Beiträge von Monika im Thema „Selbstliebe erlernen“

    @Monikadie4. Weisst du vielelicht noch wielange du gebrauchst damit sich der Zustand laengere Zeit aufrecht erhaelt, sagen wir ein paar Stunden bis einen Tag?

    Nein, Jonny, das weiß ich nicht mehr. Aber seit der Zeit habe ich unglaubliche, wunderbare längere Zeiten erlebt. Ich war im Grunde frei davon, ob ich mich liebe oder nicht. Die Frage stellte sich einfach nicht mehr. Da ist ja nun auch schon 30 Jahre her. Seither gab es meistens friedvolle Gefühle. Wenn ich "Einbrüche" hatte, dann wusste ich relativ schnell, wie ich wieder in die Mitte komme. Durch eine Aufarbeitung der Erlebnisse und Gefühle meiner Tochter wurde ich nochmal in den letzten Jahren in sehr traurige (mich selbst hassende) Verfassungen gezogen. Aber das war richtig so. Ich hatte ein falsches Bild von der Vergangenheit. Jetzt ist sie geheilt, denn zu unserem Glück ist meine Tochter vertraut mit Achtsamkeit, seelischen Zusammenhängen, Schmerzen, Verlustängsten.

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    Moin Tulpe,

    vor 30 Jahren war ich in einer Gruppe des Buddhistischen Zentrums in Barmbek bei Klaus Lange, der auf sehr liebevolle Weise "Reisen ins Unbewusste" mit uns "machte". Eine Reise ging hinab in die Tiefe des Meeres. Jede/r sollte sich ganz hinunter begeben, das ging völlig angstfrei mit seiner Hilfe. Unten sollte man schauen, was er/sie da vorfindet. Ich habe mich da vorgefunden, zusammen gekauert, angstvoll, einsam, ein runder Klops. Da musste ich sehr weinen, habe mich in den Arm genommen und von da ab, akzeptiert, dass ich nur ein Mensch bin, der leidet, und zwar vor allem unter seinen eigenen Ansprüchen, Vorstellungen, Idealen. Seither habe ich mich immer wieder im Annehmen, Akzeptieren meiner Fehlerhaftigkeit, meiner Unvollkommenheit geübt. Seither habe ich viele glücklich Zeiten erlebt - vor allem aber friedliche, natürlich mit Einbrüchen, aber ich habe ein Werkzeug gefunden, mich aus dunklen Momenten wieder herauszubringen. Letztendlich vor allem durch das ständige Beschäftigen mit der Lehre.


    Heute liebe ich mich so wie ich bin, ohne mich zu verbiegen. Aber dies ist auch von großer Wichtigkeit geworden: Dankbarkeit und Offenheit, mich immer wieder selbst zu hinterfragen und möglicherweise zu entschuldigen. Nichts so persönlich zu nehmen, anderen Menschen ihre "Macken" zu lassen. Alles ein Ergebnis eines jahrzehntelangen Prozesses. Es hat auch mit viel Loslassen zu tun - sich selbst, andere ... Entspannen, weg von festen Gefängnismauern. Das Gefängnis ist in uns selbst, die Tür ist offen.

    All das geht nicht von heute auf morgen, aber "man" muss schon den Schritt auf sich selbst zutun. Eben vielleicht mit einer Selbsthilfegruppe.

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