Beiträge von Nils im Thema „Chögyam Trungpa - na super :(((“

    Ich google den Besten mal, weil ich wissen wollte, welcher buddhistischen Richtung er angehört und lese dann (glaube bei Wiki), dass er seine Kutte niedergelegt hatte und als Alki gestorben ist. Seinen Nachfolger hat Aids dahingerafft (ja, schon klar, kann auch von einer Blutspende kommen) und er selbst hatte mit seinen Schülerinnen gepoppt. Sorry, aber das Buch konnte ich nicht mehr fertig lesen. Wie blöd ist das denn? Würdet ihr ihm vertrauen und ihn als Lehrer ansehen können? Ich meine, blinde Gefolgschaft brauch' ich auch nicht ...



    Die Lehre daraus ist, dass du deiner eigenen Weisheit folgen sollst. Was brauchst du im Moment? Was bringt dich auf dem spirituellen Weg voran? Erleuchtung ist ein gutes Ziel im Leben. Erleuchtung ist das höchste Glück. Erleuchtung ist innerer Frieden. Erleuchtung ist umfassende Liebe. Das Problem ist, dass Erleuchtung über allen Vorstellungen ist. Es ist natürlich schön, wenn der erleuchtete Meister in der Liebe, im Frieden, in der Wahrheit und in der Reinheit lebt. Die meisten Menschen brauchen ein solches Vorbild für den spirituellen Weg. Dafür gibt es Buddha, Jesus, den Dalai Lama, Mutter Meera und viele andere Meister. Aber es gibt auch andere Meister, die viele Flecken auf ihrer weißen Weste haben. Chögyam Trungpa ist da ein Beispiel. Sehr bekannt ist auch Ole Nydahl. Im Yoga fallen viele berühmte Yogalehrer durch einen moralisch verwerflichen Lebensstil auf. Sie mißbrauchen ihre Schülerinnen, streben nach Geld und Macht und tun alles, was gesellschaftlich mißbilligt wird. Und haben damit großen Erfolg. Daraus sehen wir, dass viele Menschen offensichtlich solche Meister brauchen. Und die Meister brauchen diese Lebensart wahrscheinlich auch, um sich in ihrem Leben wohl zu fühlen.


    Natürlich müssen wir das missbilligen. Ihr Verhalten widerspricht den Grundlehren des Buddhismus, des Yoga und des Christentums. Im Christentum gibt es natürlich auch viele schwarze Schafe. Angefangen von Judas, viele Päpste des Mittelalters, bis hin zu den Mißbrauchsskandalen der heutigen Zeit. Im Yoga und im Buddhismus ist es nicht wirklich besser. Grundsätzlich ist es mein Weg das Fehlerverhalten zu benennen (es wird im Yoga, Buddhismus und Christentum normalerweise verschwiegen und unter den Teppich gekehrt) und es zu ändern (was offensichtlich nur begrenzt möglich ist). Und ansonsten es persönlich besser zu machen und solchen Lehrern nicht zu folgen.


    ich hatte das Problem mit Sai Baba. Viele seiner Bücher sind genial (insbesondere Sai Baba spricht zum Westen), seine Lehre ist genial (Liebe, Frieden, Wahrheit, Rechtschaffenheit, Gewaltlosigkeit). Sein Verhalten ist teilweise skandalös. Zuerst hatte ich die Idee, dass Erleuchtete absolut rein und untadelig sind. Dann wurden seine Skandale im Internet verbreitet. ich geriet in eine große Krise. Und dann lernte ich es meiner eigenen Weisheit zu folgen. Ich übernahm von ihm das Gute und bemühte sich das Schlechte nicht zu übernehmen. Damit komme ich gut klar und kann die Dinge inzwischen erheblich lockerer sehen. Er ist weiterhin einer meiner Meister. Er hat mir gerade durch eine schwierige spirituelle Phase geholfen. ich bin ihm sehr dankbar.


    Letztlich habe ich viele Meister, solche mit Fehlverhalten und solche, die untadelig sind wie der Dalai Lama und Mutter Meera. Spüre also was du gerade brauchst und nimm die Fehler einiger Meister nicht zu ernst. Und versuche es besser zu machen, vor deiner Erleuchtung und nach deiner Erleuchtung. Konzentriere dich auf deine eigenen Fehler und nicht auf die Fehler anderer. Die Lehre des tibetischen Buddhismus ist es, bei andern vorwiegend das Positive zu sehen. So gelangst du zur Erleuchtung und in ein Paradiesbewusstsein.