Beiträge von void im Thema „A.IX. 41 Der Abgrund der Entsagung“

    Zitat

    Da kam mir nun der Gedanke: 'So will ich denn, nach der Stillung von Gedanken fassen und Überlegen, in die zweite Vertiefung eintreten!' Doch mein Herz, Ananda, fühlte keinen Drang zu einem Zustand ohne Gedankenfassen, neigte nicht dazu, festigte sich nicht darin und fand darin keine Befreiung.


    Da fragte ich mich: 'Was ist wohl die Ursache dafür, was der Grund?' Und der Gedanke kam mir: 'Nicht habe ich das Übel der Gedankenbildungen erkannt und oft erwogen, habe den Segen eines Zustandes ohne Gedankenfassen nicht empfunden und erwirkt. Daher fühlt mein Herz keinen Drang danach, neigt nicht dazu, festigt sich nicht darin und findet darin keine Befreiung.'


    Das spricht mich an. Gibt es denn einen Texte, indem das Übel der Gedankenbildungen in eine Text konzentriert geschildert wird.

    Da ist der Gedanke im Hausner Tapussa schon entstanden, dass Entsagung etwas Gutes ist, glaube ich. Sonst hätte er nicht Ananda aufgesucht um darüber zu reden: Entsagung ist gut, aber weil ich an Sinnendingen Freude finde, dünkt sie mir als ein Abgrund. Mönche fühlen dagegen einen Drang zur Entsagung, festigen sie und finden Befreiung darin.

    Ich finde das mit dem "Abgrund" eine gute Metapher. Die Angst vor dem Abgrund kommt ja daher, weil man eine "Fallhöhe" hat. Während Buddha an nichts haftet - er sprciht quasi vom Boden des Abgrunds aus, wo es keine Angst gibt, und man nirgendwohin fallen kann.

    Mir ist es wichtig den Unterschied zwischen einer Haltung, die das Übel der Sinnesdinge erwägt und einer Haltung des Welterksl herauszuarbeiten.


    Bei letzterm denk ich jetzt an so etwas wie einem verbitterten Griesgram -jemand der überall nur das Negative sieht, der von Ekel gegenüber der Welt und sich selber erfüllt ist. Wenn er aufsteht, dann hasst er das Aufstehen, wenn er Schlafengeht hasst er das Schlafen und dazwischen hasst er sich selbst.


    Es scheint so, als würde so jemand - weil er überall Übel sieht, das Übel der Sinnesdinge gründlich erwägen.


    Aber das ist nicht so. Er haftet an den Sinnesdingen und nur sein Haften an einem Ideal, wie es sein sollte, lässt die tatsächliche Welt als Übel erscheinen. Die ungenügende Realität wird als Übel gesehen, aber daneben beleibt um so mehr ein Ideal "Wie es sein sollte".