Beiträge von void im Thema „Können Rechtspopulisten Buddhisten sein?“

    Das Konzept wäre dann ja so, dass wenn jetzt z.b. ein Land 30 Jahre oder länger von der Linken regiert wurde...dass dann derjenige der nach dieser langen Zeit...so wie er es schon immer tat ...wieder Links wählen würde....eigentlich ein rechter wäre, nach dieser Definition..Weil er ja versucht die Linke Tradition in seinem Land zu bewahren.

    Mit Tradition meinte ich das was der Status vor der französischen Revolution war. Also Herrschaft von König, Adel und Kirche.


    Wobei es mir , wenn ich das so hinschreibe eher fragwürdig vorkommt, weil die französische Revolution hier wie so ein Wendepunkt der Geschichte rüberkommt. Ich habe meine Konzepte wohl von so marxistischen Historikern und ich fürchte fast, für Marxisten hat die französische Revolution was von einem "Gründungsmythos", wo dann das Volk endlich die Geschicke in die Hand nimmt. Und es dann denjenigen auf der einen Seite der Barrikade gibt und die anderen. Aber schon wenn man sich England anschaut, wo sich einfach Schritt für Schritt mehr Mitsprache ergeben hat, überhaupt kein so ein Bruch ausmachen lässt. Ich fürchte mein Begriff ist nicht so brauchbar.

    Ich glaube, die politischen Grenzlinien der Zukunft werden nur noch bedingt mit dem zu tun haben, was klassisch als rechts und links beschrieben wurde.

    ...

    Die zunehmende Verwüstung des Planeten und das Ende der fossilen Energien werden die kommenden Ideologien eher Formen als unsere Meinung zur Französischen Revolution, weil die Verteilung des Mangels andere Aufgaben stellen wird als die Verteilung des Überflusses.

    ja, da ahst du recht. Vielleicht konnte man so nur so denken, weil man ein klar berandetes System vor Augen hatte. Und innerhalb des System kann man dann sagen, ob man es eher etwas egalitärer oder ungerechter haben will. Man hat quasi nur auf das Passagierdeck gezoomt, und sich Gedanken gemacht, wer einen Liegestuhl hat und ob es nicht fies ist, dass die einen keinen haben und wieder andere nur bedienen. Und jetzt zoomt man raus und merkt, das man nur auf die erste Klasse gezoomt hatte und das es noch eine zweite, dritte und vierte Klasse gibt, und dass es da eher ganz schlecht zugeht. Und man zoomt weiter raus, und sieht dann das riesige Maschinendeck, auf dem das alles ruht - die Fliessbänder und Häckselmaschinenen. Und dann zoomt man weiter raus und sieht, dass die Maschine gerade den Planeten verwüstet. und schämt sich ein wenig, das man so lange auf Liegestühle geschaut hat.


    Dieses Bild ist sehr von dem Mortal Engines Trailer beinflusst.

    klar...ich kann auch aus Wikipedia zitieren.. Das ändert aber nichts

    Doch schon. Vorher haben wir ja über die "rechts-links" Skala des politischen Kompasses gesprochen und es ist blöd, wenn da drucheinander geht.


    Ich habe folgendes Bild vor Augen: Mit der französischen Revolution kam ersteinmal die Idee auf, dass das Gesellschaftsystem durch die Menschen gestaltbar ist. Das sagten die Modernisierer denen dann die Reaktionäre gegenüberstanden, die die alten Verhältnisse behalten wollten. Dann gab es aber bald innerhalb der Moderniesier zu einem Spalt zwischen "liberalen" die die Freheit betonten und "linken" die bei der politischen Gestaltung die Gleichheit betonten. Irgendewann wurden aus den Reaktionären , die einsahen, das man das Rad nicht zurückdrehen konnten, die Konservativen bzw. politische Reachten, die innerhalb des politischen Gestaltungsprozesses Traditionen uns Strukturen behalten wollten. All dies findet innerhlab des Bereich des "Politischen" - der Gestaltung von Gesellschaft - statt.


