo miteinander,


    Selbstliebe und Selbstannahme sind sicherlich schwierige Begriffe. Deshalb ist es notwendig zu bestimmen, was man damit meint. Liebe ist ja im Buddhadharma als der Wunsch definiert, dass die Lebewesen Glück erleben und die Ursachen für Glück erlangen mögen. Wenn man dies auf sich selbst bezieht, dann kann man durchaus von Selbstliebe sprechen. Man wünscht sich, selbst Glück zu erleben und die Ursachen für Glück zu erlangen. Diesen Wunsch nach Glück und dessen Ursachen sollten wir aber nicht nur auf uns selbst beziehen, sondern auch auf alle anderen Lebewesen.


    Selbstannahme kann man in dem Sinne verstehen, dass man sich so akzeptiert wie man sich bisher entwickelt hat. Man akzeptiert seine Fähigkeiten und Tugenden, die man derzeitig hat, und macht sich nicht kleiner, aber auch nicht größer, als man tatsächlich ist. Man sieht seine Beschränkungen als auch seine Entwicklungspotenziale unvoreingenommen und macht auf dieser Grundlage durch die Dharmaübungen schrittweise Fortschritte, um die Arhatschaft oder die Buddhaschaft zu erreichen.


    Gruß Helmut

    schon der begriff ist furchtbar. 'selbstliebe". das kann nur egozentrisch sein.

    Der Begriff "Selbstliebe" ist nicht aus sich heraus egozentrisch oder nicht-egozentrisch. Ob dieser Begriff eine egozentische Haltung bezeichnet, hängt davon ab wie wir ihn definieren.


    Verstehen wir Selbstliebe als den Wunsch, selber frei zu sein vom Leid und dessen Ursachen, so wie wir Mitgefühl als den Wunsch auffassen, dass die anderen Lebewesen frei sein mögen vom Leid und dessen Ursachen, dann drückt er keine egozentrische Haltung aus, sondern einen legitimen Wunsch.


    Gruß Helmut

    Das mag jetzt etwas abgehoben klingen, aber wenn der Buddhismus von einem Nicht- Selbst ausgeht,

    was könnten wir dann lieben bzw. hassen? Eigentlich gibt es in uns Selbst nichts, das man greifen könnte, um es zu lieben oder zu hassen, denn dieses "Selbst" verändert sich ja permanent, gehorcht den Gesetzen des bedingten Entstehens u.s.w.

    Ich finde, dies ist überhaupt keine abgehobene Argumentation. Der Buddha hat die Selbstlosigkeit der Person gelehrt, also dass wir weder ein unabhängiges, teileloses und beständiges Selbst noch ein eigenständig-substanzielles Selbst besitzen. Auf ein derartiges Selbst kann sich Selbstliebe oder Selbstannahme also nicht beziehen, weil es diess nicht gibt. Worauf bezieht sich also unsere Selbstliebe und Selbstannahme und was ist Selbstliebe und Selbstannahme?


    Gruß Helmut