Beiträge von Aravind im Thema „Meditation birgt auch Gefahren“

    Irgendetwas erhofft man sich, sonst würde man es nicht tun.

    Kann es sein, dass Du Dir "erhoffen" ohne Anhaftung einfach nicht vorstellen kannst?


    Offensichtlich fangen die meisten Menschen aus den "falschen " Gründen an, zu praktizieren, nämlich aus einer Anhaftung heraus. Bei mir beispielsweise der Wunsch, meinen Stress loszuwerden. Meine Erfahrung ist es, dass auch diese Anhaftung relativ schnell auf den Prüfstand kommt, wenn man den Buddha und seinen Weg ernst nimmt.


    Wenn nicht, dann hat man eben seinem Leben noch ein Ding hinzugefügt, dass man unbedingt haben oder nicht haben muss, um vermeintlich glücklich zu sein.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Meistens sitzt man ja aber wegen Erleuchtung oder erhofft sich anderes davon.

    Dann ist aber auf Dauer die ganze Praxis für die Katz. Man fügt nur eine Anhaftung hinzu, das ist alles.


    In Fällen, in denen einem das ein Lehrer nicht lehrt, sollt man sich einen oder eine andere suchen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Deine Interpretation und das Zitat von mir widersprechen sich. Bitte schau es dir nochmal an, es steht "Für die allermeisten Lehrer die während der Meditation selbst unvorstellbare Schmerzen erlitten".

    Ja, das stimmt, Deine Worte kann man auch anders lesen. Danke für den Hinweis!


    Tatsächlich macht es mir Mühe, Dir zu folgen, auch, weil Du sehr allgemein redest. "Die Buddhisten", "die Retreatgänger", "die allermeisten Lehrer". Ein paar konkrete Dinge lieferst Du dann nach. Dabei scheint es um bestimmte Lehrer, sogar um konkrete Aussagen, und es scheint um Zen zu gehen. Und am Ende ziehst Du Dich dann darauf zurück, dass es "Beispiele gab", in denen Du die Praxis als nicht heilsam ansiehst.


    Das ist mir dann doch etwas zu anstrengend, so viel Energie möchte ich hier nicht einsetzen. Ich verabschiede mich aus diesem Faden.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Für die allermeisten Lehrer die während der Meditation selbst unvorstellbare Schmerzen erlitten, war das Retreat nicht heilsam genug, dass sie mal eine entsprechend eindeutige Warnung davor aussprachen und sich dagegen positionierten. Ich frage mich, warum nicht?

    Das ist ein klassischer Zirkelschluss. Du behauptest, Retreats wären grundsätzlich für alle eine Qual (was ja *für Dich* durchaus stimmen kann), und wunderst Dich, dass niemand davor warnt. Auf die naheliegende Antwort kommst Du leider nicht.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Und zu glauben, dass durch das nicht Anhaften der Schmerz irgendwann dauerhaft verschwindet, ist ein weiteres Ammenmärchen was verzweifelte zu den Retreats lockt. Eine andere Meinung auf das Thema halte ich für nicht plausibel und unreflektiert.

    Das deute ich mal als "Ich will auf keinen Fall Erfahrungen von Menschen hören, die tatsächlich längere Retreats sitzen". So wie Du ja auch Thorsten Hallscheidt nicht nur seine Erfahrung absprichst, sondern ihn auch gleich noch als krank und gestört einordnest, weil er Deine ERfahrungen niocht teilt.


    In soweit halte ich mir hier raus. (5 Tage zählt "bei uns" übrigens als Kurzretreat; Standard ist 10 Tage).


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Jetzt trendet ihr imho vom eigentlichen Thema des threads ab …


    Es geht nicht um irgendwelche Gefählichkeiten in unserem Leben. Es geht imho darum, inwieweit eine Meditation ( welcher Art auch immer ) gefährlich für die Psyche und damit für das Leben eines Menschen sein KANN.

    Ja und nein. Manches ist ein wenig off-topic; den Hinweis, dass Meditation nicht "gefährlicher" (im Sinne des OP) ist als manche andere Dinge, die einem wiederfahren , finde ich schon wichtig (traumatische Erlebnisse, die Flashbacks auslösen; Jobverlust; Beziehungen, die zu Ende gehen, ...).


    Umso besser, dass man in Bezug auf die "Gefahren" der Meditation vorbeugen kann:

    Vielleicht betonte der Buddha gerade deswegen die Wichtigkeit von kalyanamitta, das bedeutet gute Freunde in der Praxis. Denn genau diese können dann Dinge entdecken, die uns vielleicht unbekannt bleiben.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Die Meditation an sich fördert aber nicht Angst

    Das halte ich so allgemein nicht für richtig. Zumindest legt die Meditation die untergründig vorhanden Angst offen. Wenn dann das Setting nicht passt, kracht es.

    Ich denke, Du ignorierst, dass beispielsweise Depression nicht nur eine eklige Krankheit ist, sondern auch eine Funktion hat: Die Gefühle unter der Decke zu halten, von denen man meint, sie nicht aushalten zu können (oder nicht haben zu dürfen).


    Ich spreche da aus eigener Erfahrung (allerdings mit Trauma, nicht mit Depression). Daraus kann ich auch void bestätigen: Ich hatte ein schweres Unfalltrauma, konnte nicht mehr fahrradfahren und nicht mehr rennen, rein psychisch. Mit einer achtsamkeitsbasierten Traumatherapie war das nach wenigen Wochen komplett verschwunden. Da sitzt der Therapeut aber permanent neben Dir und holt sich Rückmeldung, in welchem Zustand Du gerade bist.


    Das Problem mit Depressionen ist aber nicht auf Mediation beschränkt, das gilt für Psychotherapie genauso. Zum Glück recht selten bekommen manche schwer Depressive erst durch die Behandlung die Kraft, sich umzubringen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ich weiß das ich mit diesen Beitrag nicht für positives Feedback sorgen werde

    Ganz im Gegenteil, ich denke, damit rennst Du hier offene Türen ein.


    Wie eine gute Psychotherapie bringt ernsthafte Meditation so manches zum Vorschein, was sich sonst im Untergrund abgespielt hat.


    Ein Teil des Selbstschutzes (beispielsweise durch Depression, Unterdrückung bestimmter Gefühle) verringert sich, und macht Platz für mehr Lebendigkeit. Manchmal überfordert uns das, was dann zum Vorschein kommt. Dann ist professionelle Hilfe angesagt, von einem erfahrenen Meditationslehrer oder/und durch Psychotherapie.


    Ich würde das nicht als eine Gefahr der Meditation ansehen, sondern als Erfolg (außer, man will den Rest seines Lebens als depressiver Zombie verbringen :) ); aber gut wäre, wenn man darauf vorbereitet wäre, damit man noch handlungsfähig bleibt! Da kann ein Lehrer sehr hilfreich sein, wie Festus bemerkt hat.


    Alles Gute für Dich!

    Aravind.