Beiträge von Aravind im Thema „Kontemplation über das Nicht Ich“

    Ja, sicher, dankeschön! Da fehlt mindestens:

    "die die Ich-Wahrnehmung und die angenommenen eigentlichen Eigenschaften eines Menschen trägt,"


    Besser lässt sich etwas, das es nicht gibt, IMHO natürlich nicht definieren. Die "eigentlichen Eigenschaften" füllt natürlich jede und jeder mit seiner Geschichte und seinem kulturellen Hintergrund. Christen und Juden beispielsweise mit Schuld und einer Sündenliste, Chinesen vielleicht mit dem sozialen Gesicht oder was auch immer.


    Den Weihnachtsmann kann man auch nicht definieren, indem man seine Kleider beschreibt, die generiert jedeR in seineR Vorstellung.


    Vielleicht ist der Ansatz auch ungeeignet, etwas zu definieren, was es nicht gibt (oder aus grundsätzlichen Gründen nie wirklich passend), und man sollte "Der Glaube an ein aus-sich-selbst-heraus-existierendes-Ich" definieren:


    Der Glaube an eine Instanz zusätzlich zu den Skandhas, die die Ich-Wahrnehmung und die angenommenen eigentlichen Eigenschaften eines Menschen trüge,
    und diese Eigenschaften seien unveränderlich, heute so wie gestern, und morgen so wie heute.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Vielleicht bin ich zu naiv, ich versuchs mal:


    "aus sich selbst heraus existierendes Ich":

    Eine Instanz zusätzlich zu den Skandhas, die die Ich-Wahrnehmung und die eigentlichen Eigenschaften eines Menschen trägt,

    und diese Eigenschaften sind heute so wie gestern, und morgen so wie heute.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Es ist zwar nichts festes, aber eine "Summe aus sich wandelnden Skhandas" existiert definitiv.

    Genau.

    Warum könnte man diese Summe nicht als Ich beschreiben?

    Kann man ja; es hat nur nicht die Eigenschaften, die man dem "Ich" als "Laie" zuschreibt (wie Du ja schön beschrieben hast), und um die Eigenschaften geht es, wie Alephant oben geschrieben hat. "Ich" ist nur eine praktische Bezeichnung für das, was sich aus dem Bett schleppt. Es ist nicht fest, nicht beständig; seine Eigenschaften sind ständig im Wandel. Trotzdem spricht nichts dagegen, das für den Alltagsgebrauch "Ich" zu nennen, so lange man damit keine falschen Eigenschaften implizieren will.


    "Nicht-Ich" gibt es als "Ding" nicht, wie Alephant bereits geschrieben hat. "Nicht-Ich" ist ein Konzept (das hier beschriebene).


    Was ich noch wichtig finde, was damit verbunden ist:

    * Es gibt keinen zusätzlichen Macher und Fühler zusätzlich zu den Skandhas (beschreibst Du auch)

    * Es gibt so etwas wie ein Gedächtnis (im Geist und des Körpers), aber auch das ist nicht absolut.

    * "Man" kann das, was wir "Ich" nennen, beeinflussen, aber nicht kontrollieren.


    Der Thread steht bewusst unter "buddhistischer Praxis", denn letztendlich muss jeder selbst meditativ herausfinden, was es mit dem Nicht Ich auf sich hat.


    :!:


    Liebe Grüße,

    Aravind.