Beiträge von hiri im Thema „Eine hartnäckige Gewohnheit dauerhaft ablegen, aber wie?“

    Blinky Du scheinst eine sehr gesunde Einstellung zu diesem Thema zu haben, anfangs hatte ich daran ehrlich gesagt noch etwas gezweifelt. Ich vermute, dass du einfach noch etwas Geduld haben musst bis dieses hin und her, welches jeder Vegetarier und Veganer kennt, endet. :)


    Darf ich fragen, wann du das Rauchen aufgegeben hast? Da fand ich die erste Zeit immer total einfach, es hat fast schon Spaß gemacht, nur ab etwa vier Monaten wurde es immer sehr schwer. "Vielleicht habe ich es ja doch genossen..." und weitere Gedanken dieser Art.

    Blinky Vor kurzem habe ich mir bei einem indischen Lokal etwas zu Essen abgeholt. Während der Wartezeit hat mir der Koch voller Freude und Stolz Samosa mit Hühnerfleisch gebracht, später auch noch einen neuem Nachtisch der noch nicht auf der Karte steht. Ich hatte viele Monate davor kein Fleisch gegessen (und seitdem auch nicht wieder), ich wollte aber nicht unfreundlich wirken und habe beides gegessen und auch geniessen können. Keine Reue, kein schlechtes Gewissen, kein schwarz/weiß-Getue. Geschmeckt hat mir das Fleisch, dennoch geht es mir nicht ab.


    Was ich damit sagen will: In eine vegetarische/vegane Lebensweise wächst man rein, sie entwickelt sich. Disziplin ist da manchmal schon gut und wichtig, aber im Endeffekt nur ein Puzzlestück. Wenn du "fast unerträgliche Gier" nach Fleisch oder tierischen Lebensmitteln verspürst bist du einfach noch nicht so weit komplett darauf zu verzichten.

    Eine vegane Ernährungsweise muss in meinen Augen nicht sein. Man kann - und muss - Tierleid nicht zu 100% vermeiden. Ein "Restleiden" wird es immer geben, bei Menschen und bei Tieren, und das ist auch in Ordnung. Verzichte für den Anfang auf Fleisch und Fisch und gehe sparsam mit anderen tierischen Lebensmitteln um - das kann jeder und damit ist schon mal ein großer Schritt getan. Verzichte vielleicht auch in anderen Lebensbereichen auf tierische Produkte wenn du sie nicht unbedingt brauchst (kleiner Tipp: Geldbörsen aus Kork oder Cellulose taugen leider nichts :grinsen:). Als zusätzlichen Schritt kann man sich genauer anschauen, wo beispielsweise Milch oder Eier herkommen. Auch Fleisch von Weiderindern könnte eine Option sein. Das sind alles nur Beispiele und Vorschläge, was ich damit aber sagen will: Versuche nicht, irgendwas mit der Brechstange zu erzwingen, denn so wird es nie von Dauer und auch nicht heilsam sein. Wenn du heute noch Fleisch essen willst, tu es, und mache dich nicht verrückt deswegen. Wenn dir irgendwann - auf ganz natürliche Art und Weise und ohne dass du es dir "vornehmen" musst - die Lust darauf vergeht, lass es bleiben.


    Meditation empfinde ich persönlich als sehr hilfreich bei so ziemlich allem was du angesprochen hast.