    Wobei das schon eine sehr eurozentrisches Konzept ist - das ich da habe. Während du ein ganz anderes Konzept zugrundlegst:


    Sunu:

    Traditionalisten müssen ja nicht automatisch eher rechts zugeordnet werden. Das wird aber häufig so gemacht, weil es den rechten ursprünglich darum ging alte Machtstrukturen zu bewahren. Adel sollte eben Adel bleiben und der Pöbel der Pöbel. Man sagte, die Menschen innerhalb einer Völkerstruktur sind halt unterschiedlich und nicht gleich. Also Individuell sehr verschieden zu betrachten. Während links sagt, die Menschen sind gleich...und das Kollektiv in den Vordergrund stellten. So gesehen ist ein buddhistisches Kloster also linksorientiert, wenn es dort eher um das Kollektiv geht und nicht um das Individuelle.

    Bei dir heisst links schlicht egalitär. Wenn wir einen indianderstamm vor 100 Jahren hätten, dann wäre der bei dir links nur weil er egalitär wäre, während ich da überhaupt kein Konzept des Politischen - der Gestaltbarkeit von Gesellschaft -sehen würde, und es deswegen nicht links wäre. So wie auch das buddhitische Kloster nichts links ist. Und auch ne faire Räuberbande nicht. Aber egalitär kann das alles schon sein.


    Und weil Hitler eben hinter die französische Revolution zurückzugehen wollte, konnte er noch so egalitär sein ( jeder Deutsche trägt exakt die gleiche Kliedung isst aus der gleichen Volksschüssel und hört den gelcihen Volksempfänger ) ohne dadurch jemals links zu werden. Das Konzept von dem ich ausgehe ist aber ein ganz schön eurozentrische-arrogantes wie mir auffällt.

    Da sieht man, dass das mit dem Links und Rechts ganz unterschiedlich aufgefasst wird.

    Traditionalisten müssen ja nicht automatisch eher rechts zugeordnet werden. Das wird aber häufig so gemacht, weil es den rechten ursprünglich darum ging alte Machtstrukturen zu bewahren. Adel sollte eben Adel bleiben und der Pöbel der Pöbel. Man sagte, die Menschen innerhalb einer Völkerstruktur sind halt unterschiedlich und nicht gleich. Also Individuell sehr verschieden zu betrachten. Während links sagt, die Menschen sind gleich...und das Kollektiv in den Vordergrund stellten. So gesehen ist ein buddhistisches Kloster also linksorientiert, wenn es dort eher um das Kollektiv geht und nicht um das Individuelle.

    Wenn man nun nochmal von außen betrachtet auf die Politik Hitlers sieht, dann kann man natürlich dort auch sagen, dass er bedingt durch seinen Rassenwahn extrem rechts eingestellt war.....denn er hat ja Unterschiede zwischen den Ethnien herausgestellt...Nur waren Nichtarier für ihn ja gar keine richtigen Menschen bzw. sie gehörten nicht der Volksgemeinschaft an für die er sich verantwortlich fühlte. Innerhalb seines durch Rassenwahn beschränkten Wahrnehmungsdunstes, hat er aber keine ausgeprägt rechte Politik gemacht, da ging es ihm eben auch um sein Kollektiv der Arier.

    Bei Merkel ist das natürlich anders. Sie erkennt die Menschheit als Menschheit an, stellt aber die Individualität des jeweils Einzelnen in den Vordergrund.. Sie macht also rechte Politik.. Da steht mehr der Leistungsgedanke im Vordergrund...Wer sich durchsetzen kann, hat auch viel verdient. Ob er nun deutscher Abstammung ist oder nicht spielt bei ihr aber keine Rolle.

    Können wir mal die Wörter klären! Du benutzt den Sprachgebrauch des politischen Kompass indem es um "wirtschaftlich rechts" und "wirtschaftlich links" geht, was ungefähr kollektivistisch gegen indivdualistisch heisst. Im allgemeinen Sprachgebrauch meint man mit "recht" aber immer politisch rechts - also ein reaktionäres, autoritäres, antimodernes Denken. Wenn wir das nicht sauber trennen, können wir nicht vernünftig reden.


