Beiträge von Monikadie4. im Thema „Leerheit und leer sein von“

    Hinzufügen möchte ich noch, dass das Wissen um die Leerheit aller Dinge, also dass sie eigentlich ohne jede Bedeutung sind - ob gut oder schlecht - mich ziemlich ruhig sein lässt über Alter, Krankheit, Tod. Wenn ich den Dingen nicht mehr die Bedeutung gebe von "ich brauche sie", "ich hänge aber daran", "was wird aus mir und meiner Familie ohne ...", "was wird aus all den angehäuften Sachen?", dann befürchte ich auch nichts mehr, dann kann ich loslassen. Das bedeutet natürlich nicht, dass nicht dennoch Tränen fließen, Trauer empfunden wird und Verlust - aber es hält sich in Grenzen.


    Natürlich ist das angesichts all des Leidens in der Welt ziemlich provozierend, aber das Leid wurde seit Buddha nicht kleiner - egal ob Jesus auftauchte oder Mohammed oder sonst welche besonders hervorragenden Menschen. Nur das Wissen um das bedingte Entstehen und die grundsätzliche Leerheit aller Dinge mag uns aus diesem Dilemma zu befreien, wenn wir uns intensiv in Meditation und Reflektion damit beschäftigen.

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    Moin DerWanderer,

    ich verstehe leer sein von als Ergebnis des Begreifens der Leerheit grundsätzlich. Die Leerheit bezieht sich darauf, dass kein Ding einschl. der Mensch einen festen Kern hat oder ein festes Etwas ist. Ein Auto, das auseinander genommen wird, ist kein Auto mehr, sondern ein Haufen einzelner Teile. Wir haben dafür natürlich Bezeichnungen, sonst könnten wir nicht miteinander kommunizieren.


    Wenn ich begreife, dass ich frei bin von allen Begriffen, indem ich mich nicht mehr identifiziere und bedroht fühlen muss z.B., dann sind alle Phänomene leer. Das bedeutet natürlich nicht, dass es sie nicht gibt, aber den Inhalt von Allem bestimmen wir selbst. Was für den einen ein schmackhaftes Essen ist, ist für den anderen eklig. Insofern ist dieses Essen als solches leer. Wir füllen in unseren Vorstellungen alle Dinge mit Qualitäten und Attributen, aber im Grunde sind es einfach nur Dinge. Und diese Dinge sind bedingt entstanden. Sie haben kein Selbst einschl. der Mensch, sie existieren nicht aus sich selbst heraus, sie sind da, weil da etwas war, dass zu ihrer Existenz zwangsläufig geführt hat. Da ist keine immerwährende Seele, die sich inkarniert hat.


    Aber das können andere bestimmt besser erklären.

    Für mich ist das auch wiederum etwas, das eigentlich nicht beschrieben werden kann, sondern das empfunden werden muss, wenn es richtig verstanden wurde.

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