Beiträge von 123XYZ im Thema „Thai-Buddhismus: Rituale, Zeremonien, Bräuche“

    เวียนเทียน Wien Tien / Vien Tien (Kerzenprozession)


    Ein Ritual bzw eine Zeremonie die traditionell an den wichtigsten buddhistischen Feiertagen in Thailand vollzogen wird.

    Man umrundet nach Einbruch der Dunkelheit zur Abendzeit mit drei Räucherstäbchen, einer Kerze und Lotusblume in den Händen dreimal im Uhrzeigersinn den Ubosot (kurz: Bot).


    Zitat

    Wien Tien – Zeremonie


    Nach der Predigt und gemeinsamen Gebet erfolgt die Wien Tien-Zeremonie, der gemeinschaftliche Höhepunkt und Abschluss des Festtages. In der Regel findet diese feierliche Handlung abends nach Sonnenuntergang statt. Dabei halten die Gläubigen Blumen (meistens Lotosblumen), drei brennende Rauchstäbchen und eine brennende Kerze in der Hand und umrunden mit einem Gebet dreimal das Hauptgebäude (Bot) des Wat, wobei die Mönche immer vorne vorangehen. Das Tragen der Blumen, Kerzen und Rauchstäbchen und das dreimal Umrunden symbolisiert Tisarana, die dreifache Zufluchtsformel. Damit bekennt man sich zu Buddha (der große Lehrer), zur Dhamma (die Lehre Buddhas) und zum Sangha (der Mönchs-Gemeinde).


    (Quelle: SONGKRAN.EU - Die Thailandseiten - Buddhistische Feiertage)


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Sawadee khrap Martin1980 _()_


    Es freut mich zu hören das Dir meine Beiträge gefallen insbesondere da Du ein erfahrener Mensch in der Thematik bist!

    Dann scheint mein erarbeitetes Wissen über den thaländischen Buddhismus welches ich hier im Buddhaland-Forum teile ja einigermaßen stimmig zu sein nehme ich an.


    Kennst Du das kruat nam Wasserritual? Weißt Du da mehr drüber als ich geschrieben habe?

    Vielleicht gibt es ja einen speziellen Segen dazu den die Mönche chanten?



    "gruaat" bedeutet übersetzt übrigens "gießen"

    "naam" heißt "Wasser"/"Flüssigkeit"


    Hier steht das gruaat naam กรวดน้ำ eine Praxis zur Abbüßung der Sünden der Verstorbenen ist.

    Ich vermute dies ist die traditionelle Bedeutung der Praxis. Man gibt den eigenen erworbenen Verdienst an die Geister der Verstorbenen um diesen ein gutes Dasein zu schenken. Meinen bisherigen Eindrücken nach hat die Hingabe an die verstorbenen Ahnen in Thailand einen hohen Stellenwert der sich auch in dieser Praxis wiederspiegelt.


    Ich habe auch irgendwo gelesen das das Wasser möglichst in einem nahtlosen, ununterbrochenen, gleichmäßigen Strahl in das Behältnis gegossen werden soll.



    gruat nam / kruat nam (กรวดน้ำ)


    Das im ersten post dieses threads hier beschriebene Wasser-Opfer heißt "gruat nam" oder "kruat nam" (กรวดน้ำ)


    Es handelt sich um ein Ritual bei dem während die Mönche beten oder segnen Weihwasser von einem Behältnis in ein anderes gegossen wird.

    Die erworbenen Verdienste der praktizierenden Person können dabei über das Wasser als Träger an lebende oder verstorbene Personen weitergegeben werden. Während des Gießens denkt man an die Person/ die Personen, die den Segen erhalten soll/en.

    Es ist aber auch gebräuchlich persönliche Wünsche mit dem Ritual zu verbinden.

    Nach abgeschlossenem Gebet/Segen wird das Wasser zB. an einem Baum in die Erde gegossen damit Mutter Erde Phra Mae Thorani den Wunsch erfüllt.


    Zitat

    She is also called upon as a witness during กรวดน้ำ gruat nam (lit. pour water), when people pour water into a container while chanting & then empty it onto the ground, to share the merit they have made with the deceased (during ceremonies for weddings, dead ancestors, ordinations, house blessings, etc).