    Klar, kann man auch als Bande für Raubmörder egalitär sein: Man behandelt die anderen als Beute, metzelt sie nieder und verteilt ihr Zeug unter sich gerecht. Wenn man von weiter weg draufschaut, ist aber die Ungerechtigkeit zwischen Tätern und Opfern so verheerend, dass es egal ist ob jetzt der eine Räuber doppelt so viel Gold kriegt oder mal ein Frau mehr vergewaltigen darf als sein Kollege. Das ist so gesehen irrelevant.


    Und die Nazis waren eine Bande von Räubern und Mördern. Vileicht kann man von innen gar nicht richtig berteilen, inwieweit eine Gesellschaft krass ausbeuterisch ist. Nehmen wir "Wikie und die straken Männer": Da leben die Leute auch frieliche und egalitär zusammen und ab und zu kommen die Männer von irgendwelchen Beutezügen zurück, und bringen Sachen die sie irgendwo geraubt haben. Und die Frauen und Kinder freuen sich und kommen herbeiglaufen, was es da alles Schönes gibt. Wie kann man unterscheiden, ob man in der Höhle einer Räuberbande lebt oder nicht?

    Jetzt können wir daraus zwei unterschiedliche Schlussfolgerung ziehen: Entweder sind/waren das alles keine 'echten' Buddhisten, und was 'echter' Buddhismus ist, wird in Berlin oder auf dem Weg nach 'Nibbanavada' definiert, oder wir müssen uns der unbequemen Tatsache stellen, das der 'Buddhismus' ein weites Feld von Praktiken und Meinungen umfasst.

    Die Sache ist schon die, dass dem Buddhismus bestimmte Werte innewohnen. Zum Beispiel nicht egoistisch zu sein, sondern anderen nicht zu schaden und für sie da zu sein. Was aber eben eine zweite Frage nach sich zieht: Wie bin ich am besten für andere da?


    Und die zweite Frage ist eben keine, die der Buddhismus selber beantwortet sodnern es ist eine gesewllschaftliche Frage, die unterscheidliche Gesellschaften unterschiedliche beantworten. Wenn die Antwort gängig ist, dass man am besten für andere da ist, indem man die Menschenrechte jedes einzelnen respektiert, dann wird ein Buddhist, der für alle das beste will, sich daran orientieren. Während wenn eine Gesellschaft die Antwort gibt, das allen damit am besten gedient wird, das man an den althergebrachten Ordnung festhällt, dann wir der Buddhist der am Wohl anderer interessiert ist, sich daran orientieren.


    Wenn ich ein Weltbild hätte, in dem offene Grenzen in der Zukunft endloses Leid verursachen würden, und ich würde mir überlegen, wie ich am besten zum Wohl aller beitragen könnte, würde ich zum "rechten Buddhisten". Aber eben nicht weil an meinem Buddhismus was falsch wäre sondern auf Grund meiner Einschätzung was gesellschaftlich am ehesten zum Gesamtwohl beiträgt und was nicht.

    dann sind das buchbuddhisten.rechte "buddhisten". der sinn hat sich ihnen nicht eröffnet.den ersteren. jemand schrieb auf facebook: er hat den geist auf der rechten Seite nicht geklärt.(ole) das fand ich gut. so oder so geht alles mit einem festhalten an meinungen und gedanken daher. daraus werden dann ansichten. von welcher buddhist. qualität wären rassistische gedanken oder gedanken unliebsame journalisten wegzusperren oder sogar mord und totschlag zu demken?

    und wenn trump sich zum buddhisten ausrufen würde, dann würden doch alle weglaufen.

    Bei dir klingt es jetzt so, als wäre jeder "Rechte" ein Nazi, der Hass propagiert. Aber Trump eignet sich ja schon allein deswegen nicht zum Buddhisten, weil er dauernd lügt und hass schürt, Frauen belästigt und Gegner einschüchtert. Ich sehe ihn als nicht besonders integer an.


