Beiträge von void im Thema „Buddhistisches Tantra“

    Ich glaube, es gibt da schon so eine "Grundzug" Und es steckt auch in den Worten drin:

    • Thera-vada
    • Maha-yana
    • Vajra-yana

    Yana ist natürlich das Fahrzeug, und dann wird gesagt, auf was es sich bezieht.


    Und das ist bei den Theravadins der historische Buddha Shakymuni, quasi "Shakyamuniyana".

    Während der Entwicklung zum Mahayana eine Entwicklung zugrundliegt in der Buddhaschaft abstrahiert wird. Der konkrete Buddha ist nur mehr eine Ausstrahlung eines abstrkten "Maha"-Buddhas wie z.B Mahavairocana, der den Ur-Buddha verköpert.


    Was passiert aber, wenn man die Abstraktion einfach noch weiterführt, über einen Urbuddha hinaus? In diesem Fall wird aus einem "abstrakten Buddha" zunächst zu Buddhaspekten wie Avalokithesvara und Manjushri aber spätestens wenn man sich fragt, wie diese Buddhaspekten sich zueinander verhalten, gelangt man zu einer anderen Denkweise - zu so etwas wie einem "Buddha-Energiefeld". Und genau diesen Punkt würde ich als den Umschlagpunkt zum Vajrayana sehen.


    Aber wie hätte jemand vor tausend Jahren so eine Idee wie "Energie", "Energieübetragung" oder "Energiefeld" haben können? Wirkliche Elekrizität kannte man ja nur von Blitzen und von daher war es eine geniale Idee den "Donnerkeil" (Vajra) mit dem urspünglich der Donnergott Indra die Blitze schleudert ( und das auch ähnlich den Reichsinsignien eines Königs, seine Autorität und seine Macht als Herrscher behinhaltet) zum zentralen Symbol zu machen. Von daher würde ich Vajrayana als einen "energetischen Buddhismus" sehen. Mit Buddha-Energie-Worten (Mantra), Buddha-Energie-Gesten(Mudras) und Buddha-Energie-Feldern (Mandalas), mit Buddha-Energie-Übertragungen und Buddha-Energie-Vereinigungen.


    Dieser Weg von Konkreten zum Abstrakten ist auch nicht beliebig. Auch im Christentum sah man das Göttliche ja auch als in einer konkreten historischen Gestalt (Jesus) verkörpert, als Ur-Form (Gott) und eben unter ihrem energetischen Aspekt (heiliger Geist). Und von daher ist es nicht verwunderlich, dass auch die Abstraktion im Buddhismus von einer konkreten Gründergestalt zum "energetischen Buddhismus" entwickelt hat.


    Und Dzogchen wäre dann etwas, wo der ernegetische Aspekt sich von der traditionellen symbolischen Form und den Hilfmitteln ( Mantren, Mandalas, Mudras) gelöst hat. Wie ein sehr guter Zauberer keine Zauberstäbe und keine Formeln mehr braucht und so manch ein Extremkletter auf Seile und Haken verzichtet.

    Wäre das Akashagarbha-Sutra eher Sutra oder ist das schon Tantra? Man visualisiert ja dabei, usw.



    Hier habe ich was dazu gefunden:

    The Ākāśagarbhasūtra can be understood as a devotional Mahāyāna text, devotion being a skillful means on the path to awakening in Buddhism. The text was eminently important in China and Japan, where the bodhisattva Ākāśagarbha became an important figure of veneration, and in the Tibetan tradition, where it served as a primary source for the list of bodhisattva transgressions. The sūtra predates the development of the tantric Buddhist movement in India, but nevertheless contains certain elements that gained in importance and were further developed in Vajrayāna

    Nach diesem Eintrag ist das Ākāśagarbhasūtra noch nicht Vajrayāna, hat aber bestimmte Elemente ( eben gerade die Visualisierung) die dann im Vajrayāna weiterwentwickelt wurden. Es verhält sich wie der Archäopterix zum Vogel. Er flattert schon rum, ist aber noch eher eine Vorform.