Es ist ja nicht damit getan dies zu erkennen und
zu wissen das dies oder jenes unheilsam ist.
Die Gier und das Verlangen bleiben trotzdem.
Was wieder einmal beweist, das Erkennen und Wissen
und Erkennen und Wissen nicht dasselbe ist.
Wir sind halt leider noch keine richtigen Asketen wie
es der Buddha bevor er Buddha wurde schon war und berichtete:
Auch ich, Ānanda, hatte vor meiner vollen Erwachung, als ich noch
nicht völlig erwacht, noch ein Anwärter auf die Erwachung war, den
Gedanken:
'Etwas Gutes ist die Entsagung! Etwas Gutes ist die Abgeschiedenheit!'
Doch mein Herz, Ānanda, fühlte keinen Drang zur Entsagung, neigte
nicht dazu, festigte sich nicht darin und fand keine Befreiung, in der
Erkenntnis: 'Das ist der Friede!'
Da, Ānanda, fragte ich mich:
'Was ist wohl die Ursache dafür, was der Grund?'
Und der Gedanke kam mir:
'Nicht habe ich das Übel der Sinnendinge erkannt und oft erwogen,
habe den Segen der Entsagung noch nicht empfunden und erwirkt.
Darum eben fühlt mein Herz keinen Drang zur Entsagung, neigt nicht dazu,
festigt sich nicht darin und findet keine Befreiung in der Erkenntnis:
'Das ist der Friede!'
Ich sagte mir daher:
'Wenn ich nun das Übel der Sinnendinge erkenne und oft erwäge,
und den Segen der Entsagung empfinde und erwirke, so mag es wohl sein,
dass dann mein Herz einen Drang fühlt zur Entsagung, dazu neigt, sich
darin festigt und Befreiung findet in der Erkenntnis des Friedens.'
Und in der Folgezeit, Ānanda, erkannte und erwog ich oft das Übel der
Sinnendinge, und ich empfand und erwirkte den Segen der Entsagung, so
dass mein Herz einen Drang fühlte zur Entsagung, dazu neigte, sich darin
festigte und darin Befreiung fand, in der Erkenntnis:
'Das ist der Friede!'
In der Folgezeit nun, Ānanda, gewann ich, abgeschieden von Sinnesbegierden,
fern von unheilsamen Dingen, die in der Ruhe der Abgeschiedenheit erzeugte
erste Vertiefung, die mit Gedankenfassen und Nachsinnen verbunden ist und
von Verzückung und Glücksgefühl erfüllt ist und weilte darin.
Während ich aber, Ānanda, in diesem Zustand weilte, da stiegen mir mit
Sinnlichkeit verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen auf.
Das aber galt mir als Gebrechen.
Gleichwie nämlich, Ānanda, einen Glücklichen ein Unglück oder gar ein
Gebrechen befällt, genauso stiegen mir die mit Sinnlichkeit verbundenen
Wahrnehmungen und Erwägungen auf. Das aber galt mir als Gebrechen.
Da kam mir nun der Gedanke: 'So will ich denn, nach Stillung des
Gedankenfassens und Nachsinnens den inneren Frieden, die Einheit
des Gemütes erlangen, die zweite Vertiefung, die von Gedankenfassen
und Nachsinnen frei ist und von Verzückung und Glücksgefühl erfüllt ist!'
Doch mein Herz, Ānanda, fühlte keinen Drang zu einem Zustand ohne
Gedankenfassen, neigte nicht dazu, festigte sich nicht darin und fand
darin keine Befreiung in der Erkenntnis: 'Das ist der Friede!'
Da fragte ich mich: 'Was ist wohl die Ursache dafür, was der Grund?' usw. A 9. 41"