    Aber "Rechts" bedeutet doch einfach nur, nicht links zu sein, also von den Werten der französischen Demokratie nichts wissen zu wollen und sie zurückdrehen zu wollen. Und deswegen kann man sich da doch ohne Probleme jemand freundlichen und wohlwollenden vorstellen, der glechzeitig stockkonservativ ist und sich nach einer Ständegesellschaft zurücksehnt. Wenn ich mir einen netten alten tibetischen Mönch vorstelle, der sich die Verhältnisse seiner Kinderheit zurücksehnt, dann ist der ja auch "rechts". Das kann man sich doch vorstellen, oder? Es gab ja Jahrhunderte vor der französischen Revolution, wo man in eher Steotypen mann-Frau-Bilder dachte, die Mädchen früh verheiratete, die Standesgrenzen strengt einhielt, nationale Sterotypen über seine Nachbarn hegte und all dies koexistierte mit dem Buddhismus der da mitten drin war und das Ganze mit frommen Sprüchen und Ritualen "absegente". Japan war seit 1650 ein autoritärer Polizeistaat und es gab nichts, druch das da die Buddhisten irgendwie als untypisch rausgestochen wären. Die waren nicht moderner und aufgeklärter als andere, sondern ein integraler Teil einer traditionellen Gesellschaft.


    Gerade im Westen gibt es natürlich schon lange eine Tendenz im Buddhismus eine "Religion der Vernunft" zu sehen. Aufklärer die mit der Kirche unzufrieden waren, suchten nach Alternativen ohne Dogma und Bevormundung und sahen gerade im Kalama Sutta mit seinem kristischen Prüfen die Werte der Aufklärung nur seinem eignen Urtiel und nicht Autoritäten zu vertrauen. Daraus heraus neigte man dazu, im Buddhismus auch gesellschaftlich gesehen etwas Aufkläerisches zu sehen. Wobei ich das nicht so glaube und mir denken, dass es Buddha im Kalama Sutta einfach nur um das Prüfen von Lehrern und Lehren im engen Kontext der Spiritualität ging und nicht darum, dass man alles vom König hin zum Patriarchat in Frage stellen sollte. Er war zwar durchaus für Vernunft in spirituellen fragen hatte aber nichts mit dem Projekt der Aufklärung - der vernünftigen Neordnung der Gesellschaft - zu tun.

    Rechte sind keine Buddhisten. Das ist ganz klar. Das geht gar nicht.

    In vielen buddhistischen Ländern repräsentieren die buddhistischen Klöster so das Traditionelle, Althergebrachte. Und auch die Mönche sind deswegen tendentiell eher Traditionalisten.


    So wie ja auch bei uns nicht die besonders Linken Priester werden - die ganz ernsthaften Christen sind Traditionalisten. Und die wählen dann eher Rechts und betrachten es mit Sorge, dass die einst konservativen Parteien weniger bibeltreue werden.


    Die Moderne ist ja mit Individualisierung verbunden - mit Freiheit und Selbstverwirklichung. Dem gegenüber wird eine traditionelle Sicht, wo es um die Einordnung und Unterordnung des Einzelnen geht, als kompatibler mit der buddhistischen Lehre gesehen.


    Wenn ein Kloster versucht, so zu funktionieren wie vor hundert und zweihundert Jahren, dann hat es schon dadurch etwas strukturkonservatives, was in zunehmenden Gegensatz zur wachsenden Buntheit, Lautheit, zum Handyklingeln außerhalb der Klostermauern gerät.


    Wobei der Witz an den heutigen Rechtspopulisten ja der ist, dass sie gar keine erzkonservativen Traditionalisten sind sondern selber ein Produkt der Moderne - auch ein lautes Pack, das sich durch Tabubrüche, Niveaulosigkeit und Krakeelen auszeichnet. Da würde ich als stockkonservativer Mönch naserümpfend die Pforten auch vor diesem Lärm schliessen. Aber eher weil sie zu modern sind.

    Was genau hat Hitler 'verstaatlicht'?

    Unter Verstaatlichung versteht man normalerweise eine Veränderung der Eigentumsverhältnisse.

    Diese wurden da nicht geändert sondern es wurde versucht, die Industrie gleichzuschalten, was mit staatlicher Kontrolle der Wirtschaft einherging.