    (Quelle: Kyle Travelogue: Mae Thorani (Earth Goddess))

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Links:

    The Meaning of „Gruat Nam“ (Ritual of Determination)

    Mae Thorani (Earth Goddess)

    Interessant finde ich auch die Erklärung für die Bezeichnung "Nag":


    Zitat

    Warum die Bezeichnung Nag? Eine Sage zufolge verwandelte sich zu Zeiten Buddhas eine Naga in einen Menschen, um zum Mönch ordiniert zu werden. Eines Tages verwandelte sich der Naga-Mönch im tiefen Schlaf zurück in eine Naga. Die Mönchsgemeinde sah dies und erschrak. Die Angelegenheit wurde sofort den Buddha vorgetragen und der Naga-Mönch wurde aus dem Orden ausgeschlossen, da nur Menschen als Mönch ordiniert werden durften. Die Naga erbat sich nun vom Buddha die Gnade, dass einem Kandidaten für den Mönchsorden ihr Name, Naga, als angenommener Name verliehen werde zur Erinnerung der Tatsache, dass sie einmal Mönch war. Der Buddha stimmte zu, und deshalb ragen alle Mönchskandidaten den Namen Naga oder Nag. Diese Sage trägt Spuren eines uralten Schlangenkultes.

    (Quelle: Thaipage - Mönch werden - die Ordination)

    Ritual des Weges vom Laien zur Mönchsordination:


    Erfahrungsbericht hier: Vom jungen Mann zum jungen Mönch

    Zitat

    Beim Ordenseintritt wird nicht wie in christlichen Orden das Leben Gott geweiht und ein lebenslanges Gelübde abgelegt, sondern die Gelübde werden für die Zeit des Ordensaufenthalts abgelegt und nicht als Buße sondern als Übungsweg verstanden. Der Orden kann auch jederzeit verlassen werden und man kann ihm auch wieder beitreten. In Thailand gehört eine Ordination auf Zeit für jeden jungen Mann zum guten Ton.


    Diese Ordination wird in Thailand als großes Fest mit traditioneller Musik und Tanz und mit der ganzen Familie gefeiert.


    Hier wird der Weg der Ordination auch geschildert:

    Mönch werden - Die Ordination

    Zitat

    Für die Ordination muss eine bestimmte Zeremonie abgehalten werden, die vorher eingeübt wird und wie folgt abläuft:

    Der junge Mann bereitet eine Schale vor, auf der Räucherstäbchen, Wachskerzen und Blumen liegen. Diese übergibt er seinen Eltern oder älteren Verwandten. Dabei kniet er sich vor ihnen hin und verbeugt sich in der Haltung der Verehrung mit gefalteten Händen vor ihnen. Dadurch erweist er ihnen Respekt und unterrichtet sie von seiner Bereitschaft, in die Ordination zu gehen. Anschliessend erfolgt ein zeremonieller Abschiedsgruss mit folgendem Inhalt: "Ich bitte darum, das alle Taten, die ich in Gedanken, Handlungen oder Worten gegen sie gewendet habe, gnädig zu vergeben". Nachfolgend verabschieden sich die Eltern oder Ältere und der junge Mann verbeugt sich nochmals mit gefalteten Händen bis zum Boden.


    Zitat

    Einen Tag vor dem Eintritt ins Kloster findet grosse Aufregung statt. Nachbarn und Verwandte bringen Geschenke und Spenden, meistens Geld, vorbei, um zu unterstützen und Verdienste zu erwerben. Die Vorbereitungen dauern meistens bis spät in die Nacht. In den ländlichen Dorfgemeinschaften ist die Hilfe untereinander immer noch vorbildlich, auch wenn zwischenzeitlich Unstimmigkeiten vorkamen.

    Der angehende Mönch war vorher für einige Zeit als Laie ins Kloster eingetreten, um zu lernen, wie er in Pali Fragen beantworten muss, die ihm die älteren Mönche bei der Ordination stellen werden. Zur Zeremonie gehört auch das Schneiden der Haare, der Augenbrauen und des Bartes. Danach wird er ganz in Weiss eingekleidet, das Symbol der Reinheit.


