Es geht meiner Meinung nicht um geeignete Bedingungen oder Umstände für die Praxis. Auch denke ich nicht, dass heute bessere Vorraussetzungen herrschen als damals oder das heutiges praktizieren aussichtslos ist. Es geht hier mehr um die Strukturen und Systeme in denen die Lehre überliefert wird.
Beispiel: Der Mönch Saicho (Dengyo Daishi) reiste nach China um dort wieder den Kern der buddhistischen Lehren zu finden, da in Japan die vorherrschenden Schulen erstarrt und sich in Dogmen und philosophischen Anschauungen verloren haben. So brachte Saicho die Lehren von Tiantai nach Japan und es entstand die japanische Tendai-shu. Nach Saichos Tod und im Laufe der folgenden Jahre veränderte sich diese Schule immer mehr zu einem verkrusteten, hierarchisch organisierten Komplex wo es immer wichtiger wurde den Mächtigen zu gefallen und den eigenen Vorteil im Blick zu haben. So war es eine Hauptaufgabe der Mönche für Regen und das Fortbestehen der Regierung zu beten, was ja mit der eigentlichen Lehre Buddha Shakyamunis nichts mehr zu tun hat. Und die einfachen Leute wurden völlig vergessen, sie sollten nur Spenden. Aus diesem System herraus, gab es dann immer wieder einige Mönche, die diese Struktur als Zeichen der "Spätzeit des Gesetzes" ansahen und sich aufmachten, wieder den Kern von Buddhas Lehre in den Vordergrund zu stellen und die Lehre für alle Menschen zugänglich zu machen (Dogen -> Soto Zen / Hoben -> Jodo-Shu / Nichiren -> Hokke-shu). Und natürlich nutzten sie dabei die drei Perioden als Argumente um gegen die vorherrschenden Dogmen und Lehren vorzugehen bzw. sich davon abzuheben.
Ich hoffe das Beispiel macht es etwas verständlicher. Für mich besteht die positive Grundaussage dieser Reformer, auch wenn sie sich offensichtlich auf ein Zeitalter des Niedergangs beziehen, darin uns mitzuteilen das Buddhas Lehre nach wie vor vorhanden und umsetzbar ist. Nur liegt eben alles an uns selbst!
Alles Gute
Myoho