    In den mit Rüstung und Militär verzahnten Betrieben ging das im Laufe des Krieges so weit, dass dann das zuständige Ministerium den Betrieben in einer Weise sehr hineinpfuschen konnte, die man sich ohne Krieg nicht hätte bieten lassen. Und je wichtiger der Krieg wurde, desto mehr galt als kriegswichtig und deswegen als durch die Behörden zu kontrollieren. Gleichzeitig wuchsen sich die NS Organisationen wie die SS zu einer Art Konzern aus. Eine Verstaatlichung im sozialistischen Sinne war das aber alles nicht.


    Wie hat es denn Pinochet geschafft nicht zum Kontrollfreak zu werden?

    Ich habe ja auch nicht behauptet, dass Hitler ein Linker war...Er war schon rechts, aber nicht so weit rechts wie oft behauptet wird. In seiner Politik gab es auch durchaus soziale Komponenten bezogen auf sein Volk.. (Wobei mir das Wort sozial in Verbindung mit Hitler in einem größeren Rahmen auch nicht passend erscheint) Verstaatlichung usw.... Anders als bei Diktatoren am ganz rechten Rand....wie Pinochet z.b.

    Doris reden von der "normalen Bedeutung" die die Begriffe links und rechts haben,während du von der Bedeutung ausgehst, die sich im politischen Kompass haben.


    nachd er normalen Bedeutung hat "rechts" damit zu tun, wie antimodern, antidemokratisch und autoritär man ist und hat nichts damit zu tun, wie "sozial" man ist. Während nach der anderen - der wirtschaftlchen Bedeutung damit zu tun hat, ob man eher zum Versaatlichen oder zum Privatisieren ( wie Pinochet) neigt. Das sind zwei gänzlich andere Einteilung und es ist die erste die in Deutschland die verbreitetere ist.

    Ist ein wenig dürftig.
    Läuft im Grunde darauf hinaus, dass man den Ärmsten im Slum ein wenig Dharma näherbringt, damit sie die "Naturgewalt" von Armut, Gewalt und Unterdrückung nicht so schwer nehmen und ihnen dann zeigt, wie sie ihre "Naturgewalt" zähmen können.

    Ja, so stell ich mir das vor. Statt zum Spartakus zu werden, der seine Slumhütte umwirft um die Mächtigen zu bekämpfen, wird der Arme der Ärmsten zum "Onkel Tom" - zu jemandem, der durch seine innere Größe fähig ist übelstes Unrecht zu ertragen. Weil er keine Gier und keinen Hass in sich trägt. Insofern ist ja Religion wirklich das Opium des Volkes und es ist nicht verwunderlich, warum die Mächtigen die Religion fördern. Es macht die armen duldsam und freundlich, und sie ändern den Status Quo nicht. Während ja andererseits die Aktivisten möglichst nicht sanftmütig und duldsam sein sollten, sondern aufbegehren.


    Wenn man an den sozialen Verhältnissen was ändern will, sollte man sich deswegen an einen Aktivisten wenden und nicht an einen Buddhisten. Die kochen einem nur Tee und machen einen ganz friedfertig! So ändert man nichts und bewegt nichts!

    Und was ist mit den silas?
    Warum der ganze Dharma-Scheiß, wenn ohnehin alles Naturgewalten sind?

    Der Buddhismus wird häufig so verstanden, dass man solchermaßen an seiner Wahrnemung feilt, dass man auch unter widerigen Umständen nicht darunter leidet, Naturgewalten ausgeliefert zu sein.


    Und lange Zeit war ja die Menschenheit ganz vielen Naturgewalten, wie wilden Tiere, Kindersterblichkeit und Hunger ausgesetzt. Mit der Ziviklisation war er da, statt den natürlcihen naturgewalten ausgliefert zu sein, seinen Mitmenschen und dem Gemeinwesen ausgliefert. und mit der Neuzeit sind wir jetzt immer mehr Märkten ausgeliefert.


    Wobei es auch einen anderen Aspekt des Buddhismus gibt. neben Introspektion geht es im endlen achtfachen Pfad auch darum andere nicht auszubeuten und Gewalt gegen sie zu üben. Es kann als eine Zähmung der "Naturgewalt" in einem selbst gesehen werden.

    Ich setze 100 Euro auf:


    oder er weiß genau wovon er spricht.