    Zitat


    Am Nachmittag vor dem Tag der Ordination schreitet der Kandidat, meistens mit anderen Kandidaten, entweder in einer Prozession durch die Ortschaft oder in der Wohngegend. Gegen Abend erfolgt nicht nur das gemeinsame Essen, sondern auch die Tham Khwan-Zeremonie. Khwan, der persönliche Geist, soll dadurch gestärkt werden, damit der Kandidat die Zeit im Kloster durchhält. In Verbindung mit der Ordination heisst diese Ritual Tham Khwan Nag. Nag, in Sanskrit und in Pali Naga, ist die Bezeichnung für eine mythische Schlange. Ein Kandidat für den Mönchsorden wird ebenfalls Nag genannt.


    Zitat

    Mit Absprache des Wats kann dann die Uhrzeit der Ordination festgelegt werden. Der Kandidat begibt sich zu einer Prozession vor seine Haus zum Wat. Er muss auf dem Weg zum Wat in seinen gefalteten Händen eine Kerze, Räucherstäbchen und eine Lotosblume tragen. Dies symbolisiert eine Verehrungsgeste. Mitgeführt werden die acht Requisiten eines Mönches: die Almosenschale, den herkömmliche Rock, das Übergewand, das Schultertuch, den Gürtel, das Rasiermesser, die Nadel und den Wasserfilter. Ausserdem bringt man Roben und andere Gaben für den zukünftigen religiösen Lehrer des Kandidaten und den Mönchen.


    Zitat

    Im Bereich des Bot, der Gebetshalle, angekommen, umschreitet die ganze Prozession dreimal im Uhrzeigersinn den Bot. Der Kandidat, der bereits vor dem Eintreten in den Bot-Bereich abgestiegen ist, geht zu einem der Grenzsteine vor dem Bot, erweist diesem seine Verehrung und spricht eine Pali-Formel. Dieser Grenzstein symbolisiert den Wohnort eines Schutzgeistes, der besänftigt werden muss. Danach erhebt er sich und geht in das Bot. Beim Betreten des Ordinationsraumes im Bot wird der Kandidat vor seinen Eltern oder seinem Förderer an der Hand geführt. Freunde und Verwandte folgen ihnen. Während sie hintereinander schreiten, sind sie alle mit einem lockeren Baumwollfaden in der Hand verbunden. Dieser Faden symbolisiert praktisch eine Art Verdienstleistung, damit jeder den gleichen Anteil an Verdienst erhält. Schwangere Frauen dürfen übrigens nicht an dieser Zeremonie teilnehmen, weil nach dem Glauben dadurch eine schwere Geburt möglich wäre.


    Zitat

    In der Ordinationshalle werden danach alle Geschenke abgelegt und man setzt sich. Der Kandidat zündet zunächst zur Verehrung Buddhas eine Kerze an und verbeugt sich. Dabei steht das Podest mit der Buddhastatue vor ihm, darunter sitzt die Versammlung der Älteren. Die Kerze hat auch eine Symbolik. Sobald die brennende Kerze an ihrem vorgesehenen Platz gesteckt wird, wird sie als Vorzeichen für das Mönchsleben gedeutet. Steht sie aufrecht, wird er der Religion lange dienen. Neigt sich die Kerze ein wenig, was meistens der Fall ist, wird er nicht sehr lange im Orden verbleiben. Je stärker sie sich neigt, desto kürzer wird sein Aufenthalt im Kloster sein.



    Zitat


    Jetzt erfolgt die Übergabe der gelben Mönchsgewänder. Der Kandidat muss sich vor den älteren Mönchen nieder hocken und das Gewand mit beiden Händen hochhalten. Nun muss er mit lauter Stimme in Pali den Ältestenrat um seine Ordination als Novize bitten. Wird die Zustimmung erteilt, geht er hinaus, um sich umzuziehen. Dabei wird ihm geholfen. Danach kommt er zurück, um sein Gelübde abzulegen, was wieder von einem älteren Mönch entgegengenommen werden muss. Danach muss er die Mönchsversammlung bitten, im Orden aufgenommen zu werden. Er überreicht dazu dem Obermönch die Almosenschale, der sie ihm dann mit einer Schlinge über die Schulter hängt.


