Beiträge von Alephant im Thema „Zum Umgang mit Hemnissen während der Meditation - Doris Kirch“

    Vor allem sollte man wissen, dass die nivarana bedingt entstehen und vergehen und dass man daher genau diese Bedingungen erkennen sollte. Die Nahrung der Hindernisse, wie Buddha sie nannte.

    Z.B: Samyutta Nikaya 46


    Danke für die Abendlektüre. Mir kommt der Text so geeignet in dem Zusammenhang vor, ich möchte posten:


    Zitat


    S.46.2. Der Körper

    In Sāvatthi.

    I.

    "Gleichwie, ihr Mönche, dieser Körper durch Nahrung besteht, durch Nahrung bedingt besteht, ohne Nahrung nicht besteht, ebenso nun auch, ihr Mönche, bestehen die Hemmungen durch Nahrung, bestehen durch Nahrung bedingt, bestehen nicht ohne Nahrung.


    Was ist aber, ihr Mönche, die Nahrung, um einen noch nicht erschienenen Wunscheswillen erscheinen und einen erschienenen sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Man kann sich, ihr Mönche, Schönes vorstellen: was dabei an seichter Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um einen noch nicht erschienenen Wunscheswillen erscheinen und einen erschienenen sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.


    Was aber ist, ihr Mönche, die Nahrung, um einen noch nicht erschienenen Haß erscheinen und einen erschienenen sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Man kann sich, ihr Mönche, etwas vorstellen, das einem widerstrebt: was dabei an seichter Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um einen noch nicht erschienenen Haß erscheinen und einen erschienenen sich weiter entfalten und reif werden zu lassen


    Was aber ist, ihr Mönche, die Nahrung, um noch nicht erschienene matte Müde erscheinen und erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Mönche, Unlust, Lauheit, Räkeln, Gemütlichkeit nach dem Mahle, Schlaffheit des Gemütes: Was dabei an seichter Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um eine noch nicht erschienene matte Müde erscheinen und eine erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.


    Was aber ist, ihr Mönche, die Nahrung, um noch nicht erschienene Erregung und Unruhe erscheinen und erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Mönche, ein Nicht-zur-Ruhe-kommen des Gemütes: was dabei an seichter Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um noch nicht erschienene Erregung und Unruhe erscheinen und eine erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.


    Was aber ist, ihr Mönche, die Nahrung, um einen noch nicht erschienenen Zweifel erscheinen und einen erschienenen sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Mönche, bezweifelbare Dinge: was dabei an seichter Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um einen noch nicht erschienenen Zweifel erscheinen und einen erschienenen sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.


    Gleichwie, ihr Mönche, dieser Körper durch Nahrung besteht, durch Nahrung bedingt besteht, ohne Nahrung nicht besteht, ebenso nun auch, ihr Mönche, bestehen die 5 Hemmungen durch Nahrung, bestehen durch Nahrung bedingt, bestehen nicht ohne Nahrung.



    II.


    Gleichwie, ihr Mönche, dieser Körper durch Nahrung besteht, durch Nahrung bedingt besteht, nicht ohne Nahrung besteht, ebenso nun auch, ihr Mönche, bestehen die 7 Erwachungsglieder durch Nahrung, bestehen durch Nahrung bedingt, bestehen nicht ohne Nahrung.


    Was aber ist, ihr Mönche, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Achtsamkeit erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Mönche, Gedanken, die das Erwachungsglied Achtsamkeit fördern: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Achtsamkeit erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.


    Was aber ist, ihr Mönche, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Lehrergründung erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Mönche, heilsame und unheilsame Dinge, tadelhafte und untadelige Dinge, niedere und erlesene Dinge, es gibt Dinge mit dem Gegensatz von Dunkel und Hell: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Lehrergründung erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.


    Was aber ist, ihr Mönche, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Tatkraft erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Mönche, die Art des Aufraffens, die Art des Ausbrechens, die Art des Transzendierens: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Tatkraft erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.


    Was aber ist, ihr Mönche, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Entzücken erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Mönche, das Erwachungsglied Entzücken fördernde Gedanken. Was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Entzücken erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.


    Was aber ist, ihr Mönche, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Gestilltheit erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Mönche, Gestilltheit des Körpers, Gestilltheit des Herzens: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Gestilltheit erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.


    Was aber ist, ihr Mönche, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Einigung erscheinen und das noch nicht erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Man kann sich, ihr Mönche, Ruhe vorstellen, man kann sich Sammlung vorstellen: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Einigung erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.


    Was aber ist, ihr Mönche, die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Gleichmut erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen? Es gibt, ihr Mönche, Gedanken, die das Erwachungsglied Gleichmut fördern: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist die Nahrung, um das noch nicht erschienene Erwachungsglied Gleichmut erscheinen und das erschienene sich weiter entfalten und reif werden zu lassen.


    Gleichwie, ihr Mönche, dieser Körper durch Nahrung besteht, durch Nahrung bedingt besteht, nicht ohne Nahrung besteht, ebenso nun auch, ihr Mönche, bestehen die 7 Erwachungsglieder durch Nahrung, bestehen durch Nahrung bedingt, bestehen nicht ohne Nahrung".

