Beiträge von Doris im Thema „Unheilsame Gedanken“

    Ich tendiere nicht zu einer bestimmten Methode. Ich verwende Intuitiv das, was ich in dem Moment als passend empfinde. Oder gehe nach trial and error vor. Im Laufe der Jahre lernt man sich ja kennen und greift dann intuitiv zum richtigen Mittel.

    Unheilsame Gedanken sind nur Gedanken. Da kommt schon allerlei Eigenartiges bei raus. Kein Problem.


    Wenn ich merke, dass solche Gedanken ein Problem sind, dann versuche ich herauszufinden, warum diese Gedanken auftauchen. Manchmal weisen sie auf einen Misstand hin, gegen den ich was tun sollte, z.B. bei viel Zorn.

    Einige Gedankengänge (denn es sind eher ganze Bilder und Geschichten) lösen sich auf, wenn ich sie mit der Realität vergleiche. Dazu gehören z.B. Rachefantasien. Da hilft es, wenn ich mir die Person wieder als den zerbrechlichen Menschen vergegenwärtige, der er ist und mich wieder mit meinem Leben anfreunde. Damit mache ich mir zudem den Weg frei, effektiv und vernünftig mit meinen Emotionen umzugehen und einen Lösungsweg für mich zu finden.
    Bei manchen Gedanken muss ich tatsächlich ein Stopp einlegen, da sie mich sonst hinunterziehen. Das ist kein Verdrängen, denn ich habe mich damit schon auseinandergesetzt, aber diese Gedanken sind zur Gewohnheit geworden und tauchen trotzdem immer wieder auf. Das sind wie alte Wunden, die immer wieder weh tun. Da wirft man dann am besten einen Tablette ein.


    Auf keinen Fall mache ich mir Vorwürfe wegen komischer Gedanken, die sind normal, kommen und gehen.

    Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man sich beobachtet und kennenlernt. So lernt man zu unterscheiden, wo es sich lohnt nachzuhaken und wo man das Gehirn einfach seine Arbeit machen lässt, die ja im ständigen Analysieren der Umwelt, dem Bewerten und Hervorbringen von Gedanken und Bildern besteht. Ich finde, es gibt auch vieles, worüber ich lachen kann. Ohrwürmer z.B.. Wenn ich einen Ohrwurm habe, dann ist der ständig präsent, sogar meine Träume untermalt er. Oder Ich bekomme einen Gedankentic: Dabei setzt sich ein Gedanken, ein Satz, ein Schimpfwort, ein Wort fest, der in Dauerschleife läuft.

    Unheilsame Gedanken sind oft auch nicht mehr als ein Gedankentic, und je mehr ich mich dagegen sträube, desto hartnäckiger setzt er sich fest. Ich denke, dass viele psychische Probleme und auch Perversionen auf diese Weise entstehen. Die Gedanken werden weiterverfolgt, man empfindet entweder Lust oder Ekel vor ihnen, aber sie werden zur Gewohnheit und beherrschen einen dann irgendwann (wahrscheinlich ändert sich dann auch was in der Gehirnstruktur). So stelle ich mir z.B. das Entstehen von Zwangsneurosen vor. Und so groß ist in meinen Augen der Unterschied nicht, ob jemand sich zwanghaft die Hände waschen muss oder ob jemand ständig das Gefühl hat benachteiligt zu sein.