Beiträge von anfaenger im Thema „Bewusst sein - irgendwie lahm ...“

    Hallo Ellviral,


    danke, dass Du mir den 1. Post geschenkt hast, von dem ich glaube, irgend etwas zu verstehen, was Du mir sagen möchtest ... ;) :)


    LG, Anfängerin

    Ich bin mir nicht klar, ob man während dem Sitzen "was machen" soll oder je nach Thematik (diesen Aspekt meines Lebens würde ich gerne genauer beleuchten) etwas "machen kann". Oder unterscheiden sich da die buddhistischen Richtungen? Oder kann alles Meditation sein?



    Natürlich ist es interessant, viele buddhistische Bücher zu lesen, aber wenn du versuchst, alles Gelesene sofort auszuprobieren, landest du im Chaos. Das ist für den Anfang noch zu viel Neues und auch zu viel Unverstandenes. (Symbolisch gesprochen ist es so, als wenn du einen Kuchen backen willst, aber gleich am Anfang alle Zutaten aufisst, statt erst mal zu überlegen, wie man einen Kuchen zusammen bringt.)

    Danke für Dein lebensnahes Beispiel: Ja, es ist sogar so, als wenn man einen Kuchen backen will, aber diese ganzen exotischen Zutaten gar nicht kennt. Und zu allem Überfluss keine Bedienungsanleitung für den nagelneuen Backofen zur Hand hat ... ;) Ja, ich lese erst mal alle Bücher, derer ich habhaft werden kann. Ich wollte mich auch gerne schon bei 2 Schulen für Yoga anmelden (krass, bin dabei auf den Begriff Vanaprastha gestoßen, eine weitere Zutat, die ich nicht kannte, die aber jetzt zu meinem Profilbild geworden ist).


    Es ist viel einfacher als gedacht: Die haben alle Sommerferien bis 04.09. und dass ich noch nicht in einen Meditationskurs gehe, hängt einfach damit zusammen, dass ich am 09.09. umziehen werde. Also ganz irdische Hürden ...


    LG, Anfängerin

    Schön, was Du da schreibst. Ich habe jetzt erst einmal meinen Frieden mit meinen Zweifeln und Unsicherheiten bzgl. der Meditation gemacht. Wie ich ja gestern schon Jon Kabat-Zinn sinngemäß zitiert hatte, der Anfängern quasi "die Erlaubnis gibt", 1000 Fragen und Zweifel zu haben ...

    anapanasatti ... die einzige Übungsmethode, welche der Buddha in einem sutta wirklich erklärt und vorschlägt.

    Tja, und hier sind sie schon wieder, meine 3 Probleme ;)


    Nachdem ich das gegoogelt habe (anapanasatti), sehe ich, dass es das ist, was ich zu üben versuche. So far, so good.


    ABER: Ich lass' ja nichts kommen, sondern mach' schon wieder was. Ebenfalls hab' ich gelesen, dass man auch über eine Fragestellung meditieren kann. Oder über ein Koan. Oder mit irgendwelchen bunten Tafeln, deren Name mir gerade entfallen ist.


    Ich bin mir nicht klar, ob man während dem Sitzen "was machen" soll oder je nach Thematik (diesen Aspekt meines Lebens würde ich gerne genauer beleuchten) etwas "machen kann". Oder unterscheiden sich da die buddhistischen Richtungen? Oder kann alles Meditation sein?


    Ich war auf jeden Fall in der Bibliothek und hab' mir mal die ersten 4 Teile gegriffen (von gefühlten 50 :?). Bei uns ist gerade mein Lieblingswetter: kühl und regnerisch und ich geh' jetzt heim, mach' es mir auf der Couch gemütlich und freu' mich auf meine "Seelennahrung". Das Leben ist schön!!!

    Schön, was Du da schreibst. Ich habe jetzt erst einmal meinen Frieden mit meinen Zweifeln und Unsicherheiten bzgl. der Meditation gemacht. Wie ich ja gestern schon Jon Kabat-Zinn sinngemäß zitiert hatte, der Anfängern quasi "die Erlaubnis gibt", 1000 Fragen und Zweifel zu haben ...


    Dennoch sagt er: Setzt Dich einfach und meditiere, Deine Gedanken werden sich von selbst klären. Klingt ja fast schon zu einfach, aber ist für mich einfach beruhigend, weil:


    Ich muss (noch) keiner Glaubensrichtung angehören, ich muss mir nicht sicher sein, ich muss mich nicht in eine bestimmte Körperposition quälen, ich muss keine XY-Minuten mit Gewalt durchhalten, ich muss nicht 1000 Voraussetzungen erfüllen, um "richtig" zu meditieren ...