    Zitat

    Zwei ältere Mönche nehmen sich dann seiner an und er wird in die Nähe des Rates geführt. Dort muss er vorgeschriebene Fragen in Pali mit Ja oder Nein beantworten. Diese Prozedur wurde vor der Ordination als Laie geübt. Sollte doch mal eine Frage falsch beantwortet werden, wird die Frage einfach wiederholt, damit der Kandidat die Frage richtig beantwortet. Da es für die jungen Menschen oft schwer ist, alles auswendig zu lernen, ist der Rat in dieser Beziehung geduldig. Danach wenden sich die beiden fragenden Mönche vom Kandidaten ab und teilen dem Rat mit, dass der Kandidat bereit sei. Erst jetzt erfolgt die Verkündung des Rates, dass der Kandidat in den Orden aufgenommen wird. Somit wird er zum richtigen Mönch. Die Zeit seiner Ordination wird genauestens notiert, da oftmals mehrere Mönche gleichzeitig ordiniert werden. Nun beginnt der neue Mönch, die Geschenke an die älteren Mönche zu verteilen, und er selbst empfängt ebenfalls Geschenke von Freunden und Verwandten. Schon am nächste Tag beginnt das Leben als Mönch.

    Wunschzettel verbrennen:


    Ein weiteres Ritual welches ich kennen lernen durfte und von welchem ich bislang nichts im Internet finden konnte.

    Der Ablauf ist weitgehend wie beim Wasser-Opfer in Post#1, also Spenden geben, Verbeugen, Mönch auf erhöhtem Podest...

    Hierbei schreibt man seinen Namen und persönliche Wünsche auf ein Papier, welches man dem Mönch aushändigt.

    Dies können Glückwünsche für die Eltern, Freunde..etc oder persönliche Wünsche sein.

    Der Mönch betet nun und liest anschließend den aufnotierten Namen und Text vor. Dann entzündet er das Papier und wirft es in eine Schale o.ä. wo es verbrennt. Dabei rezitiert er erneut Gebetstexte.

    Soweit ich informiert bin wird dieses Ritual eher seltener praktiziert als zB das o.a. Wasser-Opfer.



    Old Man Pamokkha:

    Wenn du vor Ort bist und Lust und Zeit hast, poste doch ab und zu ein Foto. Würde mich interessieren.

    Ich bin leider nicht vor Ort.

    Hallo Old Man Pamokkha,


    Zitat

    Moin Thomas23 , sind das eigene Erfahrungsberichte von dir?

    Das Wasseropfer habe ich selbst praktiziert. Die Bestattung habe ich beobachtet.


    Leider habe ich momentan keine Zeit zu schreiben, aber vielen Dank für die hochinteressanten Infos!

    "sai sincana".. es gibt also durchaus noch andere Bedeutungen als wie ich annahm als "Lebensfaden".

    Ich kenne die thailändische Bedeutung der Spindel leider nicht, aber die Bedeutung als eine Art "Lebensfaden" erscheint mir ziemlich deutlich aus diesem Brauch hervorzugehen. Auch während thailändischer Hochzeitszeremonien findet eine Spindel symbolische Anwendung.


    Mit den Nornen hast Du Recht. Durch die in deutschen Märchen und Sagen oft in Zusammenhang mit Spindel und Spinnrad dargestellte "Frau Holle" erscheint es mir so das auch diese Gestalt gleich der Nornen als Schicksalsspinnerin verstanden werden kann. Aber beweisen lässt sich das nicht.

    Gut das Du da nochmal drauf hingewiesen hast. Ich hatte mich in diesem Punkt zugegebenermaßen von persönlicher Interpretation und Deutungsfreude hinreißen lassen.

    Bestattungzeremonie in Surin:


    Eine Bestattungszeremonie in Surin (sehr von den Khmer geprägte Provinz im Isan/Nordost-Thailand an der Grenze zu Kambodscha) läuft wie folgt ab:


    Der Leichnam wird am Heim der verstorbenen Person aufgebahrt, wo bis zu dessen Verbrennung ganztägige Zeremonien im Kreis der Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannten durchgeführt werden. Der best-geeignete Tag der Verbrennung wird von einer zu dessen Bestimmung befähigten Person ausgewählt. Es handelt sich vermutlich um einen der allwöchentlich im thailändischen Kalender festgeschriebenen sog. "Buddha-Tage". (Hat die verstorbene Person Suizid begangen wird der Leichnam ohne Wartezeit direkt am ersten Tag verbrannt!)

