Beiträge von Sudhana im Thema „Buddhas Meinungen“

    mich würde interessieren, wo die Quellen, über die Aussagen Gotamo Buddhos, über Frauen, zu finden sind!

    Die sind nicht nur in den Postings angegeben (pk M115, Anguttara Nikaya VIII.51-60, pk AN 2.62, Mil 4.3) sondern auch direkt verlinkt. Einfach draufklicken, dann erkennst Du auch, wofür die Abkürzungen stehen.


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    Eines der Grundprobleme hinsichtlich des schriftlich fixierten Buddhadharma ist die Frage seiner historischen Bedingtheit. Eine Verschriftlichung ermöglicht eine gewisse Fixierung von Meinungen (auch, wenn es hinsichtlich schriftlicher Übertragung nicht unerhebliche Probleme gibt). Auch eine Weltsicht (um das typisch deutsche 'Weltanschauung' zu vermeiden) wie der Buddhadharma ist eine Meinung. Und diese Meinung ist bedingt entstanden und sie ist der Vergänglichkeit unterworfen. Letzteres heisst, sie ist von der sich ständig verändernden Kultur, auf die sie bezogen ist, nicht gänzlich zu trennen.


    Diese unvermeidliche Veränderung - der die Überlieferung in den Jahrhunderten rein mündlicher Übertragung noch deutlich stärker ausgesetzt war als nach den ersten Verschriftlichungen - ist das, was man als 'Verfall des Buddhadharma' bezeichnet. Ich bin kein großer Freund solcher Verfallstheorien, womöglich noch mit prophezeitem Verfallsdatum. Das Problem ist doch lediglich, zwischen kulturspezisch bedingter Form und dem wesentlichen, uns selbst in unserem kulturellen Kontext angehenden, Inhalt der Überlieferung zu unterscheiden. Zwischen saṁvṛtisatya und paramārthasatya, den 'beiden Wahrheiten'. Dies lernen wir alleine durch unsere Praxis; die theoretische Prüfung der Überlieferung ist ansonsten bestenfalls ein interessanter Zeitvertreib.


    Verfallstheorien haben es so an sich, zumindest implizit auch Schuldige für den Verfall zu präsentieren was ich für wenig hilfreich halte. Die Idee, die Schuld am prognostizierten Verfall des Buddhadharma bequemerweise den Frauen in die Schuhe zu schieben, ist für mich nicht nur reichlich albern - davon abgesehen ist sie ein krasses Beispiel für das, was ich oben als kulturspezifisch bedingte Form der Überlieferung umrissen habe. Ich dachte eigentlich, von diesem Unfug kämen wir allmählich weg ...


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