Beiträge von void im Thema „Buddhas Meinungen“

    Aber genau das heisst ja "erwacht sein" auch: dass man sich gar nicht erst über Dinge äussert, die man nicht kennt.


    So wie ich die den Buddha verstehe, könnte er schon einer gewesen sein, der prinzipiell in der Lage war, Auskunft über kommende Katastrophen zu treffen. Was ja auch das Ansinnen der entsprechenden Wissenschaftler heutzutage ist.

    Erwacht zu sein bedeutet lediglich das Leid und seine Ursachen überwunden zu haben.


    Man kann auch gar nicht sprechen, ohne Annahmen zu treffen und über etwas zu reden, was man nicht hundertprozentig durchdrungen hat. Man sagt "Wasser", " Geld", "Erde", "Mensch", " Zeit" und aus jedem dieser Begriffe lässt sich eine ganze Wissenschaft machen. Man kann nicht alles kennen und nicht alles wissen. Und man braucht es auch nicht.


    Mir kommt vor, dir reicht es nicht, dass Buddha erwacht war und du willst ihn deswegen unter die Hellseher und Orakel stellen, unter die Übermenschen mit Superkräften, unter die Alleswisser und Halbgötter. So als hätte er das nötig.


    Das hat er aber doch gar nicht. Es reicht wirklich aus, ein Befreiter zu sein, der allen Wesen den Weg zur Befreiung weißt. Erdbeben sind ganz nebensächlich.

    Es stellt sich für eher die Frage, wie & warum man sich den Buddha als nicht Erwachten denkt/denken will. Was man ja tut, wenn man ihm Meinungen unterstellt.

    Ein Erwacht er ist jemand, der ohne Gier und Hass ist. Weil er Befreiung erlangt hat, äussert er darüber keine Meinungen. Aber auch wenn man fern von allen Formen von Gier und Hass ist kann man dennoch Meinungen äußern - einfach nur weil man sich nicht genug auskennt. Woher soll denn jemand wie Buddha wissen, durch was Erdbeben ausgelöst wurden? Und wenn man nichts über Plattentektonik weiss, bleibt einem nur das Wissen dieser Zeit WI nan glaub ich von der Bewegung von Nagas ausging. Wenn man nicht weiß hilft auch die Abwesenheit von Gier und Hass nicht. Aber den Grund für Erdbeben zu finden, war nicht Buddhas Job und so ist es da vollkommen egal, ob er sich irrte oder nicht. Man kann auch nicht von ihm erwarten, etwas über Viren und Bakterien zu finden und es ist nicht schlimm, wenn er da ein Kind seiner Zeit ist. Sein Job ist es den Weg zur Überwindung des Leidens zu weisen, und es ist egal, ob er in andren fragen Meinungen vertritt. Das ficht seine Position als Befreiten nicht an.

    Ich dachte der Buddhismus ist primär eine Philosophie und nur in 2. Linie eine Religion, void.

    Also Frauen als Menschen 2ter Klasse, weil der Zweck die Mittel heiligt?

    Es war ja eben so dass Buddha Nonnenorden unter Auflagen zugelassen hat, obwohl er gesehen hat, dass das der Lebensdauer des Buddhismus in Indien nicht förderlich war. Weil für ihn eben nicht der Zweck die Mitteln geheiligt haben.

    Es müssen ja nicht die Frauen selbst sein, die die Lehre zerstören. Es könnte einfach sein, dass Indien ein so patriarchales Land sind, dass eine Religion, in der Frauen einen hohen Stellenwert haben langfristig nicht so durchsetzt. Weil da viele dann eher Hindus werden als Buddhisten.

    An anderer Stelle habe ich gehört (es wurde hier im Forum auch geschrieben), dass der Buddha sozusagen weltlicher Berater irgendeines Königs gewesen sein soll. Da soll er dem König auch Tipps für FeldZüge undsoweiter gegebenen haben. Auch hier habe ich Zweifel, eben weil ich mir denke: solche Tipps gibt man doch nur aus eher weltlichen Gründen heraus.

    Ich glaube, du meinst Bimbisara, den Köngig von Maghada.

    Es war so dass der König eben buddhistischer Laienanhänger (

    sotāpannas ) war und Buddha fragte, wie er in seinem Job gemäß Buddhas Lehre verfahren sollte. Und dieser gab ihm eben Anregungen. Zum Beispiel die Todesstrafe abzuschaffen, möglichst keine Kriege zu führen usw. Also die Anwendung des edlen achtfachen Pfades.


    Indem Buddha Ordensgründer geworden war, hatte er auch eine Pflicht gegenüber seinen Mönchen. Von daher war Förderung der Sangha durch den Königs und Frieden in Maghada wichtig.


    Und Bimbisara scheint sich an Buddhas Ratschläge gehalten zu haben. Wo andere Kriege führten konsolidierte er sein Reich durch eine geschickte Heiratspolitik, was ihm am Ende 500 Frauen bescherte. Was ja besser ist als Gewalt und Krieg zu sähen.

    Eine Meinung ist "eine persönliche Ansicht, Überzeugung, Einstellung o. Ä., die jemand in Bezug auf jemanden, etwas hat."


    Ein Buddha ist jemand, der Befreiung erfahren hat. Im Bezug auf alles was mit Befreiung zu tun hat, äußert er keinen Meinungen - er spricht nicht über Befreiung sondern aus der Befreiung heraus. Da ist kein Meinen sondern Wissen.


    Sobald Buddha über etwas anderes spricht als das Leid und seine Aufhebung, hat er wie jeder andere nur Meinungen. Im Bezug auf Physik, auf Biologie, auf Chemie, auf Mathematik, auf Politik und auf Soziales ist er ein Mensch seiner Zeit.


    Das Buddha ein Mensch ist, ist keine Herabminderung sondern Teil seiner Größe. Sein Ziel ist es den Weg zur Befreiung aufzuzeigen und nicht biologische, chemische oder soziale Fragen zu beantworten.