Beiträge von Niemand im Thema „Das sich spüren wollen ......“

    PS: als "allgemeine Kritik" würde ich sagen, das hier in Buddhaland zu wenig die Dhamma - Sprache benutzt wird und zu viel die allgemeine Sprache. Dies erzeugt sehr oft Unsicherheiten und erzeugt falsche Vorstellungen von der Lehre.

    das kann man so oder so sehen. Mein Standpunkt ist z.B. eher, dass die Alltagssprache besser geeignet ist, sich über die Lehre auszutauschen, weil sie ja im Alltag ankommen und nicht etwas abseits davon sein soll. Zu viel buddhistisches Fachchinesisch macht die Lehre in meinen Augen zu etwas Abgehobenem und Besonderem.

    In der tibetischen Tradition wird immer wieder davor gewarnt, die Schüler zu früh mit atta und Leere zu konfrontieren. Dies sind Bestandteile der Lehre, die erst bei einem gefestigten Schüler heilsame Wirkung erzielen können. Darum werden traditionell üblicherweise erst stabilisierende Übungen eingesetzt und die Lehrer beobachten genau, wann der Schüler reif für den nächsten Schritt ist. Daran hat sich heute nichts geändert.

    Das ist vmtl. besonders im Zen die Gefahr, dass man den zweiten Schritt vor dem Ersten mach will. Vielleicht kann man aber auch unter einer zu früh drüber gestülpten Leerheitsglocke ausreichend Kraft tanken, dass man anschließend die Konfrontation überstehen kann. Ist dann halt erschütternd, weil es nach Rückschritt aussieht, obwohl es das natürlich nicht ist.

    Ich finde Deine Antwort oberflächlich und auch ein wenig arrogant

    ch hab mir beim ersten Lesen unter "sich nicht spüren" eine innere Distanziertheit vorgestellt, also dass man nicht an sich heran kommt, weil man z.B. von sich enttäuscht ist und sich infolgedessen mangels Mitgefühl für sich selbst von sich selbst abgewendet hat.

    Trifft es das ungefähr?

    Ja ganz genau so könnte man es ausdrücken

    Also diese Art von Selbstdistanz darf man glaub in jeder Tradition oder Religion getrost aufgeben. Das hat nämlich was von Resignation und Selbstaufgabe, anstatt Selbthingabe. Um sich hingeben zu können muss man sich erstmal annehmen. Man soll sich ja nicht selbst vergessen, weil man sich eh nicht leiden kann, sondern weil sich das Mitgefühl grenzenlos ausbreiten will. Da darf es auch nicht vor einem selbst Halt machen - bzw. erst recht nicht vor einem selbst, falls man dazu neigt sich negativ zu beurteilen.

    Viele Texte sind geschrieben in der Annahme, dass der Adressat sich selbst tendenziell überhöht, weil das vermutlich die Mehrheit darstellt und deswegen würden sich diese Textpassagen unter Umständen ganz anders anhören, wenn sie speziell an den anderen Teil der Menschheit adressiert wären.

    Kaiman

    Ich hab mir beim ersten Lesen unter "sich nicht spüren" eine innere Distanziertheit vorgestellt, also dass man nicht an sich heran kommt, weil man z.B. von sich enttäuscht ist und sich infolgedessen mangels Mitgefühl für sich selbst von sich selbst abgewendet hat.

    Trifft es das ungefähr?