    Jeden Tag kommen morgens und abends Mönche des vor Ort befindlichen Wats zur Zeremonie und beten auf eigens dafür eingerichtetem erhöhten Podest für die verstorbene Person. Die Gäste bringen Reis, Kerzen, Räucherstäbchen und Geld als Gabe mit. Es wird gegessen und getrunken. Alkoholkonsum ist nicht erlaubt.


    Am Tag der Verbrennung kommen die Gäste in weißer oder schwarzer oder auch schwarz/weisser (auch beliebige andere Kleidung ist ok, man ist da nicht so streng!) Bekleidung zur Zeremonie. Die Mönche kommen um ein Morgengebet zu halten und anschließend begleiten Mönche und Gäste den Leichnam der verstorbenen Person zum Wat in das Krematorium. Der vorderste der Reihe von Mönchen trägt eine Spindel mit einem Faden, welcher von den folgenden Mönchen in den Händen gehalten wird und welcher am Sarg befestigt ist, der sich hinter der Reihe von Mönchen befindet. Auch das Tragen von Kokosnüssen mit darin befindlichen Bambusstäben woran ein Geldschein ähnlich einer Fahne gebunden ist, von Blumen, Schalen mit Gaben etc. durch begleitende Gäste ist üblich. Es werden auch Geldscheine von der Familie in die Menge der Begleitpersonen geworfen, die aufgesammelt werden. Der Leichnam wird nun verbrannt. Einige Trauergäste warten bis zur vollzogenen Verbrennung vor Ort und andere begeben sich zurück zum Heim um die Zermonie dort fortzuführen.


    Im Anschluss an die Verbrennung werden die Knochen des Leichnams von hierfür zuständigen Bediensteten des Krematoriums mit Wasser gereinigt und vor den Familienmitgliedern aufgebahrt. Jedes Familienmitglied nimmt nun ein Stück Knochen an sich und legt dieses in ein Blatt (Bananen- oder Lotosblatt). Die Knochen werden nun zurück ins Heim gebracht wo die Zeremonie mit dem Abendgebet durch die Mönche fortgeführt wird. Die Knochen werden mit Kokosnusswasser gereinigt und in ein Gefäß (eine Art Urne) gegeben. Dieses Gefäß mit den Knochen wird einen Tag nach der Verbrennung im Rahmen eines letzten zeremoniellen Tages erneut zum Wat getragen und dort in eine für die verstorbene Person bereit gestellte Stupa gegeben, welche am üblichen Bestattungsort des Wats aufgestellt ist.

    Wasser-Opfer:


    Ein Ritual welches im thailändischen Buddhismus verbreitet ist und auch in den Thai-Wats in Deutschland praktiziert werden kann ist das Gießen von Wasser aus einer Art Flasche in eine Schale.


    Zunächst bringt man den Mönchen bei einem Gang zum Wat eine Spende mit die man dort in einer der vorhandenen Räumlichkeiten einem auf erhöhter Ebene sitzenden Mönch in Sitzhaltung darbringt. Vor der Spendengabe verbeugt man sich zuerst 3x vor dem Buddha und dann 3x vor dem Mönch. Der Mönch wirft anschließend eine Art Tuch vor sich aus auf dem man die einzelnen Gaben ablegt. Er zieht diese Gaben dann mit dem Tuch zu sich.

    Nun begibt man sich an den Platz im Raum wo speziell hierfür hergestellte Gefäße mit Wasser bereit stehen, nimmt ein solches Gefäß an sich und begibt sich erneut in Sitzhaltung vor den Mönch. Jetzt öffnet man die Flasche mit Wasser und gießt dieses in eine Schale. Während des Gießens kann man sich verschiedene Dinge wünschen wie zB Gesundheit für die Eltern oder Erfolg bei einer bevorstehenden Prüfung etc.. Der Mönch segnet einen während des Gießens mit einem Gebet.

    Anschließend nimmt man die Schale mit Wasser und gießt das Wasser in eine vorhandene Pflanze im Wat. Auch hierbei wünscht man wie bereits beim ersten Gießen Glück, Gesundheit etc..


    Bilder: photo_29160905_gießen-sie-wasser-behälter-für-trankopfer-werkzeug-an-thailand.html