    Auch wenn Syed Kamall Unterstützer des englischen Brexit ist, ist er gleichzeitig auch Moslem und Immigrant, der sich auch für die Rechte von Minderheiten in der EU und England stark macht. Allerdings gehört er auch zu den marktradiklane Thatcher Fans, in denen es nicht unüblich ist, "rechts" als marktradikalen zu sehen und mit "links" alle Formen kollektiven Denkens zu bezeichnen. Für solche Menschen ist "Sozialist" ein schlimmes Schimpfwort, das quasi die erbittersten Feinde der Freheit bezeichnet und so hat er einfach das egsagt, was aus seinem Sprachgebrauch klar ist.

    Die unterschiedlichen (und fuer uns heute etwas bizarren) Verwendungen des Wortes Sozialismus lassen sich in Grunde alle auf Spenglers Schrift 'Preussentum und Sozialismus' zurueckfuehren.

    Nach einer in Amerika und auch bei vielen Marktradikalen beliebten Definition ist das Rechte das Marktradikale dass das Individuum ins Zentrum rückt. Thatcher und Reagan wären also die prototypischen Rechten. Das Linke ist dagegen alles, was Kollektive fördert prototypisch natürlich die Sowjetunion. Aber natürlich sind nach der Definition auch die Nazis "links", weil sie eben ethnisch definierte Kolektive wollen. Solche Definitionen sind bei Marktradikalen die sich auf Ayn Rand beziehen nicht unüblich. Und Syed Kamall stammt ja aus solchen Kreisen. Erst wenn man so eine Verwendung im Hinterkopf hat, versteht man, warum viele in der AfD Björn Höcke vorwerfen links zu sein. Er denkt ihnen zu "kollektiv" auch wenn er das nationale Kollektiv im Auge hat.


    Zitat

    Deswegen sagt man ja auch Hitler war ein Linker Sozialsozi und kein Rechter.:)



    Wenn du damit meinst, dass er jemand war der eher in Kollektiven als in Indivduen dachte, hast du recht. Und innerhalb des von ihm ansstrebten Kolketivs waren ihm auch Solidarität (eben so ne Rassensolidarität) und Gerechtigkeit wichtig.


    nach den meisten Definitionen die rechts mit "antimodern", "antdemokratisch", "autoriär" assoziieren. ( Was in dem politischen Kompass das Autoritäre rpeäsentiert ) war prototypisch "rechts".

    Von Armin Nassehi gibt es das sehr gute Buch Die letzte Stunde der Wahrheit: Warum rechts und links keine Alternativen mehr sind und Gesellschaft ganz anders beschrieben werden muss.


    Der Elefant im Raum ist ja unsere Wirtschafsweise. Und da ist es ja so, dass während es früher eine Zeit gab, in der die Vorteile der rasanten Modernisierung und Globalisiserung überwogen, sich jetzt immer mehr Nachteile sichtbar werden. Sowohl im linken als auch im rechten Diskurs wird das weniger der Eigenlogik des Kapaitalismus zugeschrieben, sondern als eine Art "Verrat" erzählt. Und dabei sind sich die Erzählungen bemerkenswert ähnlich:


    "Nach dem Krieg bauten die Leute das Land auf und nach und nach erkämpfte gerade eine sozialdemokratische Politik immer mehr soziale Errungenschaften. Der Arbitstag wurde kürzer, die Löhne höher, die frauen wurden bessergesetllt und viele Menschen konnten aus der Arbeiterschicht aufsteigen, studieren, sich einen Urlaub leisten usw. Schon Anfang der 80ziger jahren wich diese linke Politik aber einer rechten Politik. Alles wurde immer wirtschaftsnäher, die sozialen Errungenschaften wurden abgebaut, das Privatfernsehen kam und spätestens seit Schröder wich eine linke Politik einer rechten, neoliberalen Politik. Aus den linken wurden linksliberale, die sich statt mit fundamenalen Fragestellung mit Identitäszeug abgeben."


