Beiträge von Leonie im Thema „A.IX. 41 Der Abgrund der Entsagung“

    "Ich sagte mir daher: 'Wenn ich nun das Übel der Sinnendinge erkenne und oft erwäge, und den Segen der Entsagung empfinde und erwirke, so mag es wohl sein, daß dann mein Herz einen Drang fühlt zur Entsagung, dazu neigt, sich darin festigt und darin Befreiung findet."A. IX 41

    Mir scheint ganz wesentlich dabei, dass der "Segen der Entsagung" empfunden wird und genau das soll dann auch gefestigt werden.

    Ich finde das mit dem "Abgrund" eine gute Metapher. Die Angst vor dem Abgrund kommt ja daher, weil man eine "Fallhöhe" hat. Während Buddha an nichts haftet - er sprciht quasi vom Boden des Abgrunds aus, wo es keine Angst gibt, und man nirgendwohin fallen kann.

    Die Angst kommt wohl eher daher, dass beim Aufgeben sinnlichen Begehrens man das Empfinden hat, den Halt zu verlieren. Wenn einer aufhört anzuhaften, dann ist das eben wie "ohne Halt", ohne Boden zu sein. Insofern gibt es auch gar keinen Abgrund, weil es keinen Grund gibt. Lediglich wenn einer noch nicht die Entsagung als Befreiung erfahren hat, mag es so dann erscheinen, als wäre da Entsagung wie ein Abgrund.