    Nein, eigentlich geht es sogar noch weiter: Ich darf sitzen, wann und wo ich will und alles darf in meinem Kopf und Körper passieren.


    Ist das nicht unglaublich? Ist das nicht Frieden und Freiheit zugleich?


    Blöderweise muss ich auch wieder mal was arbeiten ... ;)

    Danke für Deine Einschätzung - so werde ich es auch machen. Ich fange einfach mal mit dem Zentrum in meiner Nähe an und werde mich dann flächendeckend über München ausbreiten ;) Ne, ohne Spaß - wenn ich das Gefühl habe, irgendwo passt es, dann höre ich einfach auf mein Bauchgefühl. Ich freu' mich auf jeden Fall wie Schnitzel über jede neue Erkenntnis ...


    Wie schon geschrieben: Mag zwar nicht gesund sein, aber ich hab' da echt eine neue Leidenschaft für mich entdeckt. Ich brenne (und gehe hoffentlich nicht in Flammen auf }:-)).


    Irgend etwas muss an der "Sache" dran sein, dass sie mich so in ihren Bann zieht. Eigentlich hab' ich überhaupt keine Freizeit mehr seit Jahren, aber hier "ruft" mich was, dem ich mich momentan nicht entziehen kann oder will. Ich glaube, die Zeit ist gerade reif ... :)

    Lass die Erwartungen weg, anfaenger ..sitze nicht um etwas erreichen zu wollen. Es gibt nichts zu erreichen! Solange Dir das nicht existenziell, nicht intellektuell, bewusst ist, sitze weiter. Und wenn es Dir irgendwann bewusst wird, gibts keinen Grund mehr damit aufzuhören..

    Das Schöne ist, dass es enttäuschend, im wahresten Sinne des Wortes ist: Es gibt nichts zu erreichen, nirgendwo hinzustreben. Das was Du suchst, ist immer schon da

    Witzig, dass Du das schreibst. Ich habe heute an Dich gedacht, als ich im Buch von Jon Kabat-Zinn las (ist für absolute Anfänger). Da hieß es sinngemäß: "Sitze, auch wenn Dein Körper und Dein Geist dagegen rebellieren ... sitze mit all Deinen Zweifeln und all Deiner Kritik, die Übung selbst wird Dich lehren, was Du wissen musst ... " War sehr hilfreich für mich und ich dachte mir so: Das würde Kal sicher gefallen ... ;) Und jetzt raus aus meinem Kopf!!!

    Aber mal ganz ehrlich: War's das jetzt? Bewusst sein ist das höchste der Gefühle? Keine freudigen Ziele, keine witzigen und angenehmen Erinnerungen (ja, nicht alle Erinnerungen sind schließlich traumatisch, deprimierend, traurig und was weiß ich noch)?

    Bewusstsein ist kein Gefühl, sondern eine Art der Wahrnehmung. Über den Inhalt der Wahrnehmung sagt das erstmal nichts aus. Mir scheint also Du verwechselst da was.

    Das sagt man bei uns in Bayern so, wenn etwas das Optimum ist ... ;)

    So, meine letzte Frage für längere Zeit, ich schwör's ... ;)


    Ich werd' jetzt erst mal zum Yoga traben und hoffe, dass es bei dem Kurs nicht nur um "Gymnastik" geht, sondern auch ein gewisser buddhistischer Background zu finden ist. Dann unbedingt ab in die Bücherei, weil ich gerade nicht genug von schlauen Überlegungen kriegen kann und demnächst dann auch zu einem "richtigen" Meditationskurs, wobei ich in München schon wieder eine riesige Auswahl und ziemlich wenig Ahnung habe, was für mich passen könnte. Mist, ich fürchte, ich hab' eine neue Obsession ...


    Also: Ich hab' beim Meditieren ein paar Mal erlebt, dass ich mich "selbst wieder aufrütteln musste". Ein mega-angenehmer Zustand, ungefähr so, wie wenn man morgens noch nicht ganz wach ist, aber langsam zu sich kommt. Ich denke mal, dass das so etwas wie bewusst sein war. Nicht schlafen, nicht grübeln, sondern nur Da-Sein.


    Aber mal ganz ehrlich: War's das jetzt? Bewusst sein ist das höchste der Gefühle? Keine freudigen Ziele, keine witzigen und angenehmen Erinnerungen (ja, nicht alle Erinnerungen sind schließlich traumatisch, deprimierend, traurig und was weiß ich noch)?


    Und wenn ich als "Ziel", den ganzen Tag bewusst bin (sorry, doch noch eine 2. Frage ;)), dann renne ich doch auch den ganzen Tag mit einer Spaltung durch die Gegend (das bin ich, das sind nur meine Gedanken darüber), oder nicht?