    "Nachdem Krieg bauten die Leute das Land auf uns es ware genau diese errungenschaften, die dann von den 68ziger in Frage gestellt wurde. Die alten Werte von Pflicht und Ordnung wurden von neuen Werte von Popkultur, Selbstverwirklichung und der Exmanzipation von Randgruppen verdrängt. In einer links-liberalen Politik geraten Familie, Solidarität, Glaube und jede Art von identität unter die Ränder und alles geht in einem indivualistischen Mischmasch den Back runter. Statt sich um den einfach Menschen zu kümmern, profitieren globalisierte, abgehobene Eliten."


    Bei beiden Erzählungen geht es darum, dass der Handlungsspielraum der Politik gegenüber einer sich verselbständgenden Wirtschaft an Boden verliert. Die Erzählungen unterscheiden sich darin, welche Sachen den Bach herunter gehen und darin, dass sie die negativen Aspekte der Moderne jeweils dem anderen Lager zuweisen. Für den Linken ist Angela Merkel natürlich eine Vertreterin des neoliberalen Kapitalismus und damit das Gegenteil von Links. Während für die Rechten vieles, was Linke neoliberal nenen würden, einfach linksliberal ist.

    Und wer entscheidet, wer nur denkt, er sei Buddhist, und wer es wirklich ist?

    Es gibt ja noch keinen TÜV dafür, wer die Buddhistenplakette kriegt.


    Für mich repräsentieren die

    verschiedenen politischen Strömungen für mich unterschiedliche Gewichtungen in der Sorge um das Gemeinwesen. Und da gibt es halt die Strömungen, denen Freiheit und Gerechtigkeit wichtig sind, und die eher konservativen, denen es um die Sicherheit und die Sicherung des Status Quo geht. Was in welcher Situation richtig war, zeigt dann erst die Geschichte. Und auch die Rechten sorgen sich ja. Auch wenn ihre Sorge sehr ethnisch begrenzt ist, ist es dennoch Sorge.


    Aber wie ist das jetzt mit dem Buddhist. Ist das einer der sich aus den weltlichen Verstrickungen und Sorgen sei es Gerechtigkeit, Wohlstand oder Freiheit rauszieht? Oder ist es einer, der sich ganz stark für gesellschaftliche Belange einsetzt. Aber für welche?

    Ich kann mir viel vorstellen.


    Ich kann mir auch vorstellen, Prostitution von weiblichen Fluechtlingen als Win-Win-Situation zu empfinden...

    Für das Bürgertum ist es gut billiges Servicepersonal zu haben. Pizzaboten die mitten in der Nacht kommen, Au Paris die einem die Kinder abnehmen, ausländische Altenpfleger. Auch wenn man selber Arbeitgeber ist, ist es sehr gut wen billigen, gut motivierten aus dem Ausland zu haben statt gewerkschftlich organisierte, deutsche Miesepeter. (Die Rückkehr der Diener ) Bei vielen Win-Win Situationen gibt es einen versteckten Dritten, der verliert. Zum Beispiel die Länder, die die Ausbildung vom Emigranten bezahlt haben. Kinder die bei den Großeltern aufwachsen müssen. Landstriche wo all die jungen Leute fehlen usw.

    Bei allem "Rechten" geht es letzenlich um die stabile Bewahrung der Verhältnisse - um die Bewahrung des Kuchens für die eigenen Kinder und Kindeskinder. Und dadurch dass der Buddhismus ja meistens in eher traditionellen Verhältnissen verbreitet war, hat er sich meistens als Stützer der Gesellschaftsordnung gegeben.

    Wobei das nicht zu allen Zeiten so war. In China waren ja die Buddhisten zeitweise sehr schlecht angesehen, weil sie eben als "schlechte Staatsbürger" gesehen wurden. Im Konfuzianismus war es ja vor allem wichtig, seine Pflichten gegenüber der Gesellschaft zu erfüllen: Also dem Kaiser zu dienen, die Eltern zu ehren zu versorgen, Kinder in die Welt zu setzten, die Kultur zu pflegen und die Zivilisationgegen die Barbaren zu verteidigen ... wozu dann wohl auch gehörte, die Mauer auszubessern.