    Samyutta Nikaya 46




    :earth:

    @Grashuepfer Ich dachte, du hättest noch konkret was, was du direkt während einer MeditationsHemmung anwenden würdest. Zum Beispiel, wenn starker Zweifel oder Unruhe anwesend ist. Aber danke trotzdem.


    Es gibt das noch mehr Möglichkeiten, bestimmen, momentanen Neigungen zu begegnen. Ich habe mal von 7 verschiedenen Arten im PK gelesen. Was du beschreibst, ist da auch drin.




    :earth:

    Ich fand zu dem Thema auf einer "ungewöhnlichen InternetSeite" einen vielleicht hilfreichen Text zum Thema:


    Zitat

    Die 5 Hemnisse: mit Hindernissen in der Meditation umgehen

    von Doris Kirch


    Wer ernsthaft Meditation praktiziert, macht unvermeidbar die Erfahrung, dass dieser Praxis nichts Esoterisches oder Romantisches anhaftet. Im Gegenteil: von Zeit zu Zeit kann sie sich als außerordentlich schwierig erweisen.

    Bereits vor über zweieinhalbtausend Jahren stellte Buddha fest, dass man im Zuge der Meditationspraxis Bekanntschaft mit verschiedenen „unheilsamen Geisteszuständen“ machen kann. Im täglichen Leben – wie auch während der Meditation – werden wir unweigerlich mit einigen Geisteszuständen konfrontiert, die in der buddhistischen Psychologie als „Die fünf Hindernisse“ (auch Hemmungen oder Hemmnisse) bezeichnet werden.

    Sie verhindern eine erfolgreiche Meditation, indem sie die Einsicht in die wahre Natur der Dinge (Wirklichkeitserkenntnis = vipassanā) verzerren oder sogar verhindern.

    5 Hindernisse in der buddhistischen Psychologie

    1. ZWEIFEL

    auch: Skepsis

    Zweifel zeigt sich in der Meditation an inneren Sätzen wie: „Ich weiß gar nicht, ob ich das richtig mache“; „Ob das wirklich etwas für mich ist?“; „Wie soll mir das bei meinen Problemen im Alltag den helfen?“ etc.

    2. UNRUHE

    auch: Ungeduld, Ruhelosigkeit, Aufgewühltsein

    Übermäßiges Interesses an etwas oder jemand anderem.

    „Hoffentlich veranstalten die Kinder zu Hause kein Chaos“, „Meine Kollegen müssen die ganze Arbeit in dieser Woche ohne mich schaffen“ etc.

    3. TRÄGHEIT

    auch: Müdigkeit/Schläfrigkeit, Mattigkeit, Langeweile, Stumpfheit

    „Ich könnte auf der Stelle einschlafen“; „Man, ist das langweilig“ etc.

    4. WIDERWILLEN

    auch: Widerstand, Ablehnung, Unzufriedenheit, Gereiztheit, Verweigerung und Hass

    „Die Anleitende hat eine unmögliche Stimme“; „Was mache ich hier eigentlich, das ist doch alles Blödsinn“ etc.

    5. VERLANGEN

    auch: Sinnliches Begehren, Gier

    „Ich habe Hunger“; „Ich wäre jetzt gerne in der Stadt beim Shoppen“; „Ich brauche jetzt einen Kaffee/Zigarette“ etc.

    Achtsamkeits-Tage des DFME

    Hindernisse erforschen

    In der buddhistischen Psychologie geht es vor allem darum, das Hindernis nicht zu füttern, indem wir Widerstände dagegen aufbauen – andererseits sollten wir uns ihm auch nicht hingeben. Statt dessen wird empfohlen, das Hindernis in all seinen körperlichen, emotionalen, kognitiven und antreibenden Aspekten zu erforschen.

    Das Prinzip zum Umgang mit Schwierigkeiten lautet:

    Erkennen, benennen, ausgleichen, sein lassen

    Erkennen bedeutet,

    nichts zu verdrängen und keine Widerstände gegen das Unvermeidbare, Unausweichliche aufbauen, sondern mit klarem Geist anzuerkennen, was im gegenwärtigen Moment geschieht.

    Benennen bedeutet,

    der Erfahrung einen Namen zu geben und einzuordnen, um welches Hindernis es sich handelt.

    Ausgleichen bedeutet,

    zur Ausgewogenheit einer natürlichen Harmonie zurückzukehren und Extreme zu vermeiden.

    Seinlassen bedeutet,

    sich nicht in ein Problem hineinzusteigern, sondern sich damit abzufinden, dass die Realität im gegenwärtigen Moment anders ist, als man sie gerne hätte.

    Mit Weisheit zu handeln bedeutet, einen heilsamen Umgang mit diesen Schwierigkeiten zu entwickeln, um daran zu wachsen. Je mehr wir uns an diese Art gewöhnen, mit Schwierigkeiten umzugehen, desto mehr wenden wir diese Fähigkeit auch zur Bewältigung unserer Alltagsprobleme an.

    5 Hindernisse in der Meditation | DFME




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