Beiträge von Lirum Larum im Thema „Gampopa: Juwelenschmuck der Befreiung“

    ich kenne es so: Die Höllenbereiche, alle Bereiche existieren so wie der Menschenbereich: Als Produkt des Geistes der Bewohner. In welchem sie aber sehr stark gefangen sind.


    Die Wahrscheinlichkeit in der Hölle wiedergeboren zu werden wurde in der Vergangenheit zu pädagogischen Zwecken stark übertrieben. In der heutigen Zeit funktioniert das nicht mehr. Die Menschen bekommen Panik und fragen so lange nach bis sie von einem Lama die Information bekommen dass es eben stark übertrieben ist, dass es die Leute nur zur Praxis antreiben soll, dass man in Wirklichkeit nur schwer in die Hölle gelangt.

    Nachdem das dann klar ist, funktioniert der pädagogische Antrieb nicht mehr und man braucht einen anderen Antrieb.

    Ich glaube gar nicht unbedingt, dass die Höllenbeschreibungen pädagogisch gemeint sind, sondern einfach eine Beschreibung im Style der damaligen Zeit. Die positiven Aspekte in der Lehre - wieviel Nutzen es bringt, auch nur eine winzige gute Tat zu vollbringen, werden ja auch gleichsam total übertrieben.


    Ich vermute, das liegt an der blumigen Sprache, die übersetzt sehr befremdlich klingen kann.

    Man sollte aufhören, den Leuten zu erzählen, was sie hören wollen. Der Buddha hat sich nicht an sie anzupassen, sondern sie an den Buddha. Wenn man damit Egoprobleme hat, dann ist da die Tür.

    Der Nachteil dieses konsequenten Ansatzes ist halt, dass es von wenig Mitgefühl zeugt.

    Ich denke eher, dass ein VHS-Kurs Kommunikation ist, von Lehrer zu Anfänger, die in intelligenter Weise stattzufinden hat. Mit "Da ist die Tür" kommt man vielleicht beim Militär oder in irgendwelchen Dramen durch, nicht aber, wenn man Menschen etwas erklären will so dass sie es auch verstehen.

    Wenn man an verständiger Kommunikation kein Interesse hat, wird man aber wohl auch sicher lieber erst gar keinen Kurs geben.

    Ist halt Fachliteratur. Die kann nicht so günstig über den Ladentisch gehen wie Belletristik. :) Manchmal finder man aber sowas auch irgendwo gebraucht.


    Ein Freund von mir hat letztens einen sehr seltenen Mathematik-Wälzer einfach im öffentlichen Bücherschrank gefunden, d.h. für umsonst. (Wir haben in jedem Stadtteil solche wetterfesten Bücherschränke stehen, die wie eine Tauschbörse funktionieren und ehrenamtlich betreut werden.)

    ...


    Der Text ist für mich lesbarer geschrieben/strukturiert als der mittlere Stufenweg von Tsongkapa. ...

    Ja, das kommt mir auch so vor - obwohl die Leser und ihre Aufnahmefähigkeit so verschieden sind wie Gesichter und man daher kein allgemeingültiges Urteil über Bücher fällen kann.


    Amdap

    Ich habe Tsongkhapas Mittleren Stufenweg in einem dreijährigen Kurs mit unserem Khen Rinpoche durchgeackert und bin der Meinung, ich hätte es ohne ihn nie recht verstanden.

    Gampopas Werk steht in meinem Regal. Ich habe es nach dem Lamrimstudium mal angelesen und durchgeschaut. Es steht nichts Neues oder Anderes drin als bei Tsongkhapa, meine ich nach der Durchsicht. Es ist nur in der Tat anders strukturiert und der Fokus liegt hier und da auf anderen Aspekten. Es ist nicht lesbar wie ein Roman oder popularwissenschaftliche Bücher, aber etwas übersichtlicher als Tsongkhapas mittlerer Lamrim.