    Die Buddhisten waren in mehrerlei Hinsicht suspekt. Erstmal wurden viele Mönche und munterten gut gebildete Leute auf Hauslose zu werden und Eltern und Kinder treulos zurückzulassen. Zweitens waren sie dem Militärdienst abholt und nicht für das Töten zu begistern. Und drittens plegten viele von ihnen Umgang mit Barbaren - sie besuchten auf Pilgerfahrten barbarische Länder und brachten auch Mönche aus barbarischen Ländern nach China.


    Mit einem Wort, die Buddhisten waren nicht "rechts" - nicht systemtragend genug - statt die Grundfeste der Gesellschaft - all die Pflichten gegenüber Eltern, Kinder, Kaiser, und Zivilisation wahrzunehmen, hielten sie sich abseits. Natürlich hat sich das dann geändert, und die buddhitischen Klöster versuchten zu beweisen, dass auch auf sie Verlass ist und sie keine Drückeberger sind.

    Zitat

    Beides ist letztlich ein rechtsextrem angefärbter Diskurs, der keine Auseinandersetzung will, sondern Zorn und Hass schüren, und zum Kampf aufrufen.


    Der Zorn entspringt ja doch eher eine Hilflosigkeit, weil da viele das Gefühl haben, es sei im wahrsten Sinne des Wortes über ihre Grenzen gegangen worden und sie leben jetzt in einem Reihenhaus mit einer ausgehängten Einganstüre. Es sind also alle möglichen Ängste da. Und gerade aus dem Gefühl heraus, dass diese nicht erst genommen werden, spricht man dann statt "illegitim" von "illegal" und sagt zu sagen "es sind mir zu viele" spricht man von "Massen". Was ja schade ist, weil man dann gar nicht mehr darüber reden kann, wie es einem geht, sondern man so tut als spricht man von etwas Objektiven.


    Dabei wird die Frage "Was ist zu viel" sehr unterschielich beantwortet. Die einen Leute sind offen und würden auch viele Leute als Bereicherung empfinden und ihnen ist die Idee, dass da jemand vor menschenrechtsverletzugnen bewahrt wird viel wichtiger als das eigne Wohlbefinden. Während der andere eine Verschlechterung der eignen Situation ( in Punkto Sicherheit) auch dannnicht hinnehmen würde, wenn dadurch andere Leute vor einem grausigen Schicksal bewahrt werden würden. Das korrespondiert natürlich auch mit sozialen Belangen: Der eine tritt mit Flüchtlingen direkt um Konkurrenz um Arbeit und Wohnraum, während der andere so ein gute Position hat, das er ganz offen sein kann.


    Wenn sich der Egoismus klar als Egoismus äußern könnte, man also sagen könnte "ich will aber meinen Kuchen nicht teilen." und man diesen Egoismus auch Schulterzuckend einbeziehen könnte, könnte man sich einigen. Dadurch aber, dass der Egoismus als nicht legitim abgetan wird, nimmt er dann so all diese bizarren Formen an; Man sieht sich dazu aufgeofert zu begründen, warumm man mit dem anderen seinen Kuchen nicht teilen will und dabei kommt man dann auf ganz viele Legitimationen: Er hat ne andere Hautfarbe, eine andere Religion, eine andere Kultur, eine falsche Ernährung, sie sind zu arm, zu kriminell, zu viele. Aber der eigentlich Grund ist ja wohl, dass man seinen Kuchen nicht teilen will. Würde rauskommen, dass die Shetland Inseln von einer Million bettelarmer, weisser Hungerleider bevölkert sind, würde man die auch nicht haben will. Weil es eigentlich nicht um den anderen geht, sondern darum, dass man das Eigene so wie es ist bewahrt.


    Auch von der anderen Seite ideologisiert sich das. Statt das man einfach für mehr Asyl und mehr Einwanderung ist, weil es einem wichtig ist, menschen vor dem Grauen zu bewahren, wird da so eine Religion draus, wo derjenige dem seine Sicheheit wichtiger ist als Anliegen anderer, zum Unmensch erklärt wird. Wo er doch in Wirklichkeit nur ganz durchschnittlich egoistisch ist.


    So bewegt sich das Ganze von einer Ebene, die noch verhandelbar ist, zu so einer hochdielogische Ebene wo es immer um das Grosse und Ganze geht.