Hallo Ihr,
inzwischen habe ich ungefähr ein Drittel des Buches durch.
Ziemlich am Anfang sind sehr ausführlich die verschiedenen Höllen beschrieben. Da frage ich mich, ob das heute noch sinnvoll ist?
Man muss sich mal vorstellen, wie das Leben in Tibet damals aussah, als Gampopa die verschiedenen Höllen beschrieb. Wie die Menschen tickten. Ganz sicher waren sie nicht zimperlich in dem rauen, extremen Klima.
Die Bilder, die beim Lesen sich in mir aufbauten, erinnern mich an die Gemälde von Hieronymus Bosch. Aber es war mir ja schon vorher bekannt, dass die Höllenbeschreibung der Tibetischen Kultur den mittelalterlichen christlichen Vorstellungen ähnelt. Also, entweder hat es da eine echte Verbindung gegeben, oder die Vorstellungen haben sich unabhängig voneinander entwickelt, so, wie es ja auch in der Evolution vorkommt (Konvergenz).
Doch was wollte man damals damit erreichen? Sollte hier Angst aufgebaut werden, damit die Menschen besser spurten?
In zwei Wochen gehe ich zu Belehrungen von Lama Rinchen aus Polen, der regelmäßig das Hamburger Kagyü-Zentrum TTC besucht, diesmal mit dem Thema: "In der heutigen Zeit ein Bodhisattva sein". Da werde ich ihn mal fragen, was das Ganze damals bezwecken sollte, denn man kann es ja auch umgekehrt sehen: als "Ansporn" für einen Bodhisattva in seiner Motivation und Tätigkeit.
Jedenfalls ist es mir sehr wichtig zu wissen, was er von den Texten hält.
Was empfindet Ihr dabei, was ist Eure Meinung?
Viele Grüße, - Amdap