Ich denke es ist der Versuch eine innere Leere mit einer weiteren Person zu füllen. Haben ihr Tipps, wie ich diese innere Leere ausgleichen kann, beziehungsweise eigene Erfahrungen?
Die Leere wahrzunehmen bedeutet ein grosser Schritt auf dem Pfad.
Deine Wahrnehmung der Leere ist allerdings noch nicht rein. Sie löst offensichtlich ein Begehren aus (--> tanha ) die Leere mit "etwas" zu füllen.
Das ist normal für uns Menschen.
Wir Weltlinge (--> puthujjana) füllen die Leere dauernd mit allem Möglichen an: Bindungen, Bedeutungen, Gefühlen, Religionen, Sinn, Altruismus, Egoismus und vielem mehr.
Was auch immer die Leere anfüllt befleckt und trübt sie jedoch ( ->> kilesa), die Leere verliert damit ihre Reinheit, ihre Klarheit, ihre Erhabenheit.
Mein Tipp deshalb:
Versuch in diesem Zustand der Leere zu verweilen, halte sie aus dann wirst Du eventuell ihre absolute Reinheit entdecken. Es ist natürlich schwierig in der Leere zu verweilen weil im Alltag unendliche viel Begehren, Trübungen, Hemmungen (--> nivarana) und daran hindern.
In der Leere zu verweilen ist "nur" ein Zustand des Geistes. Er verhindert nicht Beziehungen einzugehen weder von Frau zu Mann noch von Frau zu Frau noch von Mann zu Mann noch von Mensch zu aller Art Umwelt.
Dieser Zustand stellt Beziehungen lediglich auf eine andere Ebene:
Zitat MN 121
" Ānanda, welche Mönche und Brahmanen auch immer in der Vergangenheit in die reine, vollendete, unübertreffliche Leerheit eintraten und darin verweilten, sie alle traten in eben diese reine, vollendete, unübertreffliche Leerheit ein und verweilten darin.
Welche Mönche und Brahmanen auch immer in der Zukunft in die reine, vollendete, unübertreffliche Leerheit eintreten und darin verweilen werden, sie alle werden in eben diese reine, vollendete, unübertreffliche Leerheit eintreten und darin verweilen.
Welche Mönche und Brahmanen auch immer jetzt in die reine, vollendete, unübertreffliche Leerheit eintreten und darin verweilen, sie alle treten in eben diese reine, vollendete, unübertreffliche Leerheit ein und verweilen darin.
Daher, Ānanda, solltest du dich so üben: 'Wir wollen in reine, vollendete, unübertreffliche Leerheit eintreten und darin verweilen.'"
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