Was mich momentan dabei beschäftigt ist, dass er Dalai Lama selbst sagt, seit den 90er Jahren von Missbrauch gewusst zu haben.
Nun habe ich von ihm Antworten gelesen dazu, die zwar völlig richtig sind, aber natürlich von westlichen Menschen völlig falsch verstanden werden.
Z.b. Wenn der Meister Verhalten zeigt, dass mit dem Buddhismsus nicht zu vereinbaren sei, dann solle man ihm nicht folgen. Zum einen hat er natürlich recht, aber gerade Schüler zeigen zu ihrem Lehrer oft ein abhängiges Verhalten und eine Unmündigkeit, die erst noch erlernt werden muss und so kann ich hier die Verantwortung nicht dem Schüler geben, sondern muss klar benennen dass der Lehrer hier falsch gehandelt hat.
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Es geht nicht darum, den Schülern die Schuld zu geben, und schon gar nicht in der Weise, dass der Missbraucher damit dann fein raus wäre.
Es geht in erster Linie darum, von maßgeblicher Stelle aus endlich mal deutlich zu sagen, dass im Vajrayana ein Lehrer-Schüler-Verhältnis so (wie in Deinem Post unterstrichen) nicht auszusehen hat. Vielleicht versucht der DL auf diese Weise sogar, sein vorheriges Schweigen wiedergutzumachen. Ich weiß es nicht.
Aber es ist eben so, dass kein Schüler Verantwortung abgeben sollte wie ein Schaf an den Hirten. Man ist im Gegenteil aufgefordert, sich zu entwickeln, zu hinterfragen, um zu verstehen - dazu gehören auch selbstständiges Denken und Studium.
Die Aussage des DL ist daher nicht als Schuldzuweisung zu interpretieren, sondern als Stärkung und Neuausrichtung solcher Schüler, die sich in Abhängigkeit begeben oder drängen lassen. Es ist für sie sehr wichtig, dass jemand ihnen sagt: "Nein, das musst du dir überhaupt nicht gefallen lassen. Es hat mit Dharma